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NHL.com/de fünf Fragen an David Aebischer

Er gilt bis heute als einer der Schweizer NHL-Pioniere, wir konnten ihn nun exklusiv befragen

von Robin Patzwaldt @RobinPatzwaldt / NHL.com/de Autor

Unser NHL.com/de Frage und Antwort-Bericht genannt "Fünf Fragen an …" wird die komplette Saison über laufen. Wir sprechen über Schlüssel des Spiels und fragen die Spieler über Bereiche ihres Lebens, der Karriere und die letzten Neuigkeiten.

Die neueste Ausgabe beschäftigt sich mit dem Schweizer NHL-Pionier David Aebischer:

38 Jahre ist er inzwischen alt. Seine Karriere hat er im Januar 2015 endgültig beendet. Es war ein Ende im sportlichen Schatten. Dabei hatte der Schweizer Torhüter David Aebischer in der NHL bedeutende Pionierarbeit geleistet, hatte eine atemberaubende Karriere-Phase in der NHL erlebt, war im Frühsommer des Jahres 2001 sogar mit den Colorado Avalanche Stanley Cup-Sieger geworden.

Doch mit einem Wechsel nach Montreal begann der langsame, aber stetige Abstieg einer ursprünglich deutlich spektakulärer erwarteten Torhüterlaufbahn. Bei seinem sportlichen Ende vor zwei Jahren fand er dann keinen neuen Verein mehr. Seine Verdienste rund um das Schweizer Eishockey bleiben von dem etwas unglücklichen Ende aber natürlich unangetastet.

Vielleicht waren die Erwartungen an den sympathischen Goalie aber auch schlicht so hoch, dass er sie gar nicht erfüllen konnte. Denn natürlich wurde Aebischer von der Fachwelt auch rasch immer an seinem größten Triumph gemessen, dem frühen Cup-Sieg mit Colorado im Jahre 2001.

Unter Anleitung des frankokanadischen Goalie-Trainers François Allaire erlernte er in jungen Jahren ursprünglich den Schmetterlingsstil ('Butterfly'). Aebischer stieg sportlich sehr rasch auf, wurde zu einem der größten Schweizer Stars der Branche.

Der Torhüter wurde im NHL Entry Draft des Jahres 1997 an insgesamt 161. Stelle von der Colorado Avalanche ausgewählt. Bis zu seinem ersten NHL-Spiel am 18. Oktober 2000 gegen die Columbus Blue Jackets spielte Aebischer bei den Hershey Bears in der unterklassigen Liga American Hockey League. Im Frühsommer war er ein Bestandteil der Colorado Avalanche, fungierte dort als Backup.

Ab der Saison 2003-04 war Aebischer dann endgültig auch der Stammtorhüter der Avalanche, wo er seinerzeit den legendären Patrick Roy im Kasten ablöste.

Auch bei den Olympischen Spielen des Jahres 2006 in Turin war er zusammen mit seinem Kollegen Martin Gerber im Tor maßgeblich an der guten Leistung der Schweizer Nationalmannschaft beteiligt.

David Aebischer und Martin Gerber sind nebst Jonas Hiller übrigens auch bis zum heutigen Tage die einzigen Schweizer Torhüter, die sich in der NHL über längere Zeit durchsetzen konnten.

Am 9. März 2006 wurde Aebischer von den 'Avs' in der NHL gegen José Théodore von den Montreal Canadiens getauscht.

In Montreal bildete er zu Beginn der Saison 2006-07 mit dem Franzosen Cristobal Huet ein zunächst gleichberechtigtes Torhütergespann. Im Laufe der Saison setzte sich jedoch Huet als Nummer Eins durch.

Im Februar 2007 verletzte sich Huet jedoch längerfristig und Aebischer nahm danach den Posten als Stammtorhüter in Montreal ein, wurde jedoch später durch den damals erst 21-jährigen Jaroslav Halák in dieser Rolle wieder verdrängt.

Es folgte ein Wechsel zu den damaligen Phoenix Coyotes, wo er Mikael Tellqvist und Alex Auld als Konkurrenten um den Stammplatz im Tor hatte.  

