Heiße Capitals wollen Momentum durch Ruhepause nehmen
Coach Barry Trotz sagt, dass das Top-Team der NHL auch in der Ruhewoche heiß bleiben muss
von Tom Gulitti @TomGulittiNHL / NHL.com Autor
WASHINGTON -- Die Wege der Washington Capitals trennten sich am Sonntag. In wärmeren Gefilden wollen die Spieler in den Ruhetagen abschalten und sich erholen.
Einige schienen im Kopf bereits mitten im 6-4 Sieg am Samstag gegen die Anaheim Ducks im Verizon Center dort zu sein. Nachdem sie 3-0 und 4-1 führten, hatten sie schon Visionen von sandigen Stränden und kühlen Getränken in ihren Köpfen.
Die Capitals fingen erst wieder an sich zu konzentrieren, nachdem die Ducks die Partie im dritten Drittel 4-4 ausgeglichen hatten. Dann erzielte Rookie Zach Sanford 2:39 Minuten vor dem Ende sein erstes NHL Tor und glättete die Wogen.
Damit gingen sie mit einer sechs Spiele anhaltenden Siegesserie und zwölf Spiele währenden Heimsiegserie in die Pause.
"Wenn wir unsere Führung in diese
m Spiel abgegeben und die Partie verloren hätten, hätte uns das in den ersten 24 Stunden sicherlich belastet", erklärte Rechtsaußen T.J. Oshie. "Jetzt mit diesem Sieg die Pause anzutreten, in der alle Jungs hoffentlich ein wenig zur Ruhe kommen, ist eine gute Sache. Wir müssen uns weiterhin fokussieren und da weitermachen, wo wir aufgehört haben."
Weiterhin erklärte Oshie, "vielleicht könnte man sagen, dass wir den Fokus verloren haben", wie die meisten seiner Teamkollegen, würde er nicht bestätigen, dass er schon im Kurzurlaub war. Doch Rechtsaußen Daniel Winnik sagte: "Ich bin mir sicher, dass sich einige von uns schon vorgestellt haben, wie sie in 24 Stunden am Strand liegen."
Wenn man auf das große Ganze schaut, war der Lapsus nachvollziehbar. Die Capitals drücken das Gaspedal seit über zwei Monaten voll durch.
Bis zur 2-1 Niederlage gegen die Tampa Bay Lightning am 3. Dezember waren sie 13-7-3. Seitdem liegt ihre Bilanz bei 26-4-3.
Seit einer 2-1 Niederlage nach Penaltyschießen gegen die New Jersey Devils am 29. Dezember -- ihrer letzten Heimniederlage -- haben sie ihre Gegner mit 102-47 Toren deutlich abgeschossen.
Video: ANA@WSH: Oshie, Backstrom mit Meilensteinen
In elf aufeinanderfolgenden Heimspielen haben sie mindestens fünf Tore erzielt. Damit stellten sie einen Rekord ein, den die Boston Bruins vom 6. Dezember 1970 bis 23. Januar 1971 aufstellten.
Capitals Coach Barry Trotz erklärte, dass ihn dieser Rekord nicht interessiert.
"Ich kümmere mich nur um die Siege, hoffentlich machen wir davon auch ein paar in den Stanley Cup Playoffs", sagte Trotz.
Das ist alles, was für die Capitals zählt. Unabhängig davon, wie beeindruckend ihre Hauptrunden Statistiken sind, es geht einzig darum, ob sie es zum ersten Mal seit ihrer einzigen Stanley Cup Final Teilnahme 1998 über die zweite Runde schaffen.
In der letzten Saison eilten sie in der Hauptrunde davon, ergatterten sich mit 120 Punkten und einem Capitals Rekord von 56 Siegen die Presidents Trophy, verloren jedoch nach sechs Spielen in der zweiten Runde der Eastern Conference gegen die Pittsburgh Penguins. Jetzt sind sie wieder drauf und dran, die Konkurrenz in der Hauptrunde abzuhängen.
Mit einer Bilanz von 39-11-6 und 84 Punkten liegen sie neun Punkte vor den Columbus Blue Jackets und Penguins in der Metropolitan Division und der Eastern Conference sowie sechs Punkte vor den Minnesota Wild in der Ligatabelle.
Ein paar Tage Erholung sind sicherlich hilfreich, doch das Timing für diese Pause ist furchtbar. Der Rhythmus, den die Capitals seit Anfang Dezember haben, wird unterbrochen.
Sie werden bis Freitag nicht auf dem Eis stehen. Dann stehen Back-to-Back Partien gegen die Detroit Red Wings am 18. Februar und am folgenden Tag gegen die New York Rangers auf dem Programm.
Video: DET@WSH: Oshie bezwingt Mrazek vom rechten Kreis
"Die fünf Tage Pause sind sicherlich eine Wohltat, aber wir haben nur einmal Training bevor wir die Back-to-Back Spiele vor der Brust haben", sagte Verteidiger Brooks Orpik. "Du musst die Pause also genießen und sie hoffentlich professionell nutzen. Du musst sicherstellen, dass du im Reinen mit deinem Körper bist und ein paar gute Workouts machst. Wenn wir das nicht machen, dann werden wir uns in den ersten beiden Spielen blamieren, das ist sicher."
Doch den Capitals stehen weitere Aufgaben als diese beiden Spiele bevor. Ihnen verbleiben 26 Hauptrundenspiele um ihren Rhythmus für die Playoffs zu finden.
Die Capitals hatten auch in der Vorsaison eine ähnliche Pause, als sie vom 19. Januar bis zum 29. Januar wegen eines Schneesturms nicht spielen konnten. Rechnet man die NHL All-Star Game Pause 2015-16 hinzu, absolvierten sie vom 19. Januar bis zum 2. Februar nur ein Spiel.
Obwohl die Capitals am 4. Februar eine 9-1-0 Serie hinlegten, it Trotz der Meinung, dass sie ihr Level vor dem Schneesturm nicht mehr zurückfanden.
Das war offensichtlich, als sie in den letzten 24 Hauptrundenspielen 12-8-4 waren. Sie konnten den Schalter nicht umlegen, als die Playoffs begannen und taumelten in der ersten Runde gegen die Philadelphia Flyers (Sieg nach sechs Spielen) und in der zweiten Runde gegen die Penguins.
"Im vergangenen Jahr hatten wir einen unglücklichen Schneesturm. Wir dachten, dass wir zum Spiel zurückfinden", sagte Trotz. "Wir fühlten erst, dass wir zurückfinden, aber letztendlich konnten wir unser Spiel nicht mehr aufbauen. Unsere Einstellung war nicht mehr da."
Trotz erzählte, dass die Capitals jetzt in einer besseren Verfassung sind. Sie sind wegen ihren Erfahrungen der vergangenen Saison besser auf die Ruhepause eingestellt.
"Wir haben gelernt, dass wir unser Spiel nach der Pause wiederfinden müssen", sagte er. "Wir werden aus der Pause kommen und direkt Back-to-Back Spiele haben. Es ist nicht einfach, da reinzufinden. Wir müssen unser Spiel neu sortieren. Es ist nicht einfach so, dass man einfach wieder zurückkommt."