GettyImages-2150418980

Im Stile einer echten Spitzenmannschaft siegte die Colorado Avalanche am Dienstag im Canada Life Centre auswärts bei den Winnipeg Jets in Spiel 5 mit 6:3. Sie sicherten sich damit zugleich einen 4-1-Sieg in ihrer Erstrundenserie in den Stanley Cup Playoffs 2024 und zogen souverän in Runde zwei ein, wo sie nun auf den Sieger des Duells zwischen den Dallas Stars und den Vegas Golden Knights treffen werden. In dieser Best-of-7-Serie steht es derzeit 2:2-unentschieden.

Bittere Pleite kurz vor Playoff-Beginn war ein Weckruf

Insbesondere vor dem Hintergrund der letzten Phase der regulären Saison 2023/24 war der deutliche Erfolg der Avalanche im Duell mit den Jets ein beeindruckendes Zeichen der Stärke. In schlechter Erinnerung ist in Denver und Umgebung noch immer die bittere 0:7-Klatsche, die sich Colorado am 13. April auf heimischem Eis abholte. Spätestens nach dieser Pleite dürfte allen in Reihen des Stanley Cup Champions von 2022 klar gewesen sein, wie schwer das Duell mit den Jets für die Avalanche in den Playoffs werden würde, was auch Nathan MacKinnon im Nachhinein bestätigte: „Wir sind vor der Serie sehr demütig geworden. Wir hatten davor nicht gut gespielt. Diese Jungs aus Winnipeg haben uns kurz vor den Playoffs diese bittere 0:7-Niederlage verpasst. Das war ein großer Weckruf für uns. Das Spiel hat uns gezeigt, wie hart es ist, in dieser Liga überhaupt eine Serie zu gewinnen. Wir sind jetzt sehr stolz, aber haben trotzdem noch einen weiten Weg vor uns.“

R1, GM5: Avalanche @ Jets Zusammenfassung

Dominantes Auftreten ein Zeichen der neuen Stärke

Nachdem die Auseinandersetzung mit den Jets in den Playoffs nach nur fünf Spielen zu Gunsten Colorados entschieden war, darf dies als ein deutliches Zeichen der Stärke und der Reife zu Gunsten der Avalanche verstanden werden. Das Team hat den Eishockeyfans auf aller Welt und auch den Rivalen in der Liga bewiesen, dass es in der K.o.-Phase jederzeit in der Lage ist, noch einen Gang hochzuschalten, wenn es wirklich darauf ankommt.

Dies machten die Gäste in Winnipeg insbesondere auch in Spiel 5 der Serie deutlich. Die Jets, die während der regulären Saison mit 198 Gegentoren gemeinsam mit den Florida Panthers die stärkste Defensive der Liga stellten, kassierten bei der entscheidenden Niederlage vor ihren eigenen Fans gleich sechs Gegentreffer und wurden in der gesamten Serie mit 15:28 Toren von der Avalanche dominiert.

Mit insgesamt 43 Toren war diese Serie eine der torreichsten in der Geschichte der Liga. Bei den Auseinandersetzungen, die sich über fünf Duelle erstreckten, rangiert sie auf Rang acht. Die Avalanche trafen in jedem der fünf Duelle mindestens fünfmal und sind damit erst das vierte Team in der NHL-Historie, das in den ersten fünf Spielen einer Playoff-Serie mindestens fünf Tore erzielt hat. Nur die Chicago Black Hawks von 1985 (sieben) und die New York Rangers von 1994 (sechs) haben diesbezüglich eine längere Serie vorzuweisen.

COL@WPG R1, Sp5: Rantanen baut mit zweitem Tor des Abends Führung aus

Rantanen als Sieggarant im dritten Drittel von Spiel 5

Beim entscheidenden vierten Sieg am Dienstag war Mikko Rantanen mit zwei Toren im dritten Spielabschnitt der entscheidende Mann auf dem Eis. Er erzielte zunächst seinen ersten Treffer in den laufenden Playoffs und brachte Colorado in der 45. Minute mit 4:3 in Führung, indem er einen Schuss von Devon Toews an Torhüter Connor Hellebuyck vorbei ins Tor der Jets lenkte. „Insgesamt war die Serie wirklich gut für uns“, freute sich Rantanen rückblickend. „Ich denke, wir haben uns verbessert. Nach jedem Spiel haben wir uns angeschaut, was wir besser machen können. Ich bin wirklich zufrieden mit der Leistung und wir werden von hier an weitermachen.“

Rantanen war es auch, der in der 49. Minute das vorentscheidende 5:3 markierte, als er einen Querpass von MacKinnon bei einem Konter in den Maschen des gegnerischen Tores unterbringen konnte. Josh Manson erzielte zwei Sekunden vor der Schlusssirene dann noch den Treffer zum Endstand.

„Im Laufe der Jahre lernt man einfach, dass es Höhen und Tiefen geben wird, und es darauf ankommt, wie man auf dem Weg dorthin darauf reagiert”, gab MacKinnon stolz zu Protokoll. Valeri Nichushkin, Yakov Trenin und Artturi Lehkonen trafen ebenfalls für die Avalanche, die nach der Niederlage in Spiel 1 die folgenden vier Spiele gegen Winnipeg gewonnen hat.

WPG@COL R1, Sp3: MacKinnon sorgt in Überzahl für Ausgleich

MacKinnon sieht Parallelen zur Meisterschaft 2022

„Es gibt viele Parallelen zu dem Jahr (2022), in dem wir den Stanley Cup gewonnen haben”, meinte MacKinnon. „Wir wissen einfach, dass jeder in diesem Raum alles geben wird, das ist der Standard, und ob man ein Tor schießt oder nicht, darauf hat man natürlich keinen Einfluss, aber man kann seinen Einsatz kontrollieren und wie hart man arbeitet. Ob wir nun gewinnen oder verlieren, wir wollen einfach mit Schwung aus dem Spiel gehen.“

Raum für Verbesserungen gab es nach Ansicht einiger Beteiligter aus Denver, trotz aller positive Aspekte, dennoch. „Ich denke, dass wir in den ersten beiden Dritteln vielleicht noch etwas zu vorsichtig waren“, kritisierte Colorados Goalie Alexandar Georgiev. „Aber im dritten Spielabschnitt wussten wir, dass sie versuchen würden, das Spiel zu öffnen, und wir haben dann ein extrem wichtiges Tor erzielt, das vierte, und dann auch danach weiter clever gespielt. Insgesamt war das eine sehr solide Leistung von uns.“

Diese beeindruckende Dominanz und Offensivkraft wird auch den anderen Teilnehmern an der diesjährigen Postseason nicht verborgen geblieben sein. Mit der Avalanche muss in diesem Jahr wieder gerechnet werden, wenn es in einigen Wochen um die Vergabe des Stanley Cup geht. Das ist spätestens nach Runde eins der Playoffs klar.

Verwandte Inhalte