WSH Alex Ovechkin

Eine Entscheidung wird es am Montag noch nicht geben, doch Spiel 4 in der Zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs kann in zwei Serien einen wichtigen Vorteil bringen oder zum Ausgleich führen. In der Western Conference führen die Edmonton Oilers vor ihrem zweiten Heimspiel gegen die Vegas Golden Knights (9:30 p.m. ET; NHL.tv, Sky Sport; Di. 3:30 Uhr MESZ) mit 2:1. In der Eastern Conference sind die Carolina Hurricanes in der gleichen Situation gegen die Washington Capitals (7 p.m. ET; NHL.tv; Di. 1 Uhr MESZ).

Oilers müssen erneut auf Pickard verzichten

Bereits im zweiten Spiel in Folge steht den Oilers Torwart Calvin Pickard nicht zur Verfügung. Der Schlussmann verletzte sich in Spiel 2 der Serie. Als Ersatz springt erneut Stuart Skinner ein. Der war während der regulären Saison zwar die Nummer 1 im Tor der Oilers, in den Playoffs spricht die Bilanz aber klar für Pickard.

Skinner bestritt drei Spiele, die er alle verlor. Er kommt auf 81,7 Prozent Fangquote und einen Gegentorschnitt von 5,36. Pickards Ausbeute lautet 6-0 bei 88,8 Prozent Fangquote und 2,84 Gegentoren pro Spiel. Für Edmonton ist Pickards Ausfall also ein klarer Nachteil, doch die Spieler geben sich zuversichtlich.

„Deine Mannschaft muss immer gleich spielen, egal wer hinter dir im Tor steht“, erklärte Verteidiger Darnell Nurse. „Wir haben höchstes Vertrauen in beide Torhüter und Stu ist seit Jahren so gut für uns. Er ist ein wichtiger Grund dafür, dass wir letztes Jahr in den Playoffs weit gekommen sind.“

Golden Knights bangen um ihren Kapitän

Verletzungssorgen gibt es auch bei den Golden Knights, allerdings am anderen Ende der Eisfläche. Kapitän Mark Stone verließ Spiel 3 gegen Edmonton bereits im ersten Drittel und kehrte aufgrund einer Oberkörperverletzung nicht zurück.

Näheres ist über die Verletzung nicht bekannt. Offenbar zog Stone sie sich zu, als er nach einem Sturz mit Oilers-Stürmer Corey Perry kollidierte. Er wird von den Golden Knights als „Day-to-Day“ gelistet. Heißt also: Es ist ungewiss, ob er spielen kann. Stone ist mit acht Punkten (vier Tore, vier Assists) der zweitbeste Scorer und beste Torjäger der Golden Knights.

„Man muss einfach weiterspielen, das haben wir im letzten Spiel gemacht“, äußerte sich Stürmer Ivan Barbashev zum möglichen Ausfall des Kapitäns. „Er ist in die Kabine gegangen und wir haben weitergemacht. Es ist nicht leicht ohne ihn, aber die Jungs haben für ihn noch härter gearbeitet.“

Abhaken, weitermachen

Die Niederlage in Spiel 3 war für die Oilers besonders bitter. Sie führten bereits mit 2:0, ehe Vegas das Spiel drehte. Superstar Connor McDavid glich spät im Spiel aus, doch Reilly Smith erzielte nur 0,4 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit das 4:3. Leon Draisaitl versuchte, seinen Schuss von der Linie zu kratzen, der Puck prallte aber von Draisaitls Schläger ins eigene Tor. Skinner hatte mit vier Gegentoren bei 24 Torschüssen zudem nicht seinen besten Tag.

Golden Knights @ Oilers | Zusammenfassung | Runde 2, Spiel 3

„Die Situation haben wir nicht gut geklärt und den Puck in den Slot kommen lassen“, analysierte Draisaitl die entscheidende Szene. „Danach war es einfach Pech. Das war unglücklich. Der Puck ist von meinem Schläger abgeprallt. Ich habe natürlich versucht, ihn aus dem Tor zu halten. Das war einfach Pech.“

Diese Enttäuschungen gilt es nun abzuschütteln und sich auf die positiven Seiten zu konzentrieren. McDavid (drei Tore, 13 Assists) und Draisaitl (fünf Tore, zehn Assists) stehen in der Playoff-Scorerliste auf Platz zwei und drei. Nur Mikko Rantanen von den Dallas Stars (neun Tore, neun Assists) steht vor ihnen.

Evan Bouchard ist mit elf Punkten (vier Tore, sieben Assists) der punktbeste Verteidiger der Playoffs. Edmonton hat die nötige Durchschlagskraft, um Fehler und Schwächen auszugleichen.

Nicht nochmal verschlafen

Die Hurricanes treten zu ihrem zweiten Heimspiel mit einem 4:0-Shutout im Gepäck an. Das letzte Spiel war für sie aber nicht ohne Makel. Ein gut aufgelegter Frederik Andersen bügelte im ersten Drittel einen Fehlstart seiner Teamkollegen mit mehreren wichtigen Saves aus und verdiente sich seinen Shutout redlich. Darauf wollen sich die Hurricanes nicht nochmal verlassen müssen.

„Für uns geht es darum, sofort ins Spiel zu kommen“, betonte Verteidiger Jaccob Slavin. “Kein Abtasten, kein Abwarten, wie sich das Spiel entwickelt. Wir müssen von Anfang an die Kontrolle übernehmen. So wie wir Spiel 1 angefangen haben.“

Washington wartet auf seine Stars

Eine Stärke der Hurricanes liegt bisher darin, dass sie die Starspieler der Capitals entschärfen.

Unglaublich, aber wahr: Alex Ovechkin, der erfolgreichste Torjäger der NHL-Geschichte, wartet in der Serie noch auf seinen ersten Punkt. Topscorer Dylan Strome hat erst einen Assist und Abwehrchef John Carlson war bei allen vier Gegentoren in Spiel 3 auf dem Eis. Wenn Washington die nächste Runde erreichen will, müssen diese Spieler einen Weg finden, sich gegen Carolina durchzusetzen.

„In dieser Phase reicht es vielleicht, in einem Spiel einen Unterschied zu machen, um die Serie entscheidend zu beeinflussen“, sagte Washingtons Trainer Spencer Carbery. „Diese Einstellung müssen diese Spieler jetzt haben, um den Verlauf der Serie in einem Spiel zu verändern. In den Playoffs feiert man nicht in jedem Spiel ein Offensivfeuerwerk ab.“

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