Nach einigen Wochen schickte man dort Aebischer zu den San Antonio Rampage, dem Farmteam von Phoenix in der AHL. Nachdem Aebischer auch bei den San Antonio Rampage aus dem Kader gestrichen wurde wechselte er am 21. November 2007 zurück in die Schweiz zum HC Lugano.

Im Sommer 2011 nahm Aebischer dann noch einmal am Trainingscamp der Winnipeg Jets teil, erhielt dort dann aber keinen Platz im NHL-Kader und wurde stattdessen vom Farmteam St. John's IceCaps für ein Jahr unter Vertrag genommen.

Für die Saison 2012-13 wurde David Aebischer dann von den Rapperswil-Jona Lakers in der Schweizer Heimat verpflichtet. Im Januar 2015 beendete er offiziell seine aktive Karriere.

Wir haben ihn nun für unsere diesmal sogar '7 Fragen' kontaktiert, uns bei ihm nach seinem aktuellen Befinden und seinen Zukunftsplänen erkundigt.

Hallo David! Was machst Du aktuell denn so, nachdem Du Deine aktive Eishockeykarriere ja inzwischen beendet hast?

Meine Familie und ich sind wieder nach Freiburg in der Schweiz gezogen. Ich bin hier im Verein aktuell als Torhütertrainer und als Assistent vom General Manager in meiner alten Heimat tätig.

Wenn Du einmal speziell an Deine Zeit in der NHL zurückdenkst, welcher Moment ist Dir da als größtes Highlight in Erinnerung geblieben und warum?

Es gab da so einige Highlights in der Zeit die ich damals in der NHL verbracht habe. Der Gewinn des Stanley Cups war sicher rückblickend das Allergrößte. Das zweite Highlight war mein allererstes NHL-Spiel in Columbus. Der Anfang war für mich damals sehr schwierig, da direkt der erste Schuss auf mein Tor auch reinging. Wir gewannen dann aber trotzdem das Spiel noch mit 5:1.

Und welches Erlebnis war für Dich vielleicht die größte Enttäuschung in Deiner Zeit in Übersee?

Das war als ich damals schon bei den Phoenix Coyotes spielte, und sie mich nach einem Spiel, einer 0:3-Niederlage in Columbus, in die AHL schickten. Das war ohne Zweifel rückblickend eine meiner allergrößten sportlichen Enttäuschungen.

Und wie verfolgst Du das Treiben in der NHL aktuell noch? Wie intensiv beobachtest Du es?

Ich Beobachte das geschehen in der NHL noch immer sehr intensiv. Die beiden Mannschaften die ich am meisten verfolge sind bis zum heutigen Tage Colorado und Montreal, meine Ex-Teams.

Hast Du denn auch noch Kontakt zu ehemaligen Teamkameraden aus Deiner Zeit in der NHL? Haben einzelne Freundschaften vielleicht sogar die Zeit seither überdauert?

Es gibt einige Leute mit denen ich noch regelmäßigen Kontakt habe. Steven Reinprecht, Milan Hejduk und Martin Skoula zum Beispiel. Die Eishockey-Welt ist halt relativ klein. Es gibt aber auch noch viele andere ehemalige Kollegen, die ich dann immer mal wieder per Zufall irgendwo auf der Welt treffe.

Was glaubst Du, welche Franchise wird wohl den Stanley Cup im Jahre 2017 gewinnen und warum?

Das ist schwierig zu sagen. Es gibt so einige Teams die dafür grundsätzlich in Frage kommen. Chicago, Pittsburgh und LA sind die Teams, die so glaube ich, die besten Chancen auf den Stanley Cup im Frühjahr haben werden. Sie kennen den Weg zum Cup schon. Aber grundsätzlich kann jedes Team das die Play-Offs erst einmal erreicht hat dann natürlich auch den Titel gewinnen.

Und was planst Du für Deine persönliche Zukunft? Werden wir Dich vielleicht noch einmal in Übersee erleben in irgendeiner Rolle erleben können?

In der näheren Zukunft ist mein Job nun erst einmal hier in Freiburg. Aber sicher ist es grundsätzlich mein Ziel irgendwann einmal es als Trainer in die NHL zu schaffen.

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