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Es wird ernst bei der IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft 2025. Am Samstag steht das Halbfinale an. Die beiden Gastgeber Schweden und Dänemark setzten sich am Donnerstag im Viertelfinale durch. Um 14:20 Uhr trifft Schweden in Stockholm auf die USA. Um 18:20 Uhr fordert das Überraschungsteam aus Dänemark die Schweiz heraus.

Schnelle US-Offensive gegen schwedisches Bollwerk

Die USA bezwangen im Viertelfinale Finnland mit 5:2, während Schweden das Team aus Tschechien ebenfalls mit 5:2 schlug. In der Vorrunde hatten beide Mannschaften sechs Siege in sieben Spielen geholt und den zweiten Platz ihrer Gruppe belegt. Für Schweden gibt es ein gutes Omen. Die beiden Kontrahenten trafen zuletzt im Jahre 2018 in einem Halbfinalspiel aufeinander. Damals fand die WM ebenfalls in Dänemark statt und Schweden deklassierte die USA mit 6:0.

So ein klares Ergebnis ist dieses Mal wohl kaum zu erwarten. Es wird ein Duell auf Augenhöhe zwischen zwei Mannschaften mit unterschiedlichen Stärken erwartet. Die USA glänzen mit der zweitbesten Offensive des Turniers. Schweden stellt hingegen eine der besten Abwehrformationen.

Im Tor sind die Schweden im Vorteil. Samuel Ersson (Philadelphia Flyers) hielt in drei Spielen 96,1 Prozent aller Schüsse, Jacob Markstrom (New Jersey Devils) trat fünf Mal an und stoppte 91,4 Prozent der Versuche. Bei den USA kommt Joey Daccord (Seattle Kraken) in drei Partien auf eine Fangquote von 91,9 Prozent, Jeremy Swayman (Boston Bruins) brachte es in fünf Spielen auf 89,7 Prozent.

Vor Ersson und Markstrom steht das Prunkstück der Gastgeber. Die Abwehr ist Schwedens traditionelle Stärke und auch dieses Jahr wieder gut besetzt. Angeführt von Jonas Brodin (Minnesota Wild), ließ die Defensive bisher nur 18 Torschüsse pro Spiel zu. In acht Partien kassierten die Schweden lediglich zehn Treffer und blieben vier Mal ohne Gegentor.

Die Abwehr der USA ist jünger und weniger erfahren, dafür in der Vorwärtsbewegung aber äußerst gefährlich. Abwehrchef Zach Werenski (Columbus Blue Jackets) erzielte bisher sechs Punkte (ein Tor, fünf Assists) und Nachwuchstalent Zeev Buium (Minnesota Wild) überzeugt mit vier Zählern (ein Tor, drei Assists).

Die Offensive ist das, was die USA bis an diesen Punkt brachte. Mit 39 Toren stehen sie nur hinter der Schweiz (40) auf Rang zwei. Frank Nazar (Chicago Blackhawks) ist mit elf Punkten (sechs Tore, fünf Assists) der Topscorer des Teams, dicht gefolgt von Logan Cooley und Clayton Keller (beide Utah Mammoths) mit je zehn Zählern. Der amerikanische Angriff besticht mit Schnelligkeit, beeindruckender Technik und viel Tiefe.

Schweden erzielte nur 33 Tore, also beinahe einen Treffer pro Spiel weniger. Die Tre Kronor können sich aber ebenfalls auf einige äußerst gefährliche Spitzenspieler verlassen. Elias Lindholm (Boston Bruins) liegt mit elf Punkten mit Nazar gleich auf. Lucas Raymond (Detroit Red Wings) kann mit zehn Punkten (vier Tore, sechs Assists) mit Cooley und Keller mithalten.

In den Special Teams bleiben beide Teams ihren Stärken treu. Die USA stellen mit einer Erfolgsquote von 33,33 Prozent das beste Powerplay. Trotzdem wird es gegen Schweden schwierig sein, die Überzahl zu nutzen, denn die Skandinavier haben mit 93,75 Prozent Erfolgsquote das zweitbeste Unterzahlspiel.

Dänemark hofft gegen Schweiz auf weitere Überraschung

Im zweiten Halbfinale zwischen Co-Gastgeber Dänemark und der Schweiz ist die Rollenverteilung deutlich klarer, als zwischen den USA und Schweden. Als einziges Team, das noch nicht in regulärer Spielzeit verloren hat, ist die Schweiz der klare Favorit. Die Eidgenossen setzten sich im Viertelfinale klar mit 6:0 gegen Österreich durch. Dänemark ist die große Überraschung des Turniers. Die Dänen zogen durch ein historisches 2:1 gegen Kanada ins Halbfinale ein.

Sowohl was die individuelle Klasse, als auch was die Tiefe betrifft, sind die Schweizer auf allen Positionen auf dem Papier besser besetzt. Dänemark erwies sich im Laufe des Turniers aber als unangenehmer und nervenstarker Gegner.

Im Tor überzeugt bei den Schweizern einmal mehr Leonardo Genoni mit 93,6 Prozent Fangquote. Ersatztorwart Stephane Charlin war in drei Partien mit 93 Prozent Fangquote aber ebenfalls ein zuverlässiger Rückhalt. Bei den Dänen hat Frederik Dichow deutlich mehr zu tun, spielt mit 91,7 Prozent Fangquote aber ein gutes Turnier.

Die Schweizer Abwehr ist in überragender Form und steht bei dieser WM auf Platz eins. Sie ließ nur 17 Torschüsse und 1,12 Gegentore pro Spiel zu. Beides sind die Spitzenwerte des Turniers. Mit Jonas Siegenthaler (New Jersey Devils) und J.J. Moser (Tampa Bay Lightning) stehen in der Defensive gleich zwei hochklassige NHL-Spieler. Die Gastgeber sind hingegen anfällig in der Verteidigung. Dänemark kassierte 3,1 Tore pro Spiel und ließ 30,4 Schüsse pro Partie zu. Angeführt wird die Abwehr von den aus der DEL bekannten Jesper Jensen Aabo und Phillip Bruggisser.

In der Offensive findet sich das Juwel der Dänen. Starstürmer Nikolaj Ehlers (Winnipeg Jets) stieß erst zum letzten Vorrundenspiel zur Mannschaft und erzielte in zwei Begegnungen zwei wichtige Tore. In der ersten Reihe stehen neben ihm Nachwuchstalent Oscar Fisker Molgaard (ein Tor, sechs Assists) und Topscorer Nick Olesen (vier Tore, sechs Assists). Mit 3,4 Toren pro Spiel rangiert der dänische Angriff aber nur im Mittelfeld.

Die Schweiz kann sich im Sturm trotz der Verletzung von Nico Hischier (New Jersey Devils) auf eine Reihe von aktiven und ehemaligen NHL-Spielern verlassen. Timo Meier (New Jersey Devils), Kevin Fiala (Los Angeles Kings), Nino Niederreiter (Winnipeg Jets), Denis Malgin und Sven Andrighetto sind unter den Spitzenspielern. Topscorer der mit 40 Toren besten Offensive der WM ist aber Tyler Moy von den Rapperswil-Jona Lakers mit elf Punkten (drei Tore, acht Assists).

Die große Stärke Dänemarks sind die Special Teams. Im Powerplay liegen sie mit einer Quote von 32 Prozent nur knapp hinter den USA (33,33) und der Schweiz (32,14). In Unterzahl folgen sie mit 82,61 Prozent ebenfalls direkt auf die Schweizer (86,96).

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