Panthers starten standesgemäß

Die Florida Panthers haben am Dienstagabend in der Amerant Bank Arena die NHL-Saison 2025/26 sowohl mit einem 3:2-Heimsieg gegen die Chicago Blackhawks als auch mit einer emotionalen Stanley Cup-Banner-Zeremonie eröffnet. Auch ohne die verletzten Superstars Aleksander Barkov (Kreuz- & Innenbandriss) und Matthew Tkachuk (Leisten-OP) fanden die Panthers dank ihrer Tiefe einen Weg vorbei am glänzend aufgelegten Gäste-Goalie Spencer Knight (34 Saves, 91,9 Prozent Fangquote) und starteten somit standesgemäß in eine Spielzeit, an deren Ende der ‚Threepeat‘ stehen soll.

„Gänsehaut“ bei der Banner-Zeremonie

Weil Barkov nach seiner schweren Trainingsverletzung seine Krücken fest im Griff behalten musste, trug Assistenzkapitän Aaron Ekblad den Stanley Cup aufs Eis.

„Das ist natürlich Barkys Platz. Ich habe nur ausgeholfen, aber es ist ein unglaubliches Gefühl, vor unseren Fans zu stehen und ihn noch einmal hochzuheben“, sagte Floridas Abwehrchef. „Aber wir werden versuchen, dieses Gefühl hinter uns zu lassen und uns auf Eishockey zu konzentrieren.“

„Es war schön für uns alle“, bestätigte Panthers-Trainer Paul Maurice. „In einem Meisterschafts-Sommer vergisst du beinahe, wie selten so etwas ist. Es zweimal zu schaffen, ist etwas Besonderes. Dass die Jungs Arm-in-Arm an der blauen Linie standen war so schön.“

Als der Stanley Cup wieder vom Eis getragen wurde, sagte Floridas Stadionsprecher Andrew Imber, dass nun eine neue Jagd beginnt. 19.655 Fans in der ausverkauften Amerant Bank Arena riefen kollektiv „We want three!“, also „Wir wollen den dritten Titel!“.

„Oh, ich hatte Gänsehaut“, sagte Stürmer Jesper Boqvist, der später den Siegtreffer erzielen sollte. „Es ist natürlich ein weiter Weg, es liegt viel Arbeit vor uns. Aber wir müssen es von Tag zu Tag angehen und dorthin arbeiten.“

„Es war großartig zu sehen, dass das ihre Erwartungshaltung ist“, genoss auch Routinier Brad Marchand die Fangesänge. „Aber in dieser Saison wird schwerer werden als in den beiden Jahren zuvor. Es gibt mehr Widerstände, die wir brechen müssen. Wir müssen es mit einer neuen Einstellung angehen und fangen wieder bei null an. Es ist ein weiter Weg, da können wir nicht zu weit in die Zukunft schauen und an den ‚Threepeat‘ denken. Was ich an dieser Mannschaft liebe, ist die Mentalität, hart zu arbeiten und zu kämpfen. Das will jeder einzelne in dieser Aufstellung. Alleine das wird uns zu einem Team machen, gegen das keiner gerne spielen möchte.“

Harte Arbeit, viele Schüsse, Secondary Scoring

Genau das gelang den Panthers auch ohne Barkov und Tkachuk im ersten von 82 Spielen der regulären Saison.

„Ja, ‚Barky‘ ist nicht gerade der gesprächigste Typ, aber Matthew ist es ganz klar, und das fehlt einem natürlich auf der Bank. Man vermisst ‚Barkys‘ Spiel auf dem Eis sehr, aber ich bin stolz darauf, wie die Jungs heute Abend gespielt haben. Wir haben unser Spiel gemacht und einen Weg gefunden, ein Tor zu erzielen“, so Ekblad.

Dabei galt es, den stark aufspielenden Ex-Torwart Knight zu überwinden. Alleine im ersten Drittel gab Florida Dauerfeuer mit 17:3 Torschüssen. Am Ende führten die Panthers diese Statistik mit 37:19 an. A.J. Greer (12.) und Carter Verhaeghe (15.) drehten einen 0:1-Rückstand in eine 2:1-Führung. Am Ende entschied Boqvist die Partie mit einem schönen Teffer: Evan Rodrigues spielte den Puck tief, der Querpass von Mackie Samoskevic wurde hoch abgefälscht, Boqvist zog mit Tempo zum Tor und lenkte den Puck aus der Luft mit dem Schlägerschaft über die Linie (50.).

„Es fühlt sich gut an. Es war ein guter Pass von ‚Roddy‘, der Mackie in Szene gesetzt hat, und Mackie spielt ihn dann rüber zu mir. Ich habe den Puck dann irgendwie ins Tor geskatet“, blickt Boqvist auf seinen Siegtreffer zurück. „Das war wichtig oder? An so einem tollen Abend mit der Banner-Zeremonie wollten wir genau so starten und freuen uns über die zwei Punkte.“

Angesichts der Tore von Greer und Boqvist, zwei Spieler aus den Bottom-Six-Reihen, war Maurice mit dem Secondary Scoring seiner Mannschaft zufrieden: „Wir werden andere Spieler brauchen, die jetzt die Tore schießen. Es gab viel Gutes für ein erstes Spiel.“

Das sah Marchand genauso: „Wenn man sich ansieht, wie wir zum Saisonende und in den Playoffs gespielt haben, dann war das unser Spiel. Wir haben einfach alles gegeben, gekämpft und mit unserer Tiefe ist das ein Erfolgsrezept. Wir müssen uns da durchkämpfen. Wir werden in jedem Spiel das Beste von jedem brauchen und wissen, dass jeder auf dem höchsten Level spielen muss. Kein Spiel wird leicht werden, darauf müssen wir vorbereitet sein.“

Der erste Schritt Richung ‚Threepeat‘?

In Eröffnungsspielen auf heimischen Eis haben die Panthers eine überzeugende 12-0-2-Bilanz sowie mit 92,3 Prozent auch traditionell ein gutes Goaltending. An diesem Abend verzeichnete Sergei Bobrovsky 17 Saves (89,5 Prozent Fangquote).

Florida startete also standesgemäß in die neue Saison und ging den ersten Schritt Richtung ‚Threepeat‘, also den dritten Titel in Serie.

„Ich glaube, der letzte ‚Threepeat‘ ist 43 Jahre her, wenn ich richtig rechne“, sagte NHL-Commissioner Gary Bettman. „Das Tolle am Sport ist, dass man nie weiß, wie es ausgeht, und es gibt einen Grund, warum wir diese Spiele austragen: Es geht um die Geschichten, die dabei entstehen können, und dies wird eine interessante Geschichte werden. Zwei der größten Stars des Teams sind verletzt. Wie gut sie zurückkommen, wie widerstandsfähig das Team ohne sie ist, das wird eine großartige Geschichte, deren Entwicklung wir verfolgen werden. Dies ist eine Organisation und ein Team, das gut zusammengestellt ist. (General Manager) Bill Zito verdient enorme Anerkennung, und ich vermute, dass dieses Team alles geben wird, um es wieder zu schaffen.“