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So manchem Fan kam am Montagmorgen beim Betrachten der Ergebnisse aus der NHL von letzter Nacht ein "Wow" über die Lippen. Neben dem Spitzenspiel zwischen den Winnipeg Jets aus der Western Conference und den Tampa Bay Lightning aus der Eastern Conference, das die Kanadier knapp mit 5:4 nach Verlängerung gewinnen konnten, stach das Ergebnis der Calgary Flames bei den St. Louis Blues heraus. Mit 7:2 hatten die Gäste ihre Gastgeber im Enterprise Center von St. Louis vom Eis gefegt und für ein weiteres Ausrufezeichen gesorgt.

Die Flames überholten damit die spielfreien Nashville Predators und führten kurzzeitig, bis das Spiel in Winnipeg beendet war, die Western Conference an. Am Ende, nach dem Siegtor der Jets in der Overtime, liegen sie punktgleich mit ihnen, aber einem absolvierten Spiel mehr, auf dem zweiten Platz und führen die Pacific Division mit fünf Punkten Vorsprung auf die San Jose Sharks an. Eine Konstellation, mit der wohl die Wenigsten zu diesem Zeitpunkt der Saison gerechnet hätten.
Die Flames holten in St. Louis ihren 22. Sieg im 34. Saisonspiel und haben eine Bilanz von 22-10-2 zu 46 Punkten vorzuweisen. Es ist der zweitbeste Saisonstart zu diesem Zeitpunkt ihrer Geschichte. Nur in der Saison 1988/89 waren sie mit 23-6-5 und 51 Punkten erfolgreicher. Am Ende dieser Spielzeit holten sie vor 30 Jahren den Stanley Cup, ihren bisher einzigen.

CGY@STL: Gaudreau zielt genau in die Lücke

Calgary gewann acht der letzten neun Spiele und hat zwei oder weniger Tore in neun der letzten zwölf Auftritte kassiert. Neben der Defensive um den über weite Strecken souveränen Torhüter David Rittich (2,21 GAA, 92,4 % Fangquote) glänzt vor allem die Offensive. Die erzielten 122 Tore sind gemeinsam mit den Washington Capitals der zweitbeste Wert der NHL hinter den mit 138 Toren bereits enteilten Lightning. Am Sonntag gegen die Blues haben die Flames zum vierten Mal in dieser Saison mindestens sieben Tore erzielt und zum sechsten Mal innerhalb einer Periode vier Treffer markiert (NHL-Bestwert).
Dieses Mal war es ausnahmsweise das erste Drittel, in dem sie die Torlampe vier Mal anknipsten, denn sie haben auch mit 52 die meisten Tore im dritten Drittel aller NHL-Teams erzielt und so bereits sieben Partien, bei denen sie nach 40 Minuten zurücklagen, noch gewinnen können. So häufig wie kein anderer Liga-Kontrahent.
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"Wir haben eine große Moral im Team und lassen uns durch nichts aus der Ruhe bringen", verdeutlichte Flames-Stürmer Sean Monahan. "Wir versuchen von Beginn an Gas zu geben und wenn es manchmal nicht mit der Führung klappt, dann drehen wir halt das Spiel im dritten Drittel."
Beeindruckend die Serien der wichtigsten Offensivkräfte, zu denen Monahan gehört. Er selbst kommt auf 20 Punkte (elf Tore, neun Assists) in den letzten 15 Spielen. Über die gleiche Spanne verbuchte Johnny Gaudreau sogar 26 Punkte (neun Tore, 17 Assists). Matthew Tkachuk markierte 13 Punkte (drei Tore, zehn Assists) in neun und Elias Lindholm 14 Punkte (sechs Tore, acht Assists) in zehn Spiele.
Und damit nicht genug der Besonderheiten der Flames im bisherigen Saisonverlauf. Sie haben zum achten Mal in ihrer Franchise-Geschichte und zum ersten Mal seit Februar 2011 in drei Partien in Folge ein Unterzahltor erzielt und ihre Gesamtbilanz mit einem Mann weniger auf dem Eis auf neun Treffer ausgebaut. Sollte ihnen dieses Kunststück auch im nächsten Spiel am Dienstag (8:30 p.m. ET; FS-SW+, SNW, NHL.TV) bei den Dallas Stars gelingen, dann hätten sie den Franchise-Rekord in dieser Kategorie aus dem November 1987 eingestellt.

CGY@STL: Lindholm baut in Unterzahl die Führung aus

Ob sie ihre Bestmarke von 23 Unterzahltoren aus der Saison 1987/88 erreichen können, ist eher nebensächlich. Calgary hat sich eine hervorragende Ausgangsposition geschaffen, um ihre Serie von abwechselnder Qualifikation und Verpassen der Stanley Cup Playoffs seit 2014 fortzusetzen. In 2019 wäre dazu wieder die Teilnahme fällig. Vielleicht rutscht den Fans noch öfters in den kommenden Monaten ein "Wow" wegen den Ergebnissen der Flames über die Lippen.