Florida Panthers Brad Marchand and Bobrovsky

Die Florida Panthers sind nur noch zwei Siege von der Verteidigung des Stanley Cups entfernt. Von Anspannung oder gar Nervosität ist im Alltag absolut nichts zu spüren. Im Gegenteil. Im Training am Mittwoch, aber auch schon in den Tagen zuvor, besticht das Team aus Sunrise mit Gelassenheit und jeder Menge Spaß.

Ekblad: „Es ist ein Spiel, das Spaß machen sollte“

Vergleicht man die Trainingseinheiten der beiden Stanley Cup Finalisten aus Florida und Edmonton, so geht es bei den Oilers gefühlt ernster und verbissener zu. Bei den Panthers herrscht eine ansteckende Leichtigkeit. Schießt ein Spieler ein schönes Tor, wird laut gejubelt und gegen die Bande geklopft. Viele Spieler stahlen eine positive Energie aus, es wird viel gegrinst und gelacht. Brad Marchand treibt Schabernack und chippt Evan Rodrigues in einem Moment der Unachtsamkeit von unten den Schläger aus der Hand.

„Das hat sich über die Jahre so entwickelt. Wir sind in der Kabine und auf dem Eis immer lockerer geworden. Wir sind wirklich eine enge Mannschaft und haben herausgefunden, dass dieser Ansatz sehr gut für uns funktioniert. Dazu zählt, dass wir es locker halten, Witze reißen und so entspannt wie möglich bleiben. Wir haben viele Führungsspieler in unserem Team, die es uns leicht machen“, erklärt Stürmer Sam Bennett.

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„Wir versuchen es locker zu halten, bevor es an die Arbeit geht, und eigentlich auch dann“, sagt Abwehrchef Aaron Ekblad. „Es ist ein Spiel, das Spaß machen sollte. Wir wollen jede Sekunde davon genießen.“

„Es ist unglaublich. Es gibt niemals einen schlechten Tag hier“, sagt auch Angreifer Jesper Boqvist. „Die Jungs und der Stab sind großartig. Das ist fantastisch.“

Sturm: „Wir sind nicht wie ein Segelboot im Wind“

Trainer Paul Maurice hat nichts gegen diese Lockerheit. Im Gegenteil.

„Es muss Momente geben, in denen du lachen und scherzen kannst. Solange sich jeder den Hintern aufarbeitet, ist es ein Leichtes. Wenn du daran glaubst, dass du so hart gearbeitet hast, wie du nur kannst, dann gibt es nichts mehr zu tun. Warum solltest du also schlechte statt guter Laune haben, wenn du deine Arbeit gemacht hast?“, stellt Maurice eine rhetorische Frage. „Ich weiß gar nicht, wann das letzte Mal war, dass wir ein Straftraining oder eine Extra-Skating-Einheit machen mussten. Das ist wahrscheinlich schon drei Jahre her. Wenn ich das Gefühl habe, dass wir die Grenze der Belastbarkeit erreicht haben, dann nehme ich sogar lieber etwas Belastung aus dem Training raus.“

„Jeder ist austrainiert, wir müssen da draußen also in dieser Phase nicht zu hart skaten. Es geht mehr um die Erholung und auf dem Punkt fit zu sein“, stimmt Verteidiger Gustav Forsling mit ein.

„Das Wichtigste ist, dass sich die Herangehensweise nicht ändert, egal ob man ein Spiel gewonnen oder verloren hat“, findet der deutsche Center Nico Sturm. „Wir sind nicht wie ein Segelboot im Wind, das in eine andere Richtung fahren muss, wenn sich der Wind dreht, sondern wir wissen ganz genau, wie wir dieses Spiel spielen wollen. Wir haben eine klare Identität, einen ganz klaren Tagesablauf, nichts ist dem Zufall überlassen. Jeder weiß, was am nächsten Tag kommt, jeder hat dieses Gefühl, dass man gut vorbereitet ist. Das verschafft einen diese Lockerheit, das ganze anzugehen.“

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Marchand: „Das ist uns wirklich komplett egal“

Dieser Ansatz könnte auch in Spiel 4 des Stanley Cup Finals 2025 zum Erfolg führen. Puck-Drop gegen die Edmonton Oilers ist am Donnerstag (8 p.m. ET; Fr. 2 Uhr MESZ; Sky Sport, MySports, NHL.tv). Die Panthers führen in der Best-of-Seven-Serie mit 2:1.

„Sie werden mit Härte rauskommen und zurückschlagen wollen. Sie haben ein sehr sehr gutes Team und werden eine Antwort auf Spiel 3 geben wollen“, ahnt Grinder Jonah Gadjovich. „Wir konzentrieren uns aber nur auf uns und unser Spiel. Darauf liegt unser Fokus.“

„Wir werden in diesem Spiel nichts verändern“, sagt Bennett. „Unsere Herangehensweise war in den gesamten Playoffs die gleiche, egal ob es ein Spiel 1 oder ein Spiel 7 war. Wir spielen denselben Stil.“

Auch ein heiß-diskutierter Torwartwechsel bei den Oilers lässt Floridas Spieler kalt.

„Das ist uns wirklich komplett egal. Das alles bedeutet nichts in unserer Kabine. Es wird viel darüber gesprochen, was sie machen werden - uns ist das gleichgültig“, wiegelt Routinier Marchand ab und strahlt dieselbe Gelassenheit aus, wie der gesamte Kader: „Wir kümmern uns um unsere Mannschaft, unsere Struktur, unsere Details. Was sie machen, liegt an ihnen.“

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