McDavid sollte recht behalten. Die Anaheim Ducks versuchten auch am Mittwoch, ihr gewohntes Spiel aufzuziehen. Doch die Edmonton Oilers taten gut daran, sich davon nicht aus ihrem Konzept bringen zu lassen.
Schon in der ersten Runde präsentierten sich die Ducks kampfstark und brachten eine gehörige Portion Physis ins Spiel. Die Calgary Flames, die keine Kinder von Traurigkeit sind und -- noch vor den Anaheim Ducks -- die NHL-Hauptrunde als Strafbankkönige der Liga abschlossen, machten munter mit. Sie versuchten dem rauhen Spiel der Ducks mit noch mehr Härte zu begegnen.
Diesen Fehler machen die Edmonton Oilers nicht. Sie wissen, dass sie die Anaheim Ducks nicht in ihrer Paradedisziplin schlagen können. Stattdessen tüftelten sie sich einen eigenen Plan aus, der aufgehen sollte.
Ein Baustein dieses Planes war es, Pat Maroon wieder in der ersten Sturmformation neben McDavid und Draisaitl zu bringen. Maroon ersetzte den kleineren Drake Caggiula, der noch gegen die San Jose Sharks die linke Außenbahn der ersten Sturmformation beackern durfte.
Für Oilers Headcoach Todd McLellan stand fest, dass er in der ersten Reihe vor allem Größe braucht.
"Das ist wohl die einfachste Paarung. So wie es aussieht wird Ryan Kesler gegen McDavid spielen", erzählt McLellan. "Aber es gibt in solchen Serien immer noch weitere Möglichkeiten."
McLellan bewies ein glückliches Händchen. Tatsächlich verteidigte die von Center Kesler angeführte nominell defensivstarke zweite Sturmreihe der Ducks gegen Edmontons erste Angriffsformation.
Ryan Getzlaf hingegen wartete mit seinen Sturmpartnern auf den Ryan Nugent-Hopkins Block der Oilers.
"Die Dinge laufen etwas seltsam", antwortete Oilers Außenstürmer Maroon auf die Frage, wieso so viele Spieler aus den hinteren Reihen die Tore gegen San Jose gemacht haben. "Das sind die typischen Playofftore. Sie kommen aus der dritten und vierten Reihe, weil die zweite Reihe normalerweise die gegnerische erste Reihe ausschaltet und die Topreihe von der gegnerischen zweiten Reihe ausgeschaltet wird."
"Es ist etwas wie Schach."
Es ist sehr physisches Schach. So recht gelang es den beiden Teams nicht, die gegnerischen Topreihen auszuschalten. Immerhin machte zum Beispiel Draisaitl vier Punkte. Besser wurde da Getzlaf aus dem Spiel genommen.