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Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat auch das dritte Vorrundenspiel bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Lettland gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Toni Söderholm besiegte nach einem harten Kampf Kanada mit 3:1 und bleibt mit perfekten neun Punkten Tabellenführer der Gruppe B. Kanada steht nach drei Niederlagen sensationell ohne Punkt da. Der Grundstein zum deutschen Sieg wurde durch einen Doppelschlag im ersten Drittel gelegt und Verteidiger Korbinian Holzer machte ihn in der 58. Minute mit einem Empty-Net perfekt.

"Ich habe noch nie ein Spiel gesehen, wo eine Mannschaft so viele Schüsse geblockt hat", stellte Söderholm über seine Männer fest. "Es war einfach unglaublich. Und was durchkam hat Mathias [Niederberger] abgewehrt. Er war sehr fokussiert. Aber taktisch war das nicht unsere beste Leistung. Wir waren im Spiel mit der Scheibe nicht so konsequent und haben zu viele Strafzeiten genommen. Aber kämpferisch, vom Einsatz und der Leidenschaft, die wir gezeigt haben, war es herausragend."
Der Favorit begann wie erwartet mit viel Druck auf das gegnerische Gehäuse, der sich durch die erste Strafzeit gegen Moritz Müller in der 4. Minute noch verstärkte, doch Mathias Niederberger im Tor von Deutschland war bereits früh mehrfach zur Stelle und wurde richtig warmgeschossen. Seine Kollegen kamen in der Folge zu ersten Möglichkeiten ihrerseits und belohnten sich in der 11. Minute durch die Führung von Stefan Loibl, die Tom Kühnhackl und Tobias Rieder mit viel Einsatz vorbereiteten. Der Schock für Kanada wurde noch größer als Matthias Plachta nur 38 Sekunden später auf 2:0 erhöhte. Die Kanadier brauchten bis zur 19. Minute, ehe sie erstmals auf die Anzeigetafel kamen. Nick Paul verkürzte mit einem präzisen Schuss.

Das zweite Drittel gehörte fast ausschließlich Kanada, weil die deutsche Mannschaft über weite Strecken in Unterzahl spielen musste. Es fehlte etwas die Disziplin, aber auch nicht jede Strafe war gerecht. Doch mit viel Kampf, großem Einsatz, unerbittlichen Blocks und einen starken Niederberger im Tor überstanden die Deutschen sogar eine doppelte Strafe gegen Holzer und zwei doppelte Unterzahlsituationen, einmal für 1:55 Minuten und dann für komplette zwei Minuten. Trotz 19 zu fünf Torschüssen für Kanada im Mittelabschnitt blieb es beim 2:1 bis zur zweiten Pause.
Es blieb im dritten Drittel ein Abwehrkampf der Deutschen, die alles und viel Leidenschaft in die Zweikämpfe warfen, aber auch für etwas mehr Entlastung sorgen konnten. So hatte Tobias Rieder bei einem Gegenzug in Unterzahl den Ausbau der Führung am Schläger, scheiterte jedoch am gegnerischen Torhüter Adin Hill. Holzer war es schließlich, der mit seinem Schuss in das gerade von Hill verlassene Gehäuse 2:01 Minuten vor dem Ende die Entscheidung brachte. Die Partie endete mit sagenhaften 39 Saves für Niederberger und 22 für Hill.
"Mathias [Niederberger] war unglaublich heute", meinte Kapitän Mo Müller. "Er war einfach zur Stelle, wenn wir ihn gebraucht haben und eine solche Leistung braucht man, um gegen ein solches Team zu bestehen."
Die weiteren Spiele:
Gruppe A
Slowakei - Russland 3:1
Das Favoritensterben bei der WM geht weiter und die Slowakei fuhr gegen die zuvor ebenfalls zwei Mal siegreichen Russen ihren dritten Sieg im dritten Spiel ein. Ein Powerplay-Tor von Martin Gernat 6:41 Minuten vor Schluss zum 2:1 legte den Grundstein für die Slowakei zum Erfolg. Der slowakische Torhüter Julius Hudacek stoppte 27 Torschüsse. Die Führung der Slowakei durch Milos Kelemen bei genau 30 Minuten glich der Russe Alexander Barabanov nur 66 Sekunden später aus.
Tschechien - Belarus 3:2 n. V.
Dominik Kubalik erzielte nach 1:23 Minuten in der Verlängerung den Siegtreffer für Tschechien, die sich gegen den Außenseiter Belarus lange schwertaten, aber trotzdem einen 0:1-Rückstand in ein 2:1 drehen konnte, ehe Belarus in der 52. Minute ausgleichen konnte. Filip Zadina hatte Tschechien in der 34. Minute in Führung gebracht.
Gruppe B
Lettland - Italien 3:0
Der italienische Torhüter Justin Fazio rettete 41 Mal, doch Lettland holte mit einem 3:0-Sieg gegen Italien die dringend benötigten drei Punkte für das Ziel Viertelfinale. Martins Karsums erzielte zwei Tore, darunter den Führungstreffer im zweiten Drittel.