Worlds - Denmark

Im Viertelfinale der Eishockey-Weltmeisterschaft 2025 in Schweden (Stockholm) und Dänemark (Herning) machte die Schweiz gegen Österreich kurzen Prozess. Die USA zog in einem Powerplay-Festival gegen Finnland ins Halbfinale ein. Für Aufsehen sorgten in den späten Spielen die beiden Gastgeber: Schweden warf den amtierenden Weltmeister Tschechien aus dem Turnier. Für ein Eishockey-Wunder sorgte Dänemark, das in einem Herzschlagfinale sensationell Kanada besiegte.

Schweiz feiert Kantersieg dank frühzeitiger Effektivität

Die Schweiz legte im Nachbarschaftsduell mit Österreich los, wie die Feuerwehr. Bereits im ersten Drittel führte die Nati mit 16:3 nach Schüssen sowie mit 3:0 nach Toren. Der ehemalige NHL-Profi Christoph Bertschy (7., drei Saisons bei den Minnesota Wild), Timo Meier (New Jersey Devils; 12., im Powerplay) und Ken Jäger (15.) sorgten für den perfekten Start.

Gleich zu Beginn des Mitteldrittels legten Kevin Fiala (Los Angeles Kings; 24., im Powerplay) und Sandro Schmid (25.) nach und erhöhten auf 5:0. Daraufhin fielen die Schweizer eher durch viele Strafzeiten auf. Österreich aber konnte mehrere Überzahlsituationen nicht nutzen.

Im Schlussabschnitt waren die Schweizer längst im Schongang unterwegs, machten das halbe Duzend aber noch dank Simon Knak (52.) voll.

Torwart Leonardo Genoni feierte schlussendlich einen 13-Save-Shutout und durfte sich zudem über einen Assist zum 1:0 freuen.

Neben Meier (1-0-1) und Fiala (1-1-2) punktete auch Nino Niederreiter (Winnipeg Jets, 0-2-2). J.J. Moser (Tampa Bay Lightning) und Jonas Siegenthaler (New Jersey Devils) blieben ohne Scorerpunkt. Kapitän Nico Hischier (New Jersey Devils) kam weiterhin verletzungsbedingt nicht zum Einsatz und wird bei dieser WM nicht mehr zum Einsatz kommen.

Die Schweiz zieht ins Halbfinale ein. Österreich, das mit Marco Kasper (Detroit Red Wings) mit nur einem NHL-Spieler antrat, übertraf alle Erwartungen und kann trotz des Aus im Viertelfinale mit diesem Turnier hochzufrieden sein.

Powerplays laufen heiß: Garland trifft doppelt für die USA

Beim 5:2-Sieg der USA gegen Finnland spielten die Special Teams eine Hauptrolle, denn erst der sechste Treffer und nur einer von sieben Toren fielen bei wirklicher Gleichzahl. Den Anfang machte Conor Garland (Vancouver Canucks; 5., im Powerplay) für die Vereinigten Staaten, danach drehten die Finnen dank Eeli Tolvanen (Seattle Kraken; 13., im Powerplay) und Patrik Puistola (28.; im Powerplay) das Spiel.

Im zweiten Drittel kamen die Amerikaner zurück: Zeev Buium (Minnesota Wild; 28., mit Extra-Angreifer bei angezeigter Strafe) und erneut Garland (37., im Powerplay) machten aus einem 1:2-Rückstand eine 3:2-Führung.

Im dritten Durchgang zeigten die US-Boys, dass sie auch bei Gleichzahl treffen können und erhöhten durch Shane Pinto (Ottawa Senators) auf 4:2. Den Schlusspunkt setzte Clayton Keller (Utah Mammoth; 58., Empty Net) mit einem Schuss ins mittlerweile zugunsten eines sechsten Feldspielers leere Tor.

US-Torwart Jeremy Swayman (Boston Bruins) zeigte 20 Saves (90,9 Prozent Fangquote). Finnlands Goalie Juuse Saros (Nashville Predators) wehrte 23 Schüsse ab (85,19 Prozent).

Schweden wirft den Weltmeister raus

Gastgeber Schweden ist dank tatkräftiger Mithilfe seiner NHL-Stars durch einen 5:2-Sieg gegen Tschechien ins WM-Halbfinale eingezogen und hat damit den amtierenden Weltmeister eliminiert. Insbesondere die beiden Doppelpacker Leo Carlsson (Anaheim Ducks, 2-0-2) und Lucas Raymond (Detroit Red Wings, 2-0-2) ragten heraus. Doch auch Rasmus Sandin (Washington Capitals, 0-2-2) und Mika Zibanejad (New York Rangers, 0-2-2) zählten zu den Multi-Punkte-Spieler bei den Tre Kronor.

Euphorisiert von den Heim-Fans in Stockholm drückten die Schweden das Gaspedal direkt voll durch und führten nach 20 Minuten sowie dank der Tore von Carlsson (13., im Powerplay), Raymond (17., 20.) bereits mit 3:0.

Tschechien tauschte mit Wiederbeginn den Torwart: Backup Dan Vladar (Calgary Flames) ersetzte Karel Vejmelka (Utah Mammoth). Davon wachgeküsst erzielte Roman Cervenka (24.) bei doppelter Überzahl den Anschluss. Vorbereitet übrigens von Martin Necas (Colorado Avalanche) und David Pastrnak (Boston Bruins). Allerdings stellte Carlsson den alten Abstand schnell wieder her (35.).

Im dritten Drittel machte es Michael Spacek (49.) wieder spannend und verkürzte auf 2:4, näher aber sollten die Tschechen nicht mehr herankommen. Stattdessen machte Filip Forsberg (Nashville Predators) mit einem „Empty-Netter“ den Deckel drauf (56.).

Jacob Markstrom (New Jersey Devils) hielt den Sieg mit 24 Saves (92,3 Prozent Fangquote) fest.

Dänemark schockt Kanada spät

Kanada gegen Dänemark - wohl nur die kühnsten Optimisten hätten bei dieser Viertelfinal-Paarung auf die Dänen getippt - doch der Co-Gastgeber sollte im heimischen Herning ein Eishockey-Wunder schreiben.

Zunächst einmal lieferten sich Dänemarks Keeper Frederik Dichow (39 Saves, 97,5 Prozent Fangquote) und Kanadas Goalie Jordan Binnington (St. Louis Blues, 31 Saves, 93,9 Prozent) ein hochklassiges Torwart-Duell über 60 Minuten.

45 Minuten fiel auf der einen wie auf der anderen Seite kein einziges Tor. Dann schlug sich der turmhohe Favorit zu: Sidney Crosby (Pittsburgh Penguins) spielte mit einem kurzen Pass Travis Sanheim (Philadelphia Flyers) frei, der aus Slot-Position zum 1:0 traf (46.).

Alles sah also nach einem Sieg für die Ahornblätter aus, doch gut zweieinhalb Minuten vor dem Ende zog Dänemark den Torwart und ging voll ins Risiko. Nikolaj Ehlers (Winnipeg Jets) zog aus der Distanz ab und glich aus (58.). Ein Gefühl der Ungläubigkeit wich 49 Sekunden vor der Schlusssirene der blanken Ekstase: Der Puck flipperte vor dem Tor zu Nick Olesen, der aus der Nahdistanz zum 2:1 abstaubte (60.). Danach kannte die Partystimmung unter den dänischen Fans im weiten Rund keine Grenzen.

Kanada muss nach Hause fliegen, Dänemark fährt zum Halbfinale und Finaltag nach Stockholm - wer hätte das gedacht?

Viertelfinale:

USA - Finnland 5:2

Schweiz - Österreich 6:0

Schweden - Tschechien 5:2

Kanada - Dänemark 1:2

Halbfinale:

Schweden - USA (Samstag, 14:20 Uhr; 8:20 a.m. ET)

Schweiz - Dänemark (Samstag, 18:20 Uhr; 12:20 p.m. ET)

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