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Die St. Louis Blues, seit Jahren eines der Vorzeigeteams in der Western Conference, müssen sich in dieser Saison mit bescheideneren Zielen als dem Gewinn des Divisionstitels in der Central Division zufrieden geben. Fünfmal in Folge hatten sie die Central Division als Erster oder Zweiter abgeschlossen und waren ungefährdet in die Stanley Cup Playoffs eingezogen, doch in dieser Saison gibt es nur noch wenig Beständiges bei den Blues. Ihr langjähriger Cheftrainer Ken Hitchcock, der mehr als fünf Jahre lang die Verantwortung hinter der Bande hatte, musste seinen Hut ziehen, und selbst der Einzug in die Stanley Cup Playoffs ist noch gefährdet.

Doch eine Konstante blieb und die trägt den Namen Vladimir Tarasenko. Der 25-Jährige Stürmer war und ist immer noch für eine Menge an Toren gut.

In der Nacht von Freitag auf Samstag brachte er in der Partie gegen die Anaheim Ducks bereits nach zwölf Sekunden den Großteil der über 19.000 Besucher im Scottrade Center zum Jubeln, als er nach einem Doppelpass mit Jaden Schwartz aus dem Handgelenk abzog und mit seinem Fernschuss ins obere, linke Toreck Gästeschlussmann John Gibson alt aussehen ließ. Es war bereits das 30. Saisontor des russischen Torjägers, der sich mit vier Toren Rückstand auf den, die NHL-Torjägerliste anführenden, Sidney Crosby von den Pittsburgh Penguins, sogar noch berechtigte Hoffnungen auf den Gewinn der Maurice 'Rocket' Richard Trophy machen kann. In der dritten Spielzeit in Folge gelangen dem wendigen Rechtsaußen der Blues mindestens 30 Saisontore.
Einen so torgefährlichen Stürmer wie Tarasenko einer ist, hatten die Anhänger der Blues schon lange nicht mehr in den Reihen ihres Teams gesehen. Linksaußen Keith Tkachuk war in den Spielzeiten 2001/02 bis 2003/04 der letzte Spieler im blau-gelb-weißen Jersey der Blues, der ein solches Kunststück vollbrachte.
In der Summe versenkte Tarasenko seit 2014/15 107 Mal das schwarze Hartgummispielgerät im gegnerischen Netz. Im gleichen Zeitraum konnte nur Alex Ovechkin (130 Tore) mehr Treffer als der 1,83m große Außenstürmer erzielen. Ohne Berücksichtigung der Überzahltreffer liegt Tarasenko mit 80 Toren sogar noch vor seinem Landsmann von den Washington Capitals, der bei nummerischen Gleichgewicht auf dem Eis 74 Mal traf.

Tarasenko-Shattenkirk

Verteidiger Kevin Shattenkirk, er wurde zur Trading Deadline von den Blues an die Capitals abgegeben, sagte am 1. Dezember nach Tarasenkos Hattrick im Spiel gegen die Tampa Bay Lightning, dass er zweifellos der beste Spieler ist, mit dem er jemals zusammengespielt habe.
Ob sich an Shattenkirks Meinung mittlerweile etwas geändert hat?
Unabhängig davon, dürfte es unbestritten sein, dass St. Louis Erstrundendraftpick (Nr. 16) von 2010 mindestens genauso wichtig für den Erfolg der Blues ist wie Washingtons Teamkapitän für den der Capitals. Ohne die 30 Tore und 29 Vorlagen von Tarasenko wäre für die Blues in diesem Jahr schon längst der Playoffzug abgefahren. Durch ihn bleibt jedoch die Hoffnung bestehen, dass nicht auch noch die Serie von fünf Playoffteilnahmen in Folge ein Ende findet.