Deutschland holt sich die Punkte 13, 14 und 15
Fast wäre man geneigt, ihnen schon jetzt ein Denkmal zu errichten. Die DEB-Auswahl bezwang am frühen Dienstagnachmittag in der Steel Arena die haushoch favorisierten Finnen mit 4:2 (1:1/1:1/2:0) und zieht mit 15 gewonnenen Punkten (5 Siege, 2 Niederlagen) und einem ausgeglichenem Torverhältnis von 18:18 als Dritter der Gruppe A in die Runde der besten Acht der Eishockey-WM ein.
Die nach Kosice in die Slowakei angereisten deutschen Fans hätten Leon Draisaitl am liebsten auf Händen vom Eis getragen. Der 23-jährige Stürmer der Edmonton Oilers steuerte dem Achtungserfolg zwei Tore sowie einen Assist bei und Schlussmann Philipp Grubauer wehrte 39 Torschüsse der Suomi ab.
Die Mannschaft von Nationalcoach Toni Soderholm zeichnete auch in dieser Partie aus, dass sie immer an sich glaubte, sich nicht von Rückschlägen aus der Bahn werfen ließ und eiskalt vor dem gegnerischen Tor ihre Chancen nutzte.
Die Finnen hatten im Eröffnungsdrittel deutlich mehr Spielanteile als das deutsche Team, das sich bei seinem Torsteher bedanken konnte nur einem Gegentreffer in diesem Durchgang kassiert zu haben. Als Marco Nowak wegen Beinstellens auf der Strafbank saß, nutzte Harri Pesonen in der 16. Spielminute die numerische Überlegenheit zur nicht unverdienten 1:0-Führung, indem er mit dem Rücken zum Tor stehend einen Distanzschuss von Mikko Lehtonen unhaltbar für Grubauer abfälschte. Unbeeindruckt hiervon, egalisierte nur 119 Sekunden danach Marc Michaelis den Spielstand als Endabnehmer eines wunderschönen Spielzugs über Markus Eisenschmid und Matthias Plachta.
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Auch den zweiten Dämpfer, das 2:1 durch Juhani Tyrvainen als im Mitteldrittel gut vier Minuten absolviert waren, steckten die Deutschen weg, fast konnte man den Eindruck bekommen, in der Gewissheit, dass ihnen die Finnen weitere Möglichkeiten eröffnen würden. In der 34. Minute war es dann so weit: Nach gewonnenem Bully der Finnen im eigenen Drittel, spielte Verteidiger Niko Mikkola die Scheibe schlampig über die Bande. Draisaitl bedankte sich hierfür und leitete sie schnell in die Mitte zu dem völlig freistehenden Dominik Kahun, der sie aus der Drehung mit der Rückhand, hinter Kevin Lankinen im Tor der Finnen, versenkte.
Dass die Deutschen auch Powerplay können, bewiesen sie in der 45. Minute während Atte Ohtamaa seine Strafe verbüßte. Auf Vorarbeit von Leonhard Pföderl traf Draisaitl zur erstmaligen Führung. Geschickt und mit viel Willenskraft verteidigten die Deutschen ihren Vorsprung über die Zeit. Als dann 100 Sekunden vor Spielende Lankinen seinen Kasten zu Gunsten eines weiteren Feldspielers räumte, schlug erneut Draisaitl zu und stellte den Endstand her.
Die Finnen fielen durch die Niederlage auf den zweiten Platz in der Gruppe zurück.
Schweizer Aufholjagd bleibt das Happy End verwehrt
Die Schweizer Nati setzte in ihrem letzten Gruppenspiel gegen Tschechien alles auf eine Karte, um mit einer besseren Platzierung als Rang vier in das Viertelfinale einzuziehen. Ihnen war jedoch am Ende, nach einer furiosen Aufholjagd, das Glück nicht hold. Jan Rutta erzielte in der vorletzten Spielminute per Empty Netter den 5:4-Siegtreffer (1:1/3:1/1:2) für die tschechische Auswahl, die nur eine ihrer sieben Vorrundenpartie verloren hat. Beim Stande von 4:4 hatten die Schweizer ihren Torwart Robert Mayer aus dem Kasten genommen, da ihnen nur ein Sieg in der regulären Spielzeit zu Platz drei verholfen hätte.