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127 Tage nachdem ihm die Pittsburgh Penguins kein qualifiziertes Angebot unterbreitet hatten, 120 Tage nachdem er als Unrestricted Free Agent einen Einjahresvertrag über 700.000 US-Dollar bei den New York Islanders unterschrieben hatte, 29 Tage nachdem ihn eben jene auf die Waiverliste setzten und 22 Tage nachdem er zu seinem ersten NHL-Einsatz für seinen Arbeitgeber kam, erzielte Tom Kühnhackl seinen ersten Scorerpunkt in seinem vierten Spiel für die Islanders.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch waren die Islanders als Außenseiter bei den Penguins angetreten und überraschten mit einem engagierten Auftritt, der ihnen am Ende sogar zwei Punkte bescherte. Dabei machte mit Kühnhackl ein Spieler den Deckel zu, der nicht so häufig als Vollstrecker in Erscheinung tritt und dessen Aufgabe eher darin besteht das Spiel der gegnerischen Top-Formationen zu zerstören .
Nach dem Motto 'Einfach die Scheibe in die Mitte vor den Kasten bringen' ging der deutsche Angreifer vor, ehe er sich in der zehnten Minute des Schlussabschnitts über seinen Premierentreffer freuen durfte. Kühnhackl ging dem Rebound nach und schoss den Puck aus extrem spitzem Winkel scharf vors Tor. Die Hartgummischeibe landete am Schlittschuh von Pittsburghs Verteidiger Jamie Oleksiak, von wo sie unhaltbar für Schlussmann Casey DeSmith zum 6:3-Endstand abgefälscht wurde.
Aus Respekt vor seinem Ex-Team und dessen Anhängerschaft, fiel Kühnhackls Torjubel in der PPG Paints Arena von Pittsburgh eher verhalten aus - ein Sportsmann eben wie er im Buche steht.

NYI@PIT: Kühnhackl trifft mit Hilfe eines Verteidiger

"Das hat sich großartig angefühlt zu treffen. Ich wusste nicht einmal ob ich jubeln sollte oder nicht. Ich meine, dass etwas Gutes dabei rauskommt, wenn man Pucks aufs Tor bringt. Ich bin schon glücklich, dass er reinging", schilderte Kühnhackl nach der Partie seinen Gefühlszustand.
Der gebürtige Landshuter ist kein Spieler, dessen Wert an erzielten Punkten gemessen werden darf. Ein NHL-Team besteht eben nicht nur aus Top-Scorern, Highspeed-Vorbereitern und stocktechnisch begnadeten Akteuren, die über das Talent verfügen, die Scheibe so zu mischen, dass einem schon beim Zusehen schwindlig wird, geschweige denn, wenn man ihnen auf dem Eis begegnet. Nein, Kühnhackl ist ein Spieler, der weiß, wie er seinen Körper und seine Fähigkeiten am mannschaftsdienlichsten einzusetzen hat - ja, wenn man ihm nur die Chance einräumt, das zu zeigen.
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Nach seinem ersten Spiel für die Islanders, einem 4:0-Heimerfolg gegen die San Jose Sharks am 8. Oktober musste der 26-jährige Flügelstürmer drei Partien von der Tribüne aus zusehen, bevor er seine zweite Chance bekam. Erneut ging es gegen die Kalifornier, doch setzte es diesmal auf fremden Terrain eine 1:4-Niederlage.
Nach der Begegnung wurde der Deutsche für zwei Partien aus dem Kader gestrichen, ehe er weitere Gelegenheiten bekam sich zu beweisen. Und das sehr eindrucksvoll! Beim 2:1-Sieg gegen die Carolina Hurricanes am vergangenen Sonntag in der PNC Arena von Raleigh setzte der zweifache deutsche Stanley Cup Champion drei Hits bei 11:30 Minuten Eiszeit. Noch häufiger, nämlich deren sechsmal, machten zwei Tage darauf Kühnhackls Ex-Kollegen Bekanntschaft mit dessen Einsatzbereitschaft, die er sogar noch mit einem Treffer und einem +/-Wert von +2 krönte.
Islanders-Trainer Barry Trotz dürfte Gefallen daran gefunden haben, wie sich Kühnhackl ins Zeug gelegt und sich ebenso wie der Rest des Teams im Laufe der Partie gesteigert hat.
"Im ersten Drittel haben wir nur zugesehen, was der Gegner macht. Wir sind nicht selber gelaufen, sondern ließen sie spielen", analysierte Trotz die Anfangsphase der Partie und war hiervon wenig begeistert.
Über eine Menge an Kampfgeist fanden die Islanders zurück ins Spiel und landeten ihren dritten Sieg in Folge - allesamt auswärts. Aus ihren letzten sechs Begegnungen holten sie neun von zwölf möglichen Zählern (4-1-1) und liegen nur noch einen Punkt hinter den in der Metropolitan Division erstplatzierten Penguins.
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Bereits am Donnerstag könnte den Islanders der nächste Coup gelingen, wenn sie vor heimischer Kulisse im Barclays Center von Brooklyn erneut auf Pittsburgh treffen (7:00 pm ET) und die Gelegenheit haben den ersten Platz in ihrer Division zu übernehmen.
Dass Kühnhackl bei dieser schweren Aufgabe mit von der Partie sein wird, daran dürfte es keine Zweifel geben, angesichts seiner vergangenen Vorstellungen