Vorbehalte gab es vor allem im Hinblick auf seine Körpergröße von 1,78m. Wird er in der Lage sein sich gegen die großgewachsenen NHL-Verteidiger durchsetzen zu können? Eine Frage, die sich die sportliche Leitung eines NHL-Teams immer wieder fragt, dabei gibt es doch ausreichend Beispiele aus der Vergangenheit, welche die Mär wiederlegen, dass ein Eishockeyspieler mindestens 1,85m groß und 90kg wiegen muss, um sich in der besten Eishockeyliga der Welt durchzusetzen. Mit Martin St. Louis wurde einer, der diese Vorgaben an vermeintlichen Gardemaßen ebenfalls nicht einhalten konnte, erst vor ein paar Tagen in die Hockey Hall of Fame aufgenommen.
Colorado Avalanches Executive Vizepräsident und General Manager Joe Sakic, der sich am Mittwoch mit Andrighetto auf einen neuen 2-Jahres Vertrag über insgesamt US$ 2,8 Millionen geeinigt hatte, dürfte nichts dagegen haben, sollte der Schweizer Angreifer in die Fußstapfen eines St. Louis treten können, der zweimal die Art Ross, einmal die Hart Trophy und sogar den Stanley Cup gewinnen konnte.
Die Avalanche blicken auf eine Saison zurück, die sie am liebsten vergessen würden. Mit 48 Punkten und einer Bilanz von 22-56-4 standen sie im Tabellenkeller der Liga. Sie kassierten die mit Abstand meisten Tore (276), trafen so selten wie keine andere Mannschaft (165), hatten das schlechteste Powerplay (12,6%) und das zweitschlechteste Penalty Killing (76,6%). Was ist nur aus dieser einst so erfolgreichen Franchise geworden, die nach ihrem Umzug aus der frankokanadischen Hauptstadt Quebec nach Denver von 1995 bis Anfang der 2000er Jahre das Geschehen in der Western Conference bestimmt und sogar zweimal den Stanley Cup in die Mile High City entführen konnte.
Die Einführung des Salary Cap zur Saison 2005/06 war der Anfang vom Ende der erfolgreichen Zeiten der Avalanche, die sich in den folgenden zwölf Jahren achtmal nicht für die Playoffs qualifizieren konnten - zuletzt dreimal in Folge.
Andrighetto, der am 1. März 2017, zum Ende der Wechselfrist, von den Montreal Canadiens im Tausch gegen Andreas Martinsen zu den Avalanche transferiert wurde, war einer der wenigen Lichtblicke im Spiel der Avalanche als sich die letzte Saison ihrem Ende näherte. In den 19 Partien, denen er den Avalanche zur Verfügung stand erzielte er fünf Tore, bereitete weitere elf vor und war damit ihr Topscorer in den Partien von Anfang März bis zum Saisonende.