Panthers gehen nach 5:2-Sieg in Spiel 5 mit 3:2 in Serie in Führung

Noch am Donnerstag konnten die Edmonton Oilers in Spiel 4 des Stanley Cup Finales gegen die Florida Panthers einen Comeback-Sieg feiern. Eine Wiederholung dieser Leistung sollte ihnen am Samstag in Spiel 5 nicht vergönnt sein. Sie verschliefen erneut den Start in die Partie und schafften es nicht, einen 0:3-Rückstand zu drehen. Am Ende setzte es eine 2:5-Niederlage. Nun brauchen die Oilers zwei Siege in Folge, um die Titelverteidigung der Panthers zu verhindern.

„Wir tun uns einfach schwer, schnell zu unserem Spiel zu finden“, bemängelte Oilers-Verteidiger Jake Walman Dafür brauchen wir aus irgendeinem Grund ein Bisschen. Wir können auf unsere Weise spielen, wir brauchen nur etwas Anlauf.“

Schwacher Start, zu wenig Offensive

Wie bereits in der vorherigen Begegnung, tat sich Edmonton besonders zu Beginn des Spiels schwer. Im ersten Drittel gaben die Oilers nur drei Torschüsse ab. Davon kam nur einer von einem Stürmer, als Connor Brown bei einem Konter zu einer Torchance kam. Das eigentlich in der Offensive so hochklassig besetzte Team konnte sich gegen die starke Abwehr der Panthers aber nicht durchsetzen. Connor McDavid, Leon Draisaitl, Ryan Nugent-Hopkins, Evander Kane und Corey Perry kamen alle nicht zum Zug.

„Wir hatten in den meisten Spielen der Serie keinen guten Start“, gab Verteidiger Mattias Ekholm zu. „Das ist glaube ich eine mentale Sache. Wir müssen einfach sicherstellen, dass wir sie unter Druck setzen. Sie sind nicht ohne Grund ein gutes Team. Das zeigen sie früh im Spiel. Da müssen wir besser sein.“

Stattdessen war Florida nach 20 Minuten durch Brad Marchand und Sam Bennett mit 2:0 in Führung. Die Oilers schlugen sich im zweiten Spielabschnitt zwar besser, doch großen Druck konnten sie kaum aufbauen. Nach 40 Minuten lautete das Torschussverhältnis 13:11 zugunsten der Panthers. Edmonton sah sich bereits im dritten Spiel in Folge mit einem Rückstand von mindestens 0:2 konfrontiert.

„Sie haben ein Mal getroffen und dann ein zweites Tor nachgelegt. Gegen so ein Team immer wieder einem Rückstand nachzujagen ist hart“, gab Nugent-Hopkins zu. „Es war ein defensives Spiel und sie haben ihre Chancen genutzt. Das war der Unterschied.“

FLA@EDM Sp5: 5. Tor in der Serie für Marchand

Ladehemmungen im Powerplay

Die Mannschaft rund um die Superstars McDavid und Draisaitl hatte in den vergangenen Jahren ihre Stärken stets in der Offensive und besonders im Powerplay. Über die vergangenen fünf Saisons kommen sie auf eine Erfolgsquote von 27,6 Prozent, der beste Wert der gesamten NHL.

In den ersten drei Runden der diesjährigen Playoffs verwerteten die Oilers 30 Prozent ihrer Überzahlgelegenheiten. Aufgrund der Vielseitigkeit des Powerplays ist es kaum zu verteidigen. Draisaitls Direktabnahme von der rechten Seite, McDavids individuelle Klasse und Evan Bouchards starker Schuss von der blauen Linie, können alle zu Toren führen.

Im Finale gegen Florida ist Edmontons Powerplay aber oft nicht so drückend wie sonst. In den ersten vier Spielen gelang den Oilers immerhin ein Powerplaytor pro Partie, die Erfolgsquote sank aber auf 20 Prozent. In Spiel 5 zogen die Panthers ihren Gegnern komplett den Zahn. Edmonton war drei Mal in Überzahl, erzielte aber keinen einzigen Treffer. Im Powerplay vermisst man genau wie bei gleicher Stärke die gewohnte Leichtigkeit und die schnellen Highlight-Kombinationen, die man von den Oilers gewohnt ist.

„Man muss die Qualität der Panthers auch anerkennen“, betonte Trainer Kris Knoblauch. „Die einfachen Pässe funktionieren aber auch nicht. Es ist eine Sache, wenn ein Verteidiger im Weg ist, oder man einen schwierigen Pass über einen Schläger spielen muss. Beide Teams haben ihren Anteil daran, dass wir uns schwer tun.“

McDavid trifft endlich, Perry verblüfft weiter

Ein lichter Moment während der enttäuschenden Niederlage kam kurz nach dem 0:3 durch Marchand. McDavid setzte sich in der 48. Minute vor dem Tor der Panthers durch und erzielte mit dem 1:3 endlich sein erstes Tor der Serie. Der beste Spieler der Welt ist mit 33 Punkten (sieben Tore, 26 Assists) gemeinsam mit Draisaitl (elf Tore, 22 Assists) der Topscorer der Playoffs. Im Finale erzielte er in den ersten vier Begegnungen sechs Assists, bemühte sich aber vergeblich um seinen ersten Treffer.

FLA@EDM Sp5: McDavid bringt die Oilers auf 1:3 heran

Corey Perry erzielte hingegen bereits sein drittes Tor der Serie, als er in der 57. Minute auf 2:4 verkürzte. Der 40-jährige Außenstürmer ist mit zehn Toren hinter Draisaitl und Sam Bennett (15 Tore) der drittbeste Torjäger der Playoffs.

Wenn bei McDavid der Knoten platzt und die Offensive und das Powerplay der Oilers wieder in Fahrt kommen, stehen den Panthers zwei harte Spiele bevor. Um die zweite Finalniederlage gegen Florida in Folge aber abzuwenden, braucht Edmonton seinen Kapitän McDavid und die Qualität seiner Spitzenstürmer.

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