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Vieles ist aktuell in der NHL noch etwas durcheinander, wie es scheint. Teams, welche man zuvor vielleicht doch eher am Tabellenende erwartet hatte sind in der Tabelle plötzlich ziemlich weit oben zu finden, andere Mannschaften haben unerwartete Startprobleme, wo man das so wohl nicht wirklich erwartet hätte.
Klar, es sind ja erst noch die ersten Spieltage dieser noch immer sehr jungen Spielzeit vergangen, vieles mag sich in den nächsten Wochen und Monaten daher wohl, gerade im Statistikbereich der Liga, noch ändern bzw. nach und nach etwas zurechtrücken.

Bei einem Blick auf die bisherigen Saisonstatistiken gerät aber auch ein Mann zwangsläufig sehr in den Mittelpunkt, auf den sich sein Arbeitgeber, in diesem Fall die Winnipeg Jets, seit Jahren schon vollauf verlassen kann: Verteidiger Dustin Byfuglien.
Der 31-jährige liegt aktuell an der Spitze aller Spieler in der NHL, wenn es um die abgelieferte Eiszeit pro Begegnung geht. Nach den ersten fünf Spielen der Saison 2016-17 konnte der Jets-Defensivspezialist stolze 29:20 Minuten Einsatzzeit vorweisen, und damit verbunden immerhin 149 Shifts auf dem Eis. Auch heute Nacht waren es beim Gastspiel in Colorado übrigens wieder deutlich über 26 Minuten Eiszeit für ihn. Für die Jets war es der vierte Sieg im achten Spiel. Byfuglien leistete, wie eigentlich zuletzt immer, seinen sehr respektablen Anteil daran.
Durchschnittlich steht er also zum Saisonstart aktuell deutlich mehr bzw. länger auf dem Eis als Drew Doughty von den Los Angeles Kings (28:05) und Ryan Sutter von den Minnesota Wild (27:01).
Höchste Zeit also sich diesen eisenharten Kämpfer einmal näher anzuschauen, sich seiner bisherigen Karriere und seinen größten Erfolgen zu widmen.
Byfuglien, Jahrgang 1985, ist bekanntlich ein US-amerikanischer Nationalspieler, der inzwischen auch schon seit Juli 2011 bei der Franchise der Winnipeg Jets unter Vertrag steht. Doch so richtig ins Rampenlicht ist er als Defensivspieler bisher hierzulande nicht wirklich geraten. Das ist schade, zählen seine Leistungen doch seit Jahren zum absolut Besten was das Welteishockey zu bieten hat.

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Byfuglien begann seine Karriere in der Saison 2001/02 bei den Brandon Wheat Kings aus der Western Hockey League. Es folgten Einsätze für Prince George Cougars, für die er bis 2005 insgesamt drei Jahre lang spielte. In dieser Zeit wurde der gelernte Verteidiger während des NHL Entry Draft im Jahre 2003 dann von den Chicago Blackhawks in der achten Runde als insgesamt 245. Spieler des Jahrgangs ausgewählt. Nicht gerade das Versprechen einer glorreichen Zukunft also, wenn man einmal ganz ehrlich ist.
Im Sommer 2005 wurde Byfuglien dann erstmals in den Kader des damaligen Farmteams Chicagos, die Norfolk Admirals aus der American Hockey League, aufgenommen. In der gleichen Saison gab Byfuglien dann allerdings auch schon sein Debüt in der NHL für die traditionsreichen, aber zu dieser Zeit noch vergleichsweise erfolglosen Blackhawks. Da Team aus der Windy City lag zu dieser Zeit noch weit außerhalb jeglicher Playoff-Ambitionen, geschweige denn einer ernsthaften Anwärterschaft auf den Stanley Cup. Er erzielte während seiner Premierensaison in der besten Eishockeyliga der Welt in 25 Spielen immerhin schon fünf Scorerpunkte, darunter auch drei Tore.
In der Saison 2007/08 erkämpfte er sich schließlich endgültig erfolgreich einen Stammplatz im NHL-Kader der "Hawks", wobei er stark von einer teamintern vorgenommenen "Umschulung" zum "Power Forward" profitierte. In der Saison 2009/10 gewann er mit Chicago dann den Stanley Cup.
Zur Saison 2010/11 wechselte Byfuglien zu den Atlanta Thrashers, wo er erneut als Verteidiger eingesetzt wurde. Nach deren Umzug in das kanadische Winnipeg, wo man seither bekanntlich unter dem Namen Jets agiert, fungierte Byfuglien dort auch bereits erfolgreich als Assistenzkapitän.
Anfang 2016 verlängerte er dort seinen Vertrag um weitere fünf Jahre. Sein ihm daraus zustehendes Jahresgehalt soll aktuell durchschnittlich bei rund 7,6 Mio. US$ liegen.
Der inzwischen 31-Jährige spielte zudem zuletzt beim NHL All Star-Spiel in Nashville, wo er sogar ein Tor und einen Assist für die Central Division erzielte. Es war seine vierte Teilnahme in Folge bei dieser Veranstaltung. Auch beim Spiel der Besten in den Jahren 2011, 2012 und 2015 war er aktiv.

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Seinen Karrierebestwert stellte er in der Saison 2013-14 auf, als er 56 Punkte erreichte (20 Tore und 36 Assists). Inzwischen ist er in der Franchisegeschichte in siebter Position in Sachen Scoring.
Zuletzt machte er auch Schlagzeilen, weil er sich beim World Cup of Hockey 2016 von seinem Coach, John Tortorella, im Team USA ungerecht behandelt fühlte, als dieser ihn beim Spiel gegen das Team Europa, obwohl der Verteidiger körperlich fit war, nicht im Kader für das Kräftemessen gegen den späteren Finalteilnehmer berücksichtigt hatte. Zudem schied das Team USA bekanntlich nach der Vorrunde sang und klanglos aus, was Byfuglien ebenfalls nicht gerade positiv an das Turnier zurückdenken ließ.
Rückblickend betrachtet könnte es jedoch eben genau dieser Rückschlag gewesen sein, der ihn aktuell in der NHL so stark für die Winnipeg Jets gemacht hat. Das Training begann für ihn somit deutlich früher und intensiver. Eine Tatsache, die zu seiner aktuellen Topform mit beigetragen haben dürfte, wenn man sich seine Statistiken zum Saisonstart nun einmal in Ruhe anschaut.