2025 Worlds takeaways for DE

Die Eishockey-Weltmeisterschaft 2025 steht in den Geschichtsbüchern. Gold ging an die USA, Silber an die Schweiz und Bronze an Schweden, das sich gegen Mit-Gastgeber und Überraschungsteam Dänemark im kleinen Finale durchsetzte. NHL.com/de hat zusammengetragen, was die Hockey-Welt aus diesem Turnier mitnehmen kann.

USA kann wieder große Turniere gewinnen

Erstmals seit 65 bzw. 92 Jahren sind die Vereinigten Staaten wieder Eishockey-Weltmeister! „Es war uns peinlich, wirklich peinlich, dieses Turnier so lange nicht gewonnen zu haben. Jetzt müssen wir diese Last nicht mehr tragen“, sagte Trainer Ryan Warsofsky (San Jose Sharks). Dass sich die USA im Aufwind befinden, war bereits Mitte Februar beim 4 Nations Face-Off zu sehen, als Kanada in der Gruppenphase geschlagen wurde - im Finale zogen sie dann aber gegen die Ahornblätter den Kürzeren. Erstmals seit der Bronze-Medaille 2001 kehrten die US-Boys nun auf das Treppchen zurück und gewannen erstmals seit 1933 in einem reinen WM-Turnier wieder WM-Gold. 1960 wurden die USA als Olympiasieger zusätzlich offiziell als Weltmeister geführt. „1933 hatten wir im Kopf. Wir wussten, dass wir eine Aufgabe zu erledigen haben. Auch diese Mission haben wir erfüllt, Baby“, sagte Torwart Jeremy Swayman (Boston Bruins). Kurioserweise hatten Kritiker den Amerikanern in der Gruppenphase noch einen recht laxen Umgang mit diesem Turnier attestiert, ging doch das Gruppenspiel gegen die Schweiz mit 0:3 verloren. Danach aber gewannen die Vereinigten Staaten jedes Spiel, sicherten sich die Goldmedaille und widmeten den Triumph den verstorbenen Johnny Gaudreau. „Mission erfüllt, für ihn“, betonte Swayman.

Schweiz zählt zu den Top-Nationen

Die Schweiz ist keine kleine Hockey-Nation mehr. Das zeigen zwei WM-Silber-Medaillen in Serie. Dass es nicht zum ganz großen Wurf gereicht hat, lag 2025 nur an einem einzigen Tor in der Verlängerung (Tage Thompson, 63.). Nicht ohne Grund wurde Nati-Torwart Leonardo Genoni zum wertvollsten Spieler der WM sowie zum Torwart des Turniers ausgezeichnet und zudem auch noch ins All-Star-Team gewählt. Bereits in der Gruppenphase hatte die Schweiz dominiert, nur den Auftakt gegen Tschechien knapp verloren (4:5 n.V.) und ansonsten sechs Siege eingefahren. Da auch der große Rivale Deutschland mit 5:1 vom Eis gefegt wurde, hieß es am Ende Platz 1. In der K.o.-Phase wurde Österreich (6:0) und Dänemark (7:0) überzeugend besiegt. Am Ende fehlte nur ein Tor gegen die USA (0:1 n.V.). Die Schweizer können sehr stolz auf sich sein, sind auch bei den Olympischen Spielen 2026 Milano Cortina kein Außenseiter und dürften sich selbstbewusst zu den Top-5-Nationen dieser Welt zählen.

Kleine können ganz groß rauskommen

Wenn ein Außenseiter über sich hinauswächst und die Großen ein wenig ärgern kann, dann sorgt das immer für Aufsehen. Die WM 2025 bot viele dieser Geschichten: Wer hätte gedacht, dass Gastgeber Dänemark im Viertelfinale Kanada (!) aus dem Turnier wirft (2:1)? Wer hatte Österreich auf dem Zettel, das als Abstiegskandidat ins Rennen ging, sich am Ende aber fürs Viertelfinale qualifizierte (0:6 gegen die Schweiz)? Auch Ungarn wusste zu überraschen, galt als designierter Absteiger in der Gruppe B, gewann aber das Spiel gegen Kasachstan (4:2) und feierte am Ende den Klassenerhalt. Für Slowenien sah es lange schlecht aus, doch retten sie sich am letzten Spieltag mit einem 3:1-Erfolg gegen Frankreich, das nun absteigt. Das Signal, das alle diese Stories aussenden ist: Unterschätze niemanden! Eine Lehre, die insbesondere Kanada ziehen muss. Auch für das Mutterland des Eishockeys ist eine Medaille bei einer Weltmeisterschaft keine Selbstverständlichkeit mehr.

Viertelfinale für Deutschland keine Selbstverständlichkeit mehr

Für Deutschland war die WM 2025 eine enttäuschende. Das Viertelfinale wurde als Minimalziel ausgegeben, am Ende aber knapp mit einem Punkt Rückstand und durch eine 1:2-Niederlage n.V. gegen Dänemark im letzten Gruppenspiel verpasst. In den letzten Jahren war die DEB-Auswahl ein Dauergast in der K.o.-Runde - plötzlich scheint eine Qualifikation fürs Viertelfinale keine Selbstverständlichkeit mehr zu sein. Die Deutschen konnten in der Gruppe B gegen keinen einzigen Favoriten gewinnen (1:5 gegen die Schweiz, 3:6 gegen die USA, 0:5 gegen Tschechien) und wirkte insbesondere in der Defensive ungewohnt anfällig. Auch in der Offensive schien die Reihen-Chemie nicht zu stimmen. Für Deutschland war es mindestens ein Warnschuss vor Olympia 2026. Nun gilt es, die Lehren daraus zu ziehen.

250510 Nathan MacKinnon of Canada celebrates after 0-2 during the 2025 IIHF Ice Hockey World Championship group stage game between Slovenia and Canada on May 10, 2025 in Stockholm. Photo: Maxim Thore / BILDBYRÅN / kod MT / MT0810 ishockey ice hockey ishockey-vm 2025 vm 2025 iihf world championship slovenia kanada canada bbeng gruppspel jubel (Photo by MAXIM THORE/Bildbyran/Sipa USA)(Sipa via AP Images)

NHL-Profis dominieren auf internationalem Eis

Wie wichtig NHL-Profis für ihre Nationalmannschaften sind, wurde bei der WM 2025 einmal mehr deutlich. Unter den Top-10-Scorern waren sieben Spieler, die aktuell in der NHL die Schlittschuhe schnüren: David Pastrnak (Boston Bruins, Tschechien, 6-9-15), Elias Lindholm (Boston Bruins, Schweden, 8-6-14), Nathan MacKinnon (Colorado Avalanche, Kanada, 7-6-13), Travis Konecny (Philadelphia Flyers, Kanada, 3-10-13), Frank Nazar (Chicago Blackhawks, USA, 6-6-12), Sidney Crosby (Pittsburgh Penguins, Kanada, 4-8-12) und Logan Cooley (Utah Mammoth, USA, 4-8-12). Die einzigen Nicht-NHLer unter den Top 10 waren Roman Cervenka (Tschechien, 6-8-14), Nick Olesen (Dänemark, 5-7-12) und Tyler Moy (Schweiz, 4-8-12).

Unter den Top-8-Torjägern waren mit Lindholm (acht Tore), MacKinnon, Eeli Tolvanen (Seattle Kraken, Finnland, beide sieben), Pastrnak, Nazar (sechs) und Tage Thompson (Buffalo Sabres, USA, alle sechs) sechs aktuelle NHL-Profis sowie mit Sven Andrighetto (Schweiz, sieben) auch ein ehemaliger NHLer. Den Kreis komplettieren Cervenka und Damien Riat (Schweiz, beide sechs).

Einen großen Einschlag hatten übrigens auch Nachzügler wie Nikolaj Ehlers (Winnipeg Jets, Dänemark, vier Spiele, 3-0-3), Nino Niederreiter (Winnipeg Jets, Schweiz, vier Spiele, 2-3-5) oder Tim Stützle (Ottawa Senators, Deutschland, fünf Spiele, 0-2-2), die erst deutlich später hinzustießen. Bis zu ihrer Verletzung hatten auch Lukas Reichel (Chicago Blackhawks, Deutschland, drei Spiele, 1-3-4) oder Nico Hischier (New Jersey Devils, Schweiz, vier Spiele, 2-1-3) ihren Stempel aufgedrückt, bevor sie ausschieden.

Dies ist insbesondere deshalb so beeindruckend, weil sich alle diese Spieler erst an das breitere, internationale Eis gewöhnen mussten. Es zeigt aber auch, welche Qualität diese Athleten haben, was auch genau der Grund ist, warum sie in der besten Eishockey-Liga der Welt spielen.

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