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Während der regulären Saison 2019/20 bringt NHL.com/de jeden Donnerstag eine Story aus der Rubrik "Breaking the Ice". Darin stellen wir jeweils einen Spieler vor und holen von ihm in fünf abschließenden Fragen seine Meinung zu verschiedenen Themen rund ums Eishockey und auch darüber hinaus ein.

In dieser Folge: John Jason Peterka (EHC Red Bull München)
Zu den deutschen Talenten, die bei den Spähern der NHL hoch im Kurs stehen, zählt John Jason Peterka vom EHC Red Bull München. Im Mitte Januar vom NHL Central Scouting Bureau veröffentlichten Midterm-Ranking für den NHL Draft 2020 wird er bei den internationalen Skatern an Position acht geführt. Wenn der 18 Jahre alte Flügelstürmer seine starken Leistungen aus den vergangenen Monaten bestätigt, bestehen gute Aussichten, dass sich ein NHL-Team bereits in der ersten Runde beim Draft die Rechte an ihm sichert.
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Besonders gefallen haben dürften den Scouts aus Nordamerika die Auftritte des Münchners bei der IIHF U20-Weltmeisterschaft über den Jahreswechsel in Tschechien. Mit vier Toren und zwei Assists in sieben Einsätzen trug er maßgeblich dazu bei, dass die deutsche Junioren-Nationalmannschaft den Klassenerhalt in der Top-Division schaffte. Gleich im ersten Turnierspiel von Deutschland gegen die USA sorgte er mit zwei Treffern für Aufsehen.
Damit erlebte Peterka so etwas wie ein Déjà-vu. In der DEL hatte es gerade einmal bis zu seinem zweiten Spiel gedauert, ehe er im September beim 3:2-Heimsieg gegen die Düsseldorfer EG sein erstes Doppelpack für die Red Bulls schnürte. "Ich bin nicht nervös vor dem Tor, sondern versuche einfach, die Dinger reinzuhauen", beschrieb der Münchner im Gespräch mit NHL.com/de seine Herangehensweise in der Offensive.
Peterka kam zur Saison 2019/20 von der Red Bull Eishockey Akademie zum dreifachen deutschen Meister aus München. Im Jahr davor hatte er für das Akademie-Team eine überragende Hauptrunde in der tschechischen U19 DHL Extraliga gespielt. In 48 Partien sammelte er 94 Scorerpunkte (45 Tore, 49 Vorlagen). In der Plus-Minus-Bilanz verzeichnete er einen Wert von +23.
Der Sprung aus dem Juniorenbereich zu den Profis bedeutete für Peterka zunächst eine Umstellung. "Der Speed und der Körpereinsatz sind ganz anders. Die erfahrenen Spieler wissen genau, was sie machen. Da muss man clever sein, wenn man dagegenhalten will", umriss der junge Angreifer die wesentlichen Unterschiede. Er fand sich jedoch auf Anhieb in der DEL zurecht und sicherte sich einen Stammplatz bei den Münchnern.

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Dankbar ist Peterka, dass Trainer Don Jackson von Anfang an auf ihn baute und ihm umfassend Gelegenheit gab, sein Können unter Beweis zu stellen. "Es ist sehr wichtig, dieses Vertrauen vom Coach zu bekommen. Das muss man sich aber zu Beginn der Saison und auch danach immer wieder erarbeiten", meinte er.
In der seiner DEL-Premierensaison bestritt Peterka bislang 31 Begegnungen und verbuchte zehn Punkte (sechs Tore, vier Vorlagen). Seine durchschnittliche Einsatzzeit pro Match betrug 11:41 Minuten. In der CHL lief er für den ECH Red Bull in zehn Spielen auf. Dabei gelangen ihm ein Tor und zwei Assists.
Fünf Fragen an John Jason Peterka:
Was ging in der vor, als du von deiner guten Platzierung im Midterm-Ranking für den NHL Draft 2020 erfahren hast?
Ich war natürlich sehr glücklich darüber. Es hat sich ausgezahlt, dass ich während der Saison so hart gearbeitet habe. Jetzt ist alles möglich, denke ich mal. Für mich ist das auf jeden Fall eine zusätzliche Motivation. Ich werde in den nächsten Wochen weiter Gas geben und mich bemühen, dass ich am Ende immer noch weit oben in der Rangliste stehe.
Bekommt man es mit, wenn während eines Spiels die Scouts aus der NHL auf der Tribüne sitzen oder geben sie sich eher nicht zu erkennen?
Doch, in der Regel schon. Meistens kommen sie nach dem Spiel auf einen zu, unterhalten sich mit dir und stellen ein paar Fragen. Sie wollen dadurch einen Spieler noch ein bisschen mehr kennenlernen.
Wie intensiv verfolgst du die NHL? Hast du ein Lieblingsteam oder einen Spieler, den du besonders gerne siehst und von dem du dir vielleicht das ein oder andere abschaust?
Ich verfolge die NHL regelmäßig, oft zusammen mit der Mannschaft. Wir sehen uns vormittags meist die NHL-Highlights an. Mein Lieblingsteam sind die Chicago Blackhawks und mein Lieblingsspieler ist Patrick Kane. Mir gefällt sein Spielstil, wie er Pässe schlägt und seine Tore macht. Wenn die Blackhawks nicht allzu spät spielen, schaue ich sie mir auch mal live an.
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Viele sprechen von einer goldenen Generation, die für Deutschland bei der U20-WM auf dem Eis stand und der du angehörst. Wie beurteilst du selbst die Entwicklung, was den deutschen Nachwuchs betrifft?
Es ist schön, dass sich in letzter Zeit so viele deutsche Talente einen Namen gemacht haben und ich zu diesem Kreis dazugehöre. Ich denke, dass der Nachwuchs in Deutschland immer besser wird und die verantwortlichen Leute in diesem Bereich einen guten Job machen.
Wie sehen deine sportlichen Ziele für die nächsten Monate aus?
Mit dem Team will ich auf jeden Fall den Meistertitel holen. Für mich selbst habe ich mir vorgenommen, mich so gut es geht zu verbessern. Ich bin in München gerade super glücklich und werde alles dafür tun, eine starke Saison hinzulegen. Was sich danach ergibt, wird man sehen.