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Monatelang übten sich Verantwortliche und Spieler der Arizona Coyotes in Geduldspredigten. Auch wenn die Resultate nicht für die erhofften Punkte sorgten, gingen ihnen stets optimistische Reden von den Lippen. Ob sie nun "Stolz darauf seien, dass sie das Beste, was sie zu bieten haben, gaben", oder sie auch "bei Niederlagen immer das Positive für den Schritt nach vorne" mitnahmen, letztendlich versprühten sie stets den Charme von Durchhalteparolen.
Ob sie nun die Fans oder sich selbst bei Laune halten wollten, bleibt wohl ungeklärt. Fakt ist, dass die Coyotes bis zum Samstag in acht Spielen im Jahr 2017 lediglich zwei Siege einfahren konnten. In der Neujahrestabelle rangierten sie auf dem drittletzten Platz. 14 eigene Treffer wurden nur noch vom abgeschlagenen Tabellenschlusslicht Colorado Avalanche untertroffen.

Im Heimspiel gegen die Tampa Bay Lightning straften sie jedoch allen Kritikern, die sie aufgrund ihres Zweckoptimismus belächelten, Lügen. Mit einer furiosen Vorstellung schickten sie die Gäste aus Tampa zum Auftakt einer fünf-Spiele Heimserie mit 5-3 nach Hause.
Sehenswert spielte sich vor allem die zweite Sturmformation um Radim Vrbata, Tobias Rieder und Martin Hanzal in die Herzen der Fans. Zusammen zehn Scorerpunkte in einem einzigen Spiel sind deutlich mehr Werbung für einen Besuch in der Gila River Arena, als die optimistischen Pressekonferenzfloskeln vergangener Wochen.
"Wir haben die Scheibe super laufen lassen", erklärte Vrbata, der mit vier Punkten (zwei Tore, zwei Assists) Werbung für seinen Sport in Arizona machte. "Wir haben uns gegenseitig unterstützt. Wir haben diese kleinen Spielzüge gemacht, in denen man die Geschwindigkeit behalten kann. So sieht es danach aus, als ob man sich schnell bewegt. So macht das Spiel Spaß, weil man einfach am Puck ist. Du musst dem Spielgerät nicht hinterherjagen. Du musst nicht forechecken. Wir haben die Scheibe einfach gut laufen lassen."

Dieses selten gute Gefühl müssen die Coyotes nun in die kommenden Aufgaben mitnehmen. Allen voran Rieder (ein Tor, zwei Assists) sollte mit seinem ersten drei-Punktespiel der laufenden Saison -- bislang konnte er nicht mehrfach punkten -- neuen Mut geschöpft haben. Zuvor blieb der Landshuter sechs Spiele punktlos. Auch Martin Hanzal (ein Tor, zwei Assists), der zuletzt zwei Spiele aufgrund familiärer Gründe verpasste, lieferte eine Leistung ab, die frohen Mutes für die bevorstehenden Partien stimmt.
Vier weitere Male dürfen die Coyotes nach dem Sieg gegen die Lightning bis zum 2. Februar in der heimischen Gila River Arena ran. Nachdem am Montag die Florida Panthers gastieren werden, geben am Donnerstag die Vancouver Canucks ihre Visitenkarte in Glendale, Arizona ab. Nach vier spielfreien Abenden folgt am Dienstag, den 31. Januar, das Aufeinandertreffen mit den Los Angeles Kings. Den Abschluss der Heimserie bildet die Partie gegen die Chicago Blackhawks am nächsten Donnerstag.
Dass sie mit Youngster Christian Fischer ein weiteres Ass im Ärmel haben, lässt die Aussicht auf die kommenden Aufgaben noch besser erscheinen. Nachdem Fischer 16 Tore für Tucson in der American Hockey League erzielte, erhielt er eine Einladung von Arizona-Coach Dave Tippett für das Spiel gegen die Lightning. Prompt versenkte er seinen ersten Schuss in der nordamerikanischen Eliteliga hinter Ben Bishop in den Maschen.