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Anlässlich der Hundertjahrfeier der National Hockey League, legt NHL.com/de eine Jubiläumsedition der gewohnten Frage und Antwort Reihe, genannt "Fünf Fragen an ..." auf. Stars der NHL100 werden in den kommenden Tagen exklusiv auf NHL.com/de über ihr Leben, ihre Karriere, den Sport und die NHL sprechen.

Die heutige Ausgabe ist mit Peter Forsberg:
Lediglich vier Schweden schafften es in den ausgewählten NHL100 Klub der 100 großartigsten Spieler, die am vergangenen Freitag in Los Angeles geehrt wurden. Darunter Peter Forsberg, an dem kein Weg vorbei führte.
Trotz, dass seine Karriere von zahlreichen Verletzungen zeitlich reduziert wurde, zählte er zumindest für ein Jahrzehnt zwischen 1995 und 2004 zu den ganz Großen der NHL. Er ist Mitglied des Triple Gold Clubs und der einzige Schwede, der alle drei Titel (Stanley Cup, Weltmeisterschaft, Olympia) jeweils zwei Mal gewann. 2014 zog er bereits in die Hockey Hall of Fame ein.
Für ihn stehen 708 NHL Spiele in der regulären Saison und 151 Playoffspiele zu Buche. Darin konnte er insgesamt 1.056 Punkte mit 313 Toren und 743 Assists für die Quebec Nordiques, Colorado Avalanche, Philadelphia Flyers und Nashville Predators sammeln.
NHL.com International Sergei Feldman hat Forsberg am Rande der Veranstaltung NHL100 zu diesem exklusiven Klub und das schwedische Eishockey befragt.
Die NHL hat mit den 100 großartigsten Spielern einen tollen Event auf die Beine gestellt. Was bedeutet es für Dich Bestandteil dieses exklusiven Klubs zu sein?
"Für mich ist es einfach nur fantastisch. Nachdem ich ein Grenzgänger bin, freut es mich sehr dabei zu sein. Und an diesem Abend sind alle Spieler da, zu denen ich aufgeschaut habe. Ich habe sie lange beobachtet und bewundert wie gut sie waren mit allen Highlights. Jetzt habe ich die Möglichkeit sie zu treffen. Also für mich ist das ein super Wochenende."

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Hättest Du jemals gedacht, dass Du auf dieser Liste stehen würdest?
"Nein, nicht wirklich. Als ich gespielt habe, wusste ich schon, dass ich ein guter Spieler bin, aber ich habe immer von Spiel zu Spiel geschaut. Aber meine Karriere verlief nicht gerade geradlinig, also ist es fantastisch ausgewählt worden zu sein. Als [Gary] Bettman mich anrief, ging ich nicht ran, weil es schon spät war. Dann dachte ich erst es ginge um etwas anderes, aber als ich ihn zurückrief, sagte er ich sei auf der Liste. Das war ein guter Abend."
Es sind noch andere schwedische Spieler auf der Liste. Was denkst Du über den Einfluss den das schwedische Eishockey auf die NHL hatte und wo er jetzt steht?
"Ich denke, wir sind alle sehr unterschiedliche Spieler. Als Björne [Salming] herüber kam, dachte niemand, dass ein schwedischer Spieler so spielen könne, wie er es tat. Von da an dachte niemand mehr, dass Schweden nicht ein hartes Eishockey spielen können. Dabei gibt es sehr viele hart arbeitende schwedische Spieler, die mit viel Körperpräsenz arbeiten. Mats Sundin war einer der besten Center, Nicklas Lidstrom einer der besten, wenn nicht der beste Verteidiger seiner Zeit. Das alles hat gezeigt und bewirkt, dass die NHL in diesen Tagen nicht nur Nordamerika ist, sondern dass sich Schweden durchaus durchsetzen können."
Du hast natürlich mit sehr vielen Spielern zusammengespielt, aber wie ist das mit den anderen zusammen zu treffen, Alte und Junge, Freunde und Rivalen aus alter Zeit. Was ist das, was Euch alle verbindet?

"Es ist auf jeden Fall viel Respekt voreinander. Ich habe zum Beispiel mit [Sidney] Crosby gesprochen und er sagte, dass ihm gefallen habe, wie ich gespielt hätte. Jeder hat Respekt vor dem anderen, was er erreicht hat und auf der Liste steht, weil er in etwas gut gewesen sein muss. Für mich sind es die Avalanche Spieler, die einen großen Anteil hatten, dass wir zwei Mal den Stanley Cup gewinnen konnten. Ich habe etliche All-Star Games gespielt oder in der Nationalmannschaft habe ich gegen Teemu Selanne oder Dominik Hasek oder ein paar andere Jungs gespielt. Man hat sich an die 20 Jahre mit diesen Jungs gemessen.
[Eric] Lindros hat versucht mich fertig zu machen und ich habe versucht ihn fertig zu machen. Jetzt sprechen wir darüber, dass wir beide Kinder im Alter von dreieinhalb Jahren haben (lacht). Das ist der Unterschied, aber es macht unheimlich Spaß darüber zu reden. Wenn du am Eis stehst in einer Wettkampfsituation, dass siehst du nur das Gesicht des anderen und willst siegen. Heute reden wir locker über andere Dinge und sehen den Menschen hinter der Fassade. Jeder hat auf dem Eis damals nur sein Bestes gegeben. Aber es ist jetzt toll alle zu sehen, [Mario] Lemieux, [Wayne] Gretzkys, Mike Bossy, alle die man in seiner Jugend bewundert hat."
Wie denkst du, dass die NHL in den nächsten einhundert Jahren aussehen wird?
"Oh, es ist schon die letzten Jahre unheimlich viel passiert. Die Jungs jetzt sind in einer so besseren Verfassung, als ich es jemals war. Die haben alle Sixpacks und sind athletisch und bis ins Letzte durchtrainiert. Die Entwicklung war zuletzt so rasant und das Spiel ist wesentlich schneller geworden. Und da sind wir auch schon beim größten Problem, nämlich die Gehirnerschütterungen, weil der Kopf bleibt eine Schwachstelle, auch wenn alles schneller wird, dann sind die Checks noch gefährlicher. Eishockey in diesen Tagen zu schauen ist äußerst spektakulär und ich mag es gerne. Es ist schnell, es wird weniger gehakt oder gehalten, dadurch können technische Spieler ihr Können mehr zeigen. Also denke ich, dass die NHL eine großartige Zukunft vor sich hat. Man muss die Gehaltsobergrenze (Salary Cap) nicht mögen, aber ich denke, sie hält die Liga wettbewerbsfähig, genauso wie das Draft System. So hat jedes Team irgendwann die Chance zu gewinnen. Also ich mag den Weg, den die NHL geht."