COL Nathan Mackinnon

NHL EDGE erfasste jede Bewegung, jeden Schuss und jede Sekunde Zonenzeit. In Bereichen wie Schussgeschwindigkeit, Laufgeschwindigkeit, Abschlussposition und Zeit im Angriffsdrittel tauchen in der laufenden Saison immer wieder dieselben Teams auf den Spitzenplätzen auf.

Viele davon gehören auch in der Tabelle zu den besseren Teams oder untermauerten klare Playoff-Ambitionen. Zugleich machen die Zahlen deutlich, dass Dominanz sehr unterschiedlich aussehen kann, je nachdem, ob Teams auf Schussgewalt von der blauen Linie, Tempo, gelaufene Strecke oder Präsenz im Slot setzen.

Tampa Bay Lightning: Die Verteidiger als Waffen

Kaum ein Team verkörpert die Wucht von der blauen Linie so deutlich wie die Tampa Bay Lightning. Sie stehen im November bei einer Bilanz von 8-3-0 und zählten zu den härtesten Schussteams der Liga. Kein Klub verzeichnete mehr Abschlüsse im Bereich zwischen 145 und 161 Kilometern pro Stunde als Tampa, das auf 30 solcher Versuche kam.

Verteidiger Victor Hedman steuerte 15 davon bei, Darren Raddysh 12, zusammen also 27 der härtesten Schüsse im Kader. Insgesamt sammelten die Lightning-Defender 52 Punkte, Rang neun in der Liga, und waren an 35,8 Prozent aller Team-Assists beteiligt, dem siebthöchsten Wert der NHL.

ANA@TBL: Hagel, Hedman assistieren bei Cirellis Tor im zweiten Drittel

Carolina Hurricanes: Dauerangriff und Defensivruhe

Die Carolina Hurricanes dominieren über Schussvolumen und Zonenzeit. Sie führen die Liga mit 741 Schüssen aus allen Bereichen an, liegen bei Abschlüssen aus dem mittleren Bereich mit 216 Versuchen auf Rang zwei und bei Distanzschüssen mit 194 Versuchen an der Spitze. Aus diesen Zonen resultierten 30 Tore aus mittlerer und acht Treffer aus großer Entfernung.

Die Grundlage war eine Kontrolle des Spielgeschehens, die in den EDGE-Zahlen klar sichtbar ist. Carolina verbrachte 45,8 Prozent der gesamten Eiszeit in der Offensivzone, mehr als jedes andere Team. Acht Spieler der Hurricanes tauchen in den Top-10 des Offensivzonenanteils auf, angeführt von Andrei Svechnikov mit 50 Prozent.

Gleichzeitig mussten sich die Hurricanes nur 36,1 Prozent der Zeit im eigenen Drittel verteidigen. Sieben Spieler tauchen in den Top-10 der geringsten Defensivzeit auf, angeführt von Shayne Gostisbehere mit nur 32,5 Prozent.

Edmonton Oilers: High-Speed-Offensive im Spannungsfeld

Edmonton blieb das Referenzteam für reine Laufgeschwindigkeit. Die Oilers stellten mit Connor McDavid den Spieler, der die höchste gemessene Maximalgeschwindigkeit der Saison erreichte. Der Center wurde mit 39,61 Kilometern pro Stunde erfasst.

Auch als Mannschaft setzten die Oilers Maßstäbe. Sie führen die Liga bei Sprints über 35 Kilometern pro Stunde mit 69 Antritten an und liegen bei Läufen im Bereich von 29 bis 3 Kilometern pro Stunde mit 2611 Aktionen auf Platz zwei.

Das erklärt, warum Edmonton als zweifacher Champion der Western Conference weiter zu den spektakulärsten Teams zählte, macht aber auch deutlich, dass Tempo allein nicht reicht.

Colorado Avalanche: Tempo in der Breite

Die Colorado Avalanche liefern das Gegenstück zu dieser Maximalgeschwindigkeit. Entscheidend hier ist die Verteilung des Tempos im Kader. Colorado liegt bei Sprints über 35 Kilometern pro Stunde mit 55 Bursts auf Platz zwei und führte die Liga bei Läufen im Bereich 32 bis 35 Kilometern pro Stunde mit 753 Aktionen an. Im Band 29 bis 32 Kilometern pro Stunde kamen die Avalanche auf 2669 Bursts und belegten damit Rang eins vor den Oilers.

Cale Makar kam auf 38,11 Kilometer pro Stunde und stand für Verteidiger mit viel Tempo aus der eigenen Zone. Lediglich Nikita Zadorov (Boston Bruins) war hier noch schneller unterwegs (38,37 km/h) Das Profil der Avalanche beruht weniger auf einzelnen Ausreißern nach oben, sondern auf einem dauerhaft hohen Grundtempo, das über mehrere Reihen Druck erzeugt.

Capitals und Stars: Präsenz im Slot

Eine andere Form von Dominanz zeigen die Washington Capitals und die Dallas Stars. Washington führt die Liga bei Schüssen aus dem hochgefährlichen Slot-Bereich direkt vor dem Tor bis zu den Bullypunkten mit 219 Abschlüssen an. Kein Capitals-Spieler taucht in den Top-10 dieser Kategorie auf. Die Last im gefährlichsten Bereich des Eises verteilt sich auf viele Schultern und spricht für Tiefe im Angriff.

Dallas liegt mit 218 Slot-Abschlüssen knapp dahinter, profitierte dabei stärker von zwei klaren Anspielstationen. Jason Robertson führt die Liga mit 43 Schüssen aus dem hochgefährlichen Bereich an, Wyatt Johnston belegt mit 38 Abschlüssen Rang vier.

Während Washington seine Präsenz vor dem Tor als kollektiven Ansatz lebt, nutzten die Stars ihre Topspieler gezielt, um aus dem Slot zu treffen (47 Tore). Die Capitals im können ihre vielen Abschlüsse jedoch nur zu 38 Toren umwandeln (Rang zehn).

Zusammen mit den Profilen von Tampa Bay, Carolina, Edmonton und Colorado zeigen die EDGE-Daten, wie unterschiedlich Dominanz aussehen kann, auch wenn das Ziel für alle Teams das gleiche ist.

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