Leon Draisaitl #29, Connor McDavid #97, and Corey Perry #90 of the Edmonton Oilers react from the bench during the third period against the Florida Panthers in Game Six of the 2025 Stanley Cup Final at Amerant Bank Arena on June 17, 2025 in Sunrise, Florida. (Photo by Mike Carlson/Getty Images)

Die Edmonton Oilers haben 2024/25 zum wiederholten Male in ihrer jüngeren Vergangenheit ein Wechselbad der Gefühle erlebt, bei dem das Happy End ausgeblieben ist. Wie im Jahr zuvor kamen sie in der regulären Saison nur schleppend in die Gänge. Nach einer deutlichen Leistungssteigerung im weiteren Verlauf der Spielzeit sicherte sich die Mannschaft letztlich ohne Probleme die Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs. Dort lief das Team streckenweise zur Hochform auf. Der lang ersehnte Titelgewinn schien greifbar nahe. Doch in der Finalserie erwiesen sich die Florida Panthers wie bereits 2024 als unüberwindbares Hindernis.

Zumindest auf persönlicher Ebene gelang Edmontons Stürmerstar Leon Draisaitl etwas Historisches. Als erster Deutscher in der NHL-Geschichte sicherte er sich die Maurice „Rocket“ Richard Trophy als erfolgreichster Torjäger der regulären Saison. In 71 Einsätzen erzielte er 52 Treffer. Mit 106 Punkten avancierte er zudem zum besten Scorer der Oilers. Mit dieser Ausbeute landete er im Gesamtranking der Liga auf einem geteilten dritten Platz.

Leon Draisaitl spricht über das Scheitern im Stanley Cup Finale

In den Playoffs knüpfte Draisaitl nach überstandener Verletzung nahtlos an die starken Vorstellungen aus der regulären Saison an. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Connor McDavid war er der eifrigste Punktesammler. Beide brachten es auf 33 Zähler aus 22 Spielen. Mit vier Siegtoren in der Verlängerung stellte der Kölner darüber hinaus einen NHL-Rekord für eine einzelne Postseason auf. Hätten die Oilers den Stanley Cup geholt, wäre die Conn Smythe Trophy für den Playoff-MVP mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an Draisaitl und nicht an Panthers-Angreifer Sam Bennett gegangen.

Den Saisonauftakt im Oktober setzten die Oilers mit drei Heimniederlagen in Folge gründlich in den Sand. Besonders schmerzhaft waren dabei die Pleiten gegen die kanadischen Rivalen Winnipeg Jets (0:6) und Calgary Flames (1:4). Ende des Monats sah das Ganze mit einer 5-5-1-Bilanz schon etwas freundlicher aus.

Ihre beste Phase hatten die Oilers zwischen 23. November und 5. Februar. Mit 50 Punkten (24-7-2) waren sie ligaweit die erfolgreichste Mannschaft in diesem Zeitraum. Nach einem weiteren Tief nach der Pause rund um das 4 Nations Face-off mit vier Pleiten aus fünf Partien fasste Edmonton wieder Tritt und löste mit 101 Punkten (48-29-5) souverän das Ticket für die Postseason. Einziger Wermutstropfen war die Tatsache, dass die Oilers in der Pacific Division nur als Dritter hinter den Vegas Golden Knights (110) und den Los Angeles Kings (105) über die Ziellinie gingen und somit zunächst kein Heimrecht zu Beginn der Playoffs besaßen.

Gegen die hoch eingeschätzten Kings sah es zunächst nicht gut aus für die Oilers. Die ersten beiden Spiele in Runde 1 gingen verloren. Danach zündete Edmonton jedoch den Turbo und sicherte sich mit vier Siegen am Stück den Einzug in die zweite Runde. Es war das vierte Mal nacheinander, dass die Oilers in den Playoffs die Auftakthürde Los Angeles übersprangen.

FLA@EDM Sp2: Oilers gehen mit 3:2 in Führung, nachdem das Superstar-Duo zusammenspielt

Der Triumph gegen den Rivalen aus Kalifornien bewirkte einen zusätzlichen Energieschub. In der zweiten Runde behaupteten sich die Oilers ohne größere Mühe gegen die Golden Knights (4:1). Und im Western Conference Finale wiesen sie in der Endabrechnung mit dem gleichen Gesamtresultat die Dallas Stars in die Schranken.

Nach dem verheißungsvollen Start in die Finalserie gegen die Panthers mit dem 4:3 n.V. in Spiel 1 vor eigenem Publikum lag das Momentum zunächst auf Seiten der Oilers. Aber gleich in Spiel 2 schlug das Pendel um. Florida durch ein 5:4 n.2V. aus. In den folgenden Begegnungen fand Edmonton kein wirksames Mittel mehr gegen die immer stärker auftrumpfende Offensive des Titelverteidigers. Das 5:4 n.V. der Oilers in Spiel 4 erwies sich letztlich als Strohfeuer. Wie 2024 zogen sie gegen die Vertretung aus Sunrise den Kürzeren. Diesmal sogar schon nach sechs Duellen.
Für den Sprung nach ganz oben fehlte den Oilers schlicht und ergreifend die Stabilität in der Defensive und die Scoring-Tiefe. Der verletzte Stürmer Zach Hyman im Sturm wurde im Finale schmerzlich vermisst. Während Panthers-Coach Paul Maurice auf ein eingespieltes und eingeschworenes Kollektiv vertraute, dokterte Edmontons Trainer Kris Knoblauch immer wieder an der Aufstellung herum. Das zahlte sich jedoch in keinster Weise aus.

Trotz der zweiten Finalniederlage hintereinander besteht für die Oilers kein Grund zum Trübsal blasen. Wenn es General Manager Stan Bowman im Zusammenspiel mit Knoblauch gelingt, die Schwachstellen zu adressieren und in der Offseason die passenden Verstärkungen zu holen, ist es durchaus möglich, dass es im nächsten Anlauf mit dem Cup-Sieg klappt.

EDM@FLA, SCF Sp6: Oilers und Panthers treffen sich zum Handschlag nach dem Sieg der Panthers

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