Trotz zweier Tore von Leon Draisaitl haben die Edmonton Oilers am Donnerstagabend in der Nationwide Arena mit 4:5 gegen die Columbus Blue Jackets verloren. Während die Hausherren aus Ohio eine drei Tage alte Rechnung schnell begleichen konnten, haderten die Gäste aus Kanada mit fehlender Präsenz vor dem eigenen Tor.

Knoblauch kritisiert: „Zu weich“

Am Montag hatten die Oilers zu Hause noch mit 5:4 n.V. gegen die Blue Jackets gewonnen. Nun kam es zum schnellen Wiedersehen in Columbus. Ein Spiel, das durchaus Parallelen aufwies, immerhin musste Edmonton erneut eine Aufholjagd starten, dieses Mal aber ohne Happy End.

Mathieu Olivier (16.) und Charlie Coyle (21.) schossen zunächst eine 2:0-Führung heraus. Später waren es Denton Mateychuk (31.), Adam Fantilli (39.) und erneut Olivier (48.), die einen 5:2-Vorsprung für die Blue Jackets besorgten.

„Wir waren vor unserem Tor zu weich“, kritisierte Oilers-Trainer Kris Knoblauch. „Egal ob sie dort Pucks abgefälscht haben oder vor uns am Puck waren, es sind in diesem Bereich viele Gegentore gefallen. Wir müssen es dem Gegner schwerer machen, in diese Positionen zu kommen. Sie waren zu oft frei vor unserem Tor. Der erste und auch der Siegtreffer sind so gefallen. Wir müssen da besser verteidigen. Das ist so wichtig.“

Das Fazit von Verteidiger Darnell Nurse fiel ähnlich aus: „Sie haben viele Spieler, die Punkte produzieren können, wenn du ihnen Zeit und Raum gibst, so wie wir heute. Als wir den Puck nach vorne bewegt und viel geschossen haben, hatten wir das Momentum auf unserer Seite. Davon sind wir abgekommen und haben stattdessen viele Chancen im Slot zugelassen. Calvin Pickard (Anm. d. Red.: 20 Saves, 80 Prozent Fangquote) musste zu viele Glanzparaden zeigen.“

Draisaitl bringt die Hoffnung zurück

Dass Edmonton das Spiel bis zum Schluss offen gestalten konnte, lag an ihrer Offensivpower und ihren Superstars: Leon Draisaitl (2-0-2, +2, 24:25 TOI, vier Torschüsse, ein Block) traf doppelt, Verteidiger Evan Bouchard (0-3-3) legte dreimal auf und Kapitän Connor McDavid (0-2-2) verlängerte seine persönliche Punkteserie mit zwei Assists auf nun sieben Spiele (4-9-13).

EDM@CBJ: Draisaitl erzielt zwei Tore bei der Niederlage der Oilers

Doch der Reihe nach: Matt Savoie per Tip-in (29.) und Draisaitl mit einer Direktabnahme aus seiner „Rockstar-Zone“ (30.) sorgten für den zwischenzeitlichen Ausgleich. Im dritten Drittel kamen die Oilers noch einmal durch Vasily Podkolzin (48.) und erneut Draisaitl aus seinem „Wohnzimmer“ im rechten Faceoff-Kreis auf 4:5 heran. Der 30-jährige Kölner, der zuvor zwei Spiele in Folge nicht gepunktet und drei Partien nicht getroffen hatte, beendete damit seine Mini-Durststrecke.

„Wir hatten Momentum im dritten Drittel und haben nochmal gut gedrückt“, sagte Knoblauch angesichts von 13:4 Torschüssen im Schlussabschnitt.

„Wir waren in Schlagdistanz, haben es aber nicht mehr geschafft, das letzte Tor zu schießen, um in die Verlängerung zu gehen“, so Nurse.

Columbus gelingt die Revanche

Die Blue Jackets konnten sich für die Auswärtsniederlage also postwendend revanchieren.

„Wir wissen alle, was zuletzt passiert ist. Wenn du anfängst, dir darüber Gedanken zu machen, dann wird es genau so wieder passieren. Es lag an uns zu sagen: ‚Hey, lass uns daraus lernen, den Spieß umdrehen und den Job erledigen‘“, sagte Coyle.

„Eigentlich haben wir genau dasselbe gemacht und nichts an unserem Spiel verändert. Dieses Mal sind die Pucks einfach für uns reingegangen“, erklärte Fantilli. „Am Ende konnten wir den Vorsprung verteidigen. Bei ihren vielen gefährlichen Spielern war es gut, dass wir den Sieg am Ende über die Ziellinie bringen konnten. Wir wussten, dass sie ein gutes Eishockey-Team sind, das Tore schießen kann und über viel Feuerkraft verfügt. Wir haben uns einfach an unserem Spiel gehalten.“

„Sie sind ganz besondere Spieler“, sagte Columbus-Trainer Dean Evason auf Draisaitl und McDavid angesprochen. „Wir haben alles unternommen, um ihnen die Chancen zu nehmen, bei denen sie Tore schießen.“

EDM@CBJ: Olivier und Coyle bauen die Führung aus

Edmonton zieht auf Roadtrip weiter - Hyman-Comeback naht

Für die Blue Jackets (9-7-1) war es der dritte Heimsieg in Folge. Seit dem 29. Oktober lag Columbus auf eigenem Eis nur 61 Sekunden hinten. Als siebter der Metropolitan Division beträgt der Rückstand auf einen Wildcard-Platz in der Eastern Conference nur einen Zähler.

Umso mehr freute sich Fantilli über den jüngsten Sieg: „Wir wissen, dass diese Punkte am Ende der Saison den Unterschied ausmachen werden. So war es schon in der letzten Saison. Jeder Punkt und jeder Sieg sind wichtig.“

Die Oilers (8-7-4) mussten nach zwei Siegen in Folge wieder eine Niederlage hinnehmen, stehen auf Rang vier in der Pacific Division und stehen punktgleich mit den Chicago Blackhawks unterhalb des Strichs, der den letzten Wilcard-Spot in der Western Conference abgrenzt.

„Wir wollen uns erholen und dieses Spiel vergessen“, fordert Nurse, der den fünf ausstehenden Partien auf dem aktuellen Sieben-Spiele-Roadtrip positiv entgegenblickt: „Es sind diese Zeiten, die das Beste aus unserem Team hervorbringen. Wir konzentrieren uns und freuen uns auf die nächste Herausforderung.“

Am Samstag (7 p.m. ET; So. 1 Uhr MEZ) ist Edmonton bei den Carolina Hurricanes gefordert. In diesem Spiel soll der bislang verletzte Power Forward Zach Hyman sein Comeback und Saison-Debüt geben. Ein Spieler, der wie kaum ein anderer für Präsenz vor dem Tor steht.

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