Guter Saisonstart ist für Hischier nicht alles
Schweizer Stürmer der Devils sieht stetige Weiterentwicklung als Erfolgsgarant an
von Stefan Herget @nhlde / NHL.com/de Chefautor
Mit dem Schweizer Nico Hischier wurde beim NHL Draft 2017 von den New Jersey Devils zum ersten Mal in der Geschichte ein deutschsprachiger Spieler an der Nummer 1 ausgewählt. NHL.com/de wird auch in seiner zweiten NHL-Saison 2018/19 im vierzehntägigen Rhythmus in der Rubrik "Tracking Hischier" verschiedene Bereiche der beginnenden Karriere des jungen Centers besonders unter die Lupe nehmen.
Der Auftakt in die NHL-Saison 2018/19 glückte für die New Jersey Devils, in deren Reihen Nico Hischier seine zweite Saison bestreitet, durch einen 5:2-Erfolg am Samstag gegen die Edmonton Oilers im Scandinavium von Göteborg im Rahmen der NHL Global Series 2018. Die Europa-Reise, die am 28. September mit der Ankunft in Bern und dem letzten Vorbereitungsspiel gegen den SC Bern, dem Heimatklub von Hischier, am 1. Oktober begann, fand somit ein gutes Ende.
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Der junge Schweizer ist nach seinen 52 Punkten (20 Tore, 32 Assists) in seiner letztjährigen Rookie-Saison sichtlich gereift und hat im Sommer auch etwas an Muskelmasse zugelegt. Dass ihm nicht nur der Auftritt in seiner Heimat reichlich Spaß bereitet hat, sondern auch das erste Saisonspiel gegen die Oilers in Schweden, war eindrucksvoll nicht nur auf dem Eis zu sehen. Locker und lässig beantwortete Hischier alle Anfragen.
In der Partie selbst wirkte die Nummer 13 der Devils bereits sehr routiniert. Er wird häufig an seinen Punkten gemessen, doch dass dies zu kurz gedacht ist, bestätigten mehrere seiner Mitspieler.
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"Nico ist im letzten Jahr unglaublich gereift und er wird diesen Prozess weiter fortsetzen, davon bin ich überzeugt", sagte sein Sturmkollege Taylor Hall lobend. "Nicht nur offensiv hat er unglaubliche Qualitäten, sondern er stellt sich in den Dienst der Mannschaft und arbeitet auch defensiv unheimlich gut mit."
Eine Tatsache, die auch sein Landsmann Mirco Müller, der für die Devils gegen die Oilers in der Verteidigung in der Starting Lineup stand und 20:49 Minuten Eiszeit souverän herunterspulte: "Wir haben schon in der letzten Saison gesehen, welche Qualität Nico in die diese Mannschaft einbringt. Es ist unglaublich, wie er defensiv mitarbeitet und dann schnell in den Angriff umschaltet. Er macht es der Defensive leichter, wenn er auf dem Eis steht. Er wird sich weiter steigern und noch besser werden."
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Es war schon beeindruckend mit anzusehen, wie sich Hischier mit seinen 19 Jahren auf dem Eis bewegt. In der ersten Reihe zwischen Hall und Kyle Palmeri konzentrierte er sich defensiv darauf, Edmontons Starspieler Connor McDavid abzuschirmen und ihn unmittelbar zu stören, sobald dieser an die Scheibe kam. Das gelang ihm über weite Strecken trotz der zwei Vorlagen McDavids im Spiel gut und es war einer der Gründe für den erfolgreichen Ausgang zugunsten der Devils.
"Nico wird vielleicht noch nicht nächstes Jahr, aber in vier oder fünf Jahren zu den Top 10 Centern in der NHL gehören", prognostizierte Hall und geht somit von einer weiteren Leistungssteigerung von Hischier aus. "Je mehr er an Erfahrung gewinnen wird, desto stärker wird er werden. Das ist für mich keine Frage."
Bei all dem Lob bleibt Hischier selbst bescheiden und fokussiert sich darauf Eishockey zu spielen, seine Leistung abzurufen und sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Letzteres hat für ihn oberste Priorität.
"Wenn die Mannschaft gewinnt, dann ist es nicht so entscheidend, wie ich gespielt habe", betonte er abgeklärt. "Wir wollen wieder die Playoffs erreichen und dafür müssen wir als Team hart arbeiten."
Diese Einstellung wird es sein, die New Jersey mit Hischier in den Reihen benötigen wird, um im Konzert der Großen in der Metropolitan Division und der Eastern Conference wieder einen Platz unter den besten acht Mannschaften in der Conference zu belegen. Im Spiel gegen die Oilers wirkten die Devils bereits präsenter, einsatzbereiter und frischer als die Kanadier und fuhren die ersten zwei Punkte der Saison durchaus verdient ein.
Bereits am Donnerstag (7:00 ET) erwarten die Devils im Heimauftakt im Prudential Center den Titelverteidiger Washington Capitals aus der eigenen Division, ehe am Samstag (1:00 ET) mit den San Jose Sharks ein Titelkandidat aus der Western Conference in New Jersey aufkreuzt. Die Begegnungen werden zu ersten Prüfsteinen für die Mannschaft von Trainer John Hynes.
"Wir müssen uns als Team und ich mich als Spieler Schritt für Schritt weiterentwickeln, nur so funktioniert es", verdeutlichte Hischier. "Es ist schön, den ersten Sieg eingefahren zu haben, aber die Saison ist noch lang und jedes Spiel wird zu einer neuen Herausforderung. Aber ich freue mich darauf."