CBJ Stadium series 3125

Die Columbus Blue Jackets erlebten bei den Navy Federal Credit Union NHL Stadium Series 2025 einen hochemotionalen Abend. Alleine die Ankunft am Ohio Stadium sowie der Einlauf zum Eis schien das Team noch einmal zusammenzuschweißen. 94.751 Fans peitschten die Blue Jackets nach vorne. Den 5:3-Sieg gegen die Detroit Red Wings widmete Columbus seinem im vergangenen Sommer bei einem Unfall verstorbenen Mitspieler Johnny Gaudreau.

Danforth: „Johnny ist an unserer Seite“

Auch Minuten nach dem Spiel wirkte das Event bei Spielern und Verantwortlichen noch nach. Als Blue-Jackets-Trainer Dean Evason für die Interviews nach dem Spiel auf dem Podium Platz nahm, stockte ihm mehrfach die Stimme.

„Es war viel mehr als ich erwartet hätte“, hätte Evason mit den Tränen zu kämpfen. „Diese Erfahrung war unglaublich. Nicht nur der Sieg, der fantastisch ist. Alles, was Johnny betrifft hat es noch besonderer gemacht. Das Stadion, der Einlauf, es waren viele Emotionen im Spiel.“

Bei der Ankunft im Stadion trugen die Spieler ein typisches Gaudreau-Outfit mit seiner Lieblings-Kappe, hellblauem Hoodie, schwarzer Jogginghose und Winterstiefeln. „Wir wollten John ehren“, sagte Verteidiger Zach Werenski. „Wir dachten, dass es das Beste wäre, wenn wir uns wie er anziehen würden.“

Beim Gang von den Kabinen zur Eisfläche wurde Columbus von der Gaudreau-Familie angeführt.

DET@CBJ: Die Familie von Johnny Gaudreau führt die Blue Jackets bei den NHL Stadium Series aufs Eis

„Dass wir mit seiner Mutter, seiner Frau und seinen Kindern einlaufen durften, hat uns noch mehr gegeben, für das wir spielen konnten. Wir haben für ihn gewonnen“, betonte Center Adam Fantilli.

„Der Einlauf mit den Gaudreaus war ein ganz besonderer Moment, an den ich mich immer erinnern werde“, sagte Werenski. „Es war definitiv emotional. Dass seine Familie da war und uns auf dem Weg zum Eis angeführt hat, war perfekt. Er war den ganzen Tag dabei.“

„Johnny ist schon das ganze Jahr an unserer Seite“, sagte Stürmer Justin Danforth, der den Siegtreffer erzielen sollte. „Er ist nach wie vor so ein wichtiger Teil unserer Mannschaft. Es war uns wichtig, diesen Sieg für ihn und seine Familie zu holen. Es war etwas anderes, etwas ganz Spezielles heute: Alleine der Einlauf zur Eisfläche mit unseren Fans. Diese Unterstützung zu sehen war toll. Wir haben die besten Fans der Liga, sie haben sich dieses Spiel verdient. Und sie haben es verdient, dass wir es in die Playoffs schaffen. Es war eine große Nacht für ganz Columbus.“

Zweitgrößte Kulisse bei NHL-Outdoor-Spielen

94.751 Fans bedeuteten die zweitgrößte Kulisse bei NHL-Outdoor-Games. Mehr Zuschauer gab es nur beim NHL Winter Classic 2014 im Michigan Stadium.

„Es waren fast fünfmal so viele Fans hier wie üblich. Alles ist lauter. Es war etwas ganz Besonderes“, beschrieb Angreifer Mathieu Olivier seine Gefühlslage.

„Die Fans zu sehen, das Wetter, die Atmosphäre, es war unglaublich, einfach coole Momente“, so Werenski. „Bei der Nationalhymne hat es mich dann wirklich erwischt. Wir haben uns umgesehen und es war surreal. Wir hatten das Gefühl, dass wir die ganze Stadt hinter uns hatten. Ich habe mich auch während des Spiels ein ums andere Mal umgeschaut und es genossen.“

Von einer „fantastischen Erfahrung“, sprach Verteidiger Denton Mateychuk.

„Es war so cool“, beschrieb es Fantilli. „Wir sind so nah zusammengerückt. Das zeigt sich auch auf dem Eis.“

Danforth sorgt für die Erlösung

Während des Spiels bildeten Zuschauer und Mannschaft eine Einheit. Trotz 21:46-Torschüssen und vielen Drangphasen von Detroit peitschten die Fans ihre Mannschaft immer wieder nach vorne. Zu den Schlüsselmomenten zählte ein schneller Doppelschlag binnen 32 Sekunden im zweiten Drittel sowie der späte Siegtreffer von Danforth nur 77 Sekunden, nachdem die Red Wings ausgeglichen hatten.

DET@CBJ: Danforth erzielt nach einer Einzelaktion den Siegtreffer bei den NHL Stadium Series 2025

„Ich kann dieses Gefühl gar nicht beschreiben. Es hat alles eingenommen. Es war laut, viele Emotionen, es hat viel Spaß gemacht und es war einer der besten Momente in meiner Karriere“, schwärmte der Siegtorschütze. „Alleine diese Emotionen. Es war etwas ganz Besonderes. Beim Jubel wusste ich erstmal gar nicht, was ich tun sollte. Ich habe einfach geschrien. Es war eine tolle Leistung von unserer Mannschaft heute.“

„Wir konnten fühlen, dass das ein wichtiger Moment für unsere Mannschaft war. Mit unseren jungen Spielern, mit der harten Zeit, die wir hatten, zeigt es unsere Entwicklung“, so Olivier. „Das Spiel wurde immer enger und emotionaler. Das ging freilich an die Nerven. Wir haben einen Weg gefunden, zu gewinnen. Das war ein großartiger Moment für unser Team, unsere Organisation und unsere Fans. Wir haben gezeigt, dass wir Stadien mit fast 100.000 Fans füllen können.“

Red Wings zollen Respekt

Eine Menge Respekt verdiente sich Columbus auch vom Gegner: „Was diese Jungs durchgemacht haben, ist unglaublich. Dieser Abend war etwas Besonderes für die ganze Stadt“, sagte Detroits Kapitän Dylan Larkin. „Ich würde mir wünschen, dass es beide Mannschaften in die Playoffs schaffen werden. Manchmal ist so eine Geschichte größer als das Spiel selbst. Was diese Jungs schaffen, davor kann man nur den Hut ziehen.“

„Sie haben Spaß am Spielen, was es ihnen leichter macht. Ihr Trainerstab hat ihnen viel Struktur verliehen. Auch glauben sie stark an ihr System. Wenn du diese drei Dinge zusammennimmst, dann hast du gute Chancen, zu gewinnen“, lobte Red-Wings-Trainer Todd McLellan den Gegner. „Talent gibt es überall in dieser Liga, du brauchst aber diese drei Dinge, wenn du Erfolg haben möchtest.“

In Columbus passiert etwas

In der Tat scheint bei den Blue Jackets etwas Einzigartiges zusammenzuwachsen, was auch ihre Spieler greifen können.

„Wir sind jung, hatten zwei harte Jahre. Nicht viele Leute haben uns eine Chance gegeben. Das haben wir nicht persönlich genommen, sondern haben an uns geglaubt und angefangen eine Identität aufzubauen. Wir machen glaube ich etwas richtig“, meint Danforth.

„Diese Erfahrung wird uns helfen. Wir wissen, dass wir ein gutes Hockey-Team sind und haben auch heute wieder unsere Widerstandsfähigkeit gezeigt. Auch nach dem 3:3 haben wir es weiter versucht und haben getroffen“, so Mateychuk.

DET@CBJ: Mateychuk bringt die Blue Jackets bei den NHL Stadium Series in Führung

Insbesondere nach dem Schicksalsschlag um Johnny Gaudreau und seinen Bruder Matthew, der bei einem Autounfall vor der Saison ums Leben gekommen sind, wurde Columbus in dieser Saison nur wenig zugetraut. Doch mit einer 30-22-8-Bilanz nach 60 Spielen liegt der Underdog voll auf Playoff-Kurs. Der Sieg bei den NHL Stadium Series dürfte die Blue Jackets noch enger zusammenrücken lassen.

„Wir hätten uns gewünscht, dass Johnny das hätte miterleben können“, sagt Fantilli. „Dieses Spiel und unsere ganze Saison ist für ihn.“

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