Draisaitl 6-19

Zwei Tage sind vergangen, seitdem Leon Draisaitl mit den Edmonton Oilers das Stanley Cup Finale 2025 gegen die Florida Panthers verloren hat. Die Enttäuschung ist noch immer groß. „Es hat sich nicht viel geändert, was meine Einschätzungen betrifft“, sagt der Deutsche bei der abschließenden Pressekonferenz am Donnerstag.

„Es ist offensichtlich enttäuschend. Es sind zwei Mannschaften im Spiel. Und man möchte die letzte Mannschaft sein, die am Ende noch übrig ist. Das haben wir zwei Jahre hintereinander nicht hinbekommen. Das ist frustrierend. Aber ich glaube, dass wir es ihnen auch ein bisschen zu einfach gemacht haben, besonders in den letzten Spielen. Wir haben zu viele Fehler gemacht. Daraus müssen wir lernen.“

Blick in die Zukunft: „Hoffentlich ist das Glück dann auf unserer Seite“

Draisaitl hofft, mit den Oilers noch häufiger die Chance auf den Stanley Cup zu bekommen: „Das ist natürlich der Plan. Der Plan ist es, solche Playoff-Läufe immer wieder hinzubekommen. Hoffentlich ist das Glück – oder wie auch immer man das nennen möchte – dann letztendlich auf unserer Seite und wir gewinnen. Wir waren offensichtlich zwei Jahre so nahe dran, wie man nur sein kann. Man kann viel Positives daraus ziehen, aber am Ende des Tages gibt es nur ein Team, das gerade feiert.“

Die Zuversicht ist dennoch ungebrochen. Der Deutsche glaubt, dass die Oilers auch perspektivisch gut aufgestellt sind: „Der Kern unserer Mannschaft ist nicht alt. Der Kern der Mannschaft befindet sich wahrscheinlich in der Blütezeit, hinsichtlich der Reife und Erfahrung und all diesen Dingen. Wir waren vielleicht ein etwas älteres Team. Ob wir jünger werden müssen? Ja, vielleicht noch ein bisschen schneller. Aber ich denke, der Kern der Mannschaft hat noch viel Energie in sich.“

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Die vielen Tore haben keine Bedeutung – für Draisaitl zählt der Stanley Cup

Es besteht kein Zweifel daran, dass Draisaitl eine herausragende Saison gespielt hat. In der regulären Saison war er mit 52 Toren der erfolgreichste Torschütze. In den Playoffs wurden seine 33 Scorer-Punkte von niemandem übertroffen. Doch was bedeutet das, wenn am Ende mit dem Stanley Cup das große Ziel verfehlt wird?

„Das ist immer schwierig“, sagt Draisaitl. „Besonders Connor (McDavid) und ich werden oft nach unserer Leistung oder unseren Punkten beurteilt. Aber das Einzige, was er und ich wollen, ist gewinnen. Ich kann mit zwölf Punkten durch die Playoffs gehen. Wenn wir am Ende gewinnen, bin ich happy. Das ist bei uns allen in der Mannschaft so. Von mir persönlich war es ein gutes Jahr. Ich denke, ich spielte gut und konstant. Aber das steht nur an zweiter Stelle.“

Im vergangenen Jahr verloren die Oilers in der Best-of-Seven-Serie mit 3:4 gegen die Panthers, nun mit 2:4. Draisaitl ist davon überzeugt, dass Florida sich gegenüber dem Finale von 2024 weiterentwickelt hat: „Sie waren noch viel besser als im letzten Jahr. Und sie waren auch im letzten Jahr schon gut.“ Inwiefern die Panthers besser geworden sind? „Ich würde sagen, einmal personell. Und sie haben auch noch eine neue Ebene an Reife und Ruhe reingebracht“, antwortet Draisaitl.

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Zukunft von Connor McDavid ist offen

Während Draisaitl bis zum Jahre 2033 in Edmonton unter Vertrag steht, geht McDavid 2025/26 in sein letztes Vertragsjahr, ehe er zum UFA wird. „Ich habe noch nicht wirklich mit Connor darüber gesprochen“, sagt Draisaitl. „Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem wir darüber sprechen werden. Aber im Moment kann ich Ihnen (dem fragenden Journalisten, Anm.d.Red.) nichts dazu sagen. Es ist seine Sache. Er wird das tun, was für ihn und seine Familie das Beste ist. Ob ich will, dass er immer hierbleibt? Ja, natürlich. Ich glaube, jeder hier tut das.“

McDavid selbst sagt über seine Zukunft: "Wenn ich das Gefühl habe, dass es hier gute Chancen gibt, immer wieder zu gewinnen, ist ein neuer Vertrag kein Problem." Einer weiterhin erfolgreichen Ära steht also nichts im Wege, womöglich mit dem Stanley Cup als Krönung.

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