Maple Leafs Game 7 loss column 5424

Die Saison der Toronto Maple Leafs schien bereits nach vier Spielen in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Eastern Conference theoretisch beendet zu sein. Die Kanadier lagen in der Serie mit 1:3 zurück und hatten mit Auston Matthews ihren wichtigsten Spieler verloren. Der Torjäger wurde von den Ärzten aus dem Spiel genommen. Ob es eine Krankheit, eine Verletzung oder beides war, blieb bis zum Ende der Serie unklar.

Ohne ihren Superstar holten die Maple Leafs zwei Siege und stellten die Serie auf 3:3. Sie hatten das Momentum zurückgewonnen und standen kurz vor dem Einzug in die nächste Runde. Spiel 7 begann mit einer erfreulichen Nachricht: Matthews kehrte ins Team zurück. Die Partie plätscherte lange vor sich hin, ehe William Nylander nach Vorlage von Matthews Mitte des dritten Drittels für die 1:0-Führung sorgte. Nur 1:21 Minuten später glich allerdings Hampus Lindholm für die Bruins aus.

Das Spiel ging in die Overtime, in der David Pastrnak mit seinem Treffer nach 1:54 Minuten die Saison der Maple Leafs beendete. Für Toronto dürfte das Ausscheiden in Spiel 7 eine bittere Enttäuschung sein, hatte man sich mit dem Kader doch den großen Wurf erhofft. Die Aufholjagd hat gezeigt, dass Toronto gereift ist und auch in der eigenen Zone stabiler steht, aber der letzte Erfolg fehlt, so dass die beiden Siege an Bedeutung verlieren.

R1, Sp7: Maple Leafs @ Bruins Zusammenfassung

Gründe für das Aus

Der Hauptgrund für das Ausscheiden dürfte im Lager der Maple Leafs überraschen. Gegen Boston erzielten sie nur 1,71 Tore pro Spiel. Kein anderes Team war in der Ersten Runde ungefährlicher. Ob mit oder ohne Matthews, Toronto erzielte in nur einem Spiel drei Tore. In den anderen sechs Duellen durften sie nur ein- bis zweimal jubeln.

Ein Grund für die geringe Torausbeute findet sich in der Überzahlstatistik. Toronto konnte nur 4,6 Prozent der Powerplays nutzen. Sowohl die Tore pro Spiel als auch das Überzahlspiel waren in der Hauptrunde noch eine Paradedisziplin Torontos. Mit durchschnittlich 3,63 Toren lagen sie in der NHL auf dem zehnten Platz. Das Powerplay (24,0 %) war sogar das siebtbeste der Liga.

Die offensive Durchschlagskraft konnte Toronto nicht mit in die Playoffs nehmen. Die Defensive zeigte sich zwar deutlich verbessert, konnte aber gerade in den entscheidenden Momenten die Tore der Bruins nicht verhindern. In Spiel 7 schien das Eis nach dem Treffer von Nylander zu Gunsten der Maple Leafs zu kippen, doch fast im Gegenzug mussten sie den Ausgleich hinnehmen, der das Momentum auf die Seite der Bruins zog.

TOR@BOS R1, Sp7: Nylander, Matthews sorgen für 1:0

Auch in Unterzahl waren Gegentore an der Tagesordnung. Bei den ersten drei Siegen der Bruins kassierte Toronto jedes Mal einen Gegentreffer in numerischer Unterlegenheit. Die Unterzahlquote von 64,7 Prozent ist die viertschwächste in den Playoffs und ein weiterer Grund für das Ausscheiden der Maple Leafs.  

Was für die Zukunft optimistisch stimmt

Die mangelnde Durchschlagskraft in der Finalrunde kam für Toronto überraschend, doch auf der anderen Seite des Eises gibt es Grund zur Hoffnung. Die Defensive, in den vergangenen Jahren die Achillesferse der Maple Leafs, hat sich stabilisiert. Auch zwischen den Pfosten konnte sich Toronto auf drei starke Torhüter verlassen.

Die Hauptlast trug Ilya Samsonov mit einer Fangquote von 89,0 Prozent. Zwar konnte er nicht an die Leistungen der Vorsaison (91,9 %) anknüpfen, doch mit seinen erst 27 Jahren hat er seine besten Torhüterjahre noch vor sich. Auch auf der Backup-Position war Toronto gut besetzt. Sowohl Joseph Woll als auch Martin Jones kamen in ihren mehr als 20 Spielen auf eine Fangquote von über 90 Prozent. Woll, der noch ein Jahr an Toronto gebunden ist, dürfte in der kommenden Saison ein herausragender Vertreter von Samsonov werden, sollte dieser in Toronto bleiben.

Generell ist die Vertragssituation in Toronto heikel. Zwölf Arbeitsverträge laufen aus, was viel Spielraum für Veränderungen lässt. Während im Sturm die besten Spieler auch für die kommende Saison unter Vertrag stehen, besteht in der eigenen Zone Handlungsbedarf. Die Basis mit Morgan Rielly, Jake McCabe und Timothy Liljegren steht. Simon Benoit und Connor Timmins sollten für größere Rollen bereit sein und Cade Webber hat die Chance, erste Schritte in der NHL zu machen.

Bei der Vielzahl der zu treffenden Entscheidungen muss Toronto in der Vorbereitung auf die Saison 2024/25 sehr sorgfältig und gewissenhaft vorgehen. Gelingt es, die vakanten Positionen mit den richtigen Spielern zu besetzen, kann ein herausragendes Team entstehen, das auch in den Playoffs für eine starke Kombination aus Offensive und Defensive steht.

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