ger-Fin

Zum Abschluss der Vorrunde bei der IIHF-Eishockeyweltmeisterschaft 2019 in der Slowakei bekam es die deutsche Nationalmannschaft mit dem Tabellenersten der Gruppe A Finnland zu tun und die Schweizer Nati traf auf die Auswahl der Tschechischen Republik, die in der Gruppe B den zweiten Platz inne hatte.

Deutschland holt sich die Punkte 13, 14 und 15
Fast wäre man geneigt, ihnen schon jetzt ein Denkmal zu errichten. Die DEB-Auswahl bezwang am frühen Dienstagnachmittag in der Steel Arena die haushoch favorisierten Finnen mit 4:2 (1:1/1:1/2:0) und zieht mit 15 gewonnenen Punkten (5 Siege, 2 Niederlagen) und einem ausgeglichenem Torverhältnis von 18:18 als Dritter der Gruppe A in die Runde der besten Acht der Eishockey-WM ein.
Die nach Kosice in die Slowakei angereisten deutschen Fans hätten Leon Draisaitl am liebsten auf Händen vom Eis getragen. Der 23-jährige Stürmer der Edmonton Oilers steuerte dem Achtungserfolg zwei Tore sowie einen Assist bei und Schlussmann Philipp Grubauer wehrte 39 Torschüsse der Suomi ab.
Die Mannschaft von Nationalcoach Toni Soderholm zeichnete auch in dieser Partie aus, dass sie immer an sich glaubte, sich nicht von Rückschlägen aus der Bahn werfen ließ und eiskalt vor dem gegnerischen Tor ihre Chancen nutzte.
Die Finnen hatten im Eröffnungsdrittel deutlich mehr Spielanteile als das deutsche Team, das sich bei seinem Torsteher bedanken konnte nur einem Gegentreffer in diesem Durchgang kassiert zu haben. Als Marco Nowak wegen Beinstellens auf der Strafbank saß, nutzte Harri Pesonen in der 16. Spielminute die numerische Überlegenheit zur nicht unverdienten 1:0-Führung, indem er mit dem Rücken zum Tor stehend einen Distanzschuss von Mikko Lehtonen unhaltbar für Grubauer abfälschte. Unbeeindruckt hiervon, egalisierte nur 119 Sekunden danach Marc Michaelis den Spielstand als Endabnehmer eines wunderschönen Spielzugs über Markus Eisenschmid und Matthias Plachta.
More information
Auch den zweiten Dämpfer, das 2:1 durch Juhani Tyrvainen als im Mitteldrittel gut vier Minuten absolviert waren, steckten die Deutschen weg, fast konnte man den Eindruck bekommen, in der Gewissheit, dass ihnen die Finnen weitere Möglichkeiten eröffnen würden. In der 34. Minute war es dann so weit: Nach gewonnenem Bully der Finnen im eigenen Drittel, spielte Verteidiger Niko Mikkola die Scheibe schlampig über die Bande. Draisaitl bedankte sich hierfür und leitete sie schnell in die Mitte zu dem völlig freistehenden Dominik Kahun, der sie aus der Drehung mit der Rückhand, hinter Kevin Lankinen im Tor der Finnen, versenkte.
Dass die Deutschen auch Powerplay können, bewiesen sie in der 45. Minute während Atte Ohtamaa seine Strafe verbüßte. Auf Vorarbeit von Leonhard Pföderl traf Draisaitl zur erstmaligen Führung. Geschickt und mit viel Willenskraft verteidigten die Deutschen ihren Vorsprung über die Zeit. Als dann 100 Sekunden vor Spielende Lankinen seinen Kasten zu Gunsten eines weiteren Feldspielers räumte, schlug erneut Draisaitl zu und stellte den Endstand her.
Die Finnen fielen durch die Niederlage auf den zweiten Platz in der Gruppe zurück.
Schweizer Aufholjagd bleibt das Happy End verwehrt
Die Schweizer Nati setzte in ihrem letzten Gruppenspiel gegen Tschechien alles auf eine Karte, um mit einer besseren Platzierung als Rang vier in das Viertelfinale einzuziehen. Ihnen war jedoch am Ende, nach einer furiosen Aufholjagd, das Glück nicht hold. Jan Rutta erzielte in der vorletzten Spielminute per Empty Netter den 5:4-Siegtreffer (1:1/3:1/1:2) für die tschechische Auswahl, die nur eine ihrer sieben Vorrundenpartie verloren hat. Beim Stande von 4:4 hatten die Schweizer ihren Torwart Robert Mayer aus dem Kasten genommen, da ihnen nur ein Sieg in der regulären Spielzeit zu Platz drei verholfen hätte.

CzechGoal521

Die Partie hatte ganz im Sinne der Eidgenossen begonnen. In der dritten Spielminute gelingt es ihnen den Puck im Drittel der Tschechen zu behaupten, von hinter dem Tor sieht Lino Martschini den in den Slot einlaufenden Lukas Frick und Patrik Bartosack war erstmals geschlagen. Ein Los das auf der Gegenseite Reto Berra durch Jakub Voracek bei Powerplay der Tschechen widerfuhr, so dass es mit einem leistungsgerechten Remis in die erste Drittelpause ging.
More information
In der Folgezeit waren die Mannen von Patrick Fischer die aktiveren, doch im Abschluss zeichneten sich ihre Kontrahenten als effektiver aus. Dominik Simon unmittelbar nach der ersten Pause und Michael Frolik in der 27. Minute stellten eine 2-Tore-Führung für die Tschechen her. Für Berra war hiermit der Arbeitstag vorzeitig beendet. Unmittelbar nach dem Torwartwechsel verkürzte Tristan Scherwey den Rückstand, doch bereits 98 Sekunden später war es Dominik Kubalik der mit dem 4:2 für Ernüchterung bei den Schweizern sorgte.
So leicht wollte sich der Silbermedaillen-Gewinner der Vorjahres-WM jedoch nicht geschlagen geben. Im Schlussdurchgang setzten sie einen Angriff nach dem anderen und wurden durch Tore von Scherwey in der 42. und Nino Niederreiter in der 57. zum Gleichstand belohnt, ehe sie Rutta mitten ins Herz traf.
Die Tschechische Republik verteidigte durch den gewonnenen Dreier ihren zweiten Rang in der Gruppe B.
Die weiteren Spiele vom Dienstag:
In den Nachmittagspartien bezwang Gastgeber Slowakei mit 2:1 n.P. (0:0/1:0/0:1/0:0/1:0) Dänemark und Norwegen unterlag Lettland mit 1:4 (1:0/0:1/0:3).
Keine Zweifel an seiner Favoritenrolle ließ Russland aufkommen, das am Abend Schweden mit 7:4 (0:1/6:0/1:3) deutlich das Nachsehen gab und als einziges Team des Turniers in der Vorrunde punktverlustfrei blieb.
Das nordamerikanische Aufeinandertreffen zwischen den USA und Kanada entschied das Mutterland des Eishockeys mit 3:0 (2:0/1:0/0:0) für sich und eroberte sich damit die Tabellenführung in der Gruppe A vor Finnland. Die USA fiel hinter Deutschland auf Platz vier des Klassements zurück.
Die Viertelfinalpartien am Donnerstag:
Kanada - Schweiz
Russland - USA
Finnland - Schweden
Tschechien - Deutschland