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Im NHL Draft 2003 gelang den Pittsburgh Penguins ein Geniestreich. Mit dem Draft Pick Nummer eins, wählten sie den damals 18-jährigen Marc-Andre Fleury. Wie sich herausstellen sollte, wurde Fleury zu einem der besten Torhüter der NHL. Es war kaum daran zu denken, dass ihn jemand vom Startplatz im Tor der Pens verdrängen könnte.

Doch dann kam die Saison 2015-16 und mit ihr ein junger Konkurrent. Matthew Murray, damals erst 21 Jahre alt. Fleury zog sich gegen Ende der Saison eine Gehirnerschütterung zu und war für den Rest der Saison und den größten Teil der Playoffs außer Gefecht gesetzt.

Das war die große Chance für Murray. Fans und Experten waren mehr als kritisch. Niemand glaubte daran, dass Murray den großen Star gebührend vertreten könnte. Dabei hatte Murray bereits in der AHL gezeigt, dass er ein besonderes Talent ist. Mit 12 Shutouts in einer Saison, brach er einen Rekord, der seit der Saison 1942-43 bestanden hatte. Doch kaum jemand traute ihm zu, Fleury das Wasser reichen zu können.
Aber Murray zeigte, dass er mit den ganz großen Torhütern mithalten kann. Er stand die letzten neun Spiele der regulären Saison zwischen den Pfosten und verlor nur eine einzige Partie. Auch in den Playoffs durfte Murray starten und es sollten großartige Playoffs für das Nachwuchstalent werden. In der ersten Runde machte er drei Spiele gegen die Rangers, gewann alle drei, kassierte dabei nur vier Tore und holte einen Shutout. In Runde zwei kam dann der große Showdown gegen den Presidents' Trophy Gewinner, die Washington Capitals. Murray hielt in sechs Spielen eine Fangquote von 93,0% aufrecht und zog mit den Pens ins Conference Finale ein. Dort schlugen sie die Tampa Bay Lightning, ebenfalls in sechs Spielen. Im Finale um den Stanley Cup ging es dann gegen die San Jose Sharks. In wiederum sechs spielen holte Pittsburgh den Titel und Murray kassierte als Rookie in seinen ersten Playoffs nur 11 Tore und gewann damit den Stanley Cup.
Im Sommer wurde dann viel über die Zukunft auf der Torhüterposition der Penguins spekuliert. Fleury war wieder genesen und die Frage war: Behalten die Pens die beiden erstklassigen Torhüter, oder geben sie einen ab, um Platz im Salary Cap zu schaffen? Die verantwortlichen entschieden sich beide zu behalten, wohl auch weil Murray in seiner zweiten Saison noch für ein relativ geringes Gehalt zu halten war.

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In der aktuellen Saison kommen Murray und Fleury auf etwa gleich viele Spiele. Murray startete in 13 Spielen, Fleury in 17. Doch während Fleury bisher einen Gegentorschnitt von 3,42 und eine Fangquote von 90,0% hat, kann Murray einen Gegentorschnitt von 1,93, eine Fangquote von 93,5% und zwei Shutouts aufweisen.
Es darf also mit Spannung verfolgt werden, wer sich auf der Position durchsetzen wird, der Veteran Fleury, oder das hungrige, junge Talent Matt Murray. Auf Dauer werden die Pens wohl kaum beide Torhüter halten. Murray wird in Zukunft mit wachsender Erfahrung immer mehr Gehalt verlangen und mit dem Salary Cap ist zu bezweifeln, dass die Pens Jahr für Jahr ein Topgehalt für einen Torhüter zahlen werden, der nur die Hälfte der Spiele macht, anstatt das Budget für Feldspieler zu verwenden.