EDM Connor McDavid

Die Statistik spricht eine eindeutige Sprache. Dass die Edmonton Oilers im Stanley Cup Finale gegen die Florida Panthers nach fünf Duellen in der Gesamtwertung mit 2:3 hinten liegen, ist zum Großteil ihrer eklatanten Schwäche im ersten Drittel geschuldet. Das Torverhältnis im Anfangsdrittel in der Addition aller fünf Begegnungen beträgt 4:11 aus Sicht der Kanadier. Allein auf die jüngsten drei Partien bezogen, lautet es 0:7.

Die Folge der Malaise: In Spiel 3 und Spiel 5 bekamen die Oilers nach ihrem klaren Rückstand in den ersten 20 Minuten keinen Zugriff mehr auf das Geschehen. Beide Aufeinandertreffen gingen mit 1:6 und 2:5 klar verloren. In Spiel 4 immerhin verhinderte Edmonton dank einer fulminanten Aufholjagd nach einem zwischenzeitlichen 0:3 die Pleite. Lediglich in Spiel 1 hatten die Oilers das erste Tor geschossen. Prompt entschieden sie dieses Match für sich, auch wenn dafür ebenfalls ein Comeback und ein spätes Siegtor von Leon Draisaitl in der Overtime nötig war.

Leon Draisaitl stellt mit vier OT-Treffern in den Playoffs eines Jahres einen neuen NHL-Rekord auf

Im Lager der Oilers ist man sich bewusst, dass man sich mit der drohenden Finalniederlage vor Augen in Spiel 6 am Dienstag in Sunrise (8 p.m. ET, Mi. 2 Uhr MESZ; NHL.tv, Sky, MySports) keinen weiteren Fehlstart leisten kann. Sonst muss man mit hoher Wahrscheinlichkeit wie bereits im vergangenen Jahr ´den Panthers beim Feiern zusehen.

Edmonton Trainer Kris Knoblauch machte am Sonntag bei einer Medienrunde vor dem Abflug nach Florida deutlich, dass etliche Gegentreffer in den ersten 20 Minuten die Konsequenz aus einer undisziplinierten Spielweise gewesen seien. Sein Team habe den Panthers zu Beginn der meisten Partien zu viele Gelegenheiten zum Powerplay gegeben, die diese eiskalt ausgenutzt hätten. „Das Spiel gestern bildete in dieser Hinsicht eine löbliche Ausnahme. Da hatten wir die Sache mit den Strafzeiten im Griff“, sagte der Coach.

Nach Ansicht von Knoblauch ist es wichtig, dass seine Mannschaft den Titelverteidiger aus dem Sunshine State wie beim Auftaktmatch in Edmonton mit dem ersten Treffer in Zugzwang bringt. „Ein Führungstor würde uns auf alle Fälle guttun und Druck von uns nehmen“, betonte er.

Knoblauch zeigte sich optimistisch, dass sein Team dieses Vorhaben in die Tat umsetzen kann. „In fast allen Spielen der Serie besaßen wir zu frühen Zeitpunkten hochkarätige Torgelegenheiten. Gestern Abend hatte zum Beispiel Connor Brown bei einem schnellen Gegenstoß das 1:0 auf dem Schläger. Und in Spiel 4 war es Connor McDavid, der ein paar Mal in aussichtsreicher Position im Slot zum Abschluss kam. Chancen gab es genug. Aber wir müssen sie halt reinmachen“, erläuterte der Oilers-Trainer.

McDavid hatte in der verlorenen Partie am Samstag sein erstes Tor in der Finalserie gegen die Panthers geschossen. „Darüber habe ich mich sehr gefreut. Connor war zuletzt beim Abschluss vom Pech verfolgt. Trotz der fehlenden Abschlüsse hat er immer zu unseren besten Spielern gehört. Das ist auch genau das, was wir von ihm erwarten“, sagte Knoblauch. Man dürfe jedoch keine unrealistischen Vorstellungen haben. „Wir befinden uns schließlich nicht mehr mitten in der Saison in Spielen gegen Teams, die keine Chance auf die Playoffs haben. Gegen Florida bekommt man schlicht und ergreifend keine zehn, zwölf Tormöglichkeiten in einer Partie“, verteidigte er seinen Kapitän.

FLA@EDM Sp5: McDavid bringt die Oilers auf 1:3 heran

Mit 33 Punkten steht McDavid in der Scorerwertung der laufenden Playoffs gemeinsam mit seinem Teamkollegen Leon Draisaitl an erster Stelle. In der Torjägerliste rangiert er mit sieben Treffern jedoch nur an zehnter Stelle. Draisaitl liegt mit elf Toren auf dem zweiten Platz, hinter Spitzenreiter Sam Bennett von den Panthers (15).

Noch nicht klar ist laut Knoblauch, welcher der beiden Torhüter am Dienstag starten wird. Am Samstag hatte Calvin Pickard den Vorzug vor Stuart Skinner erhalten. „Das wird keine leichte Entscheidung. Beide haben bewiesen, dass sie sehr gut spielen können. Egal, auf wen die Wahl am Ende fällt – jeder der zwei besitzt das Zeug, um die Partie für uns zu gewinnen“, ließ der Coach zu dieser wichtigen Personalfrage verlauten.

An der jüngsten Niederlage gegen Florida treffe Pickard keine Schuld. „Die Chancen der Panthers waren einfach zu klar. Deshalb konnte Calvin bei den Gegentreffern nichts ausrichten“, so Knoblauch. Dennoch vermied er ein klares Votum für Pickard. „Ich werde mich mit dem gesamten Staff zusammensetzen und alles genau abwägen“, teilte der verantwortliche Mann an der Bande der Oilers mit.

Verwandte Inhalte