Seit September bildet Wraneschitz mit Veteran und Nationaltorwart Bernhard Starkbaum ein Duo im Tor der Capitals. Dort setzte er bereits früh in der Saison ein Ausrufezeichen. Im Oktober kam er zu drei Einsätzen. Und während er im ersten Spiel bei 20 Schüssen vier Tore kassierte, hielt er über die nächsten beiden Partien 50 von 51 Schüssen und feierte bei einem 4:0-Sieg gegen Dornbirn am 16. Oktober seinen ersten Shutout. Das brachte ihm die Wahl zum Nachwuchsspieler des Monats ein. Insgesamt kommt er in elf Einsätzen auf eine Fangquote von 89,7 Prozent und 2,89 Gegentore pro Spiel, und er verhalf den Capitals mit einer Bilanz von 5-6-0 zum vierten Platz, was die direkte Qualifikation für die Playoffs bedeutet.
Mit seiner ruhigen und sicheren Ausstrahlung und guter Technik schaffte es Wraneschitz auf die Players-to-Watch-Liste des Central Scouting Service der NHL für den NHL Draft 2021. Er bekam die Wertung C, was einen Draft in den späteren Runden in Aussicht stellt. Er könnte der erste österreichische Torwart seit zwei Jahrzehnten werden, der gedraftet wird und langfristig Starkbaum als Nummer eins der Nationalmannschaft ersetzen.
Bugl bleibt nach historischem Erfolg bescheiden
Bei der Junioren-WM konnte sich neben Wraneschitz auch Florian Bugl im Tor der deutschen Mannschaft von seiner besten Seite präsentieren. Bugl verpasste die ersten zwei Spiele, zwei Niederlagen, da er positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Es sah schlecht aus für die deutsche Mannschaft, das Aus nach der Vorrunde stand kurz bevor.
Doch Bugl sicherte Deutschland in den nächsten beiden Spielen zwei Siege gegen die Slowakei und die Schweiz und damit erstmals in der Eishockey-Geschichte die Qualifikation für das Viertelfinale. Dort hielt er das Spiel gegen Russland bis zum Ende spannend und die Mannschaft schied erhobenen Hauptes mit einer 1:2-Niederlage gegen den Eishockey-Goliath aus. Insgesamt kam Bugl in seinen drei Auftritten auf 89,7 Prozent Fangquote und 2,95 Gegentore pro Spiel. Wie Wraneschitz verdiente sich der 18-Jährige einen Platz auf der Players-to-Watch-Liste. Wie Wraneschitz wurde er mit einem C bewertet.
"Natürlich ist das immer in den Köpfen von allen, dass das eine gute Chance ist, sich vor den Scouts und Teams zu präsentieren", gab Bugl im Interview mit der Webseite der Alps Hockey League zu, lenkte das Rampenlicht aber gleich wieder von sich ab. "Aber ich glaube, der primäre Fokus liegt nicht darauf, sich selbst zu präsentieren, sondern das Land zu repräsentieren und so weit wie möglich zu kommen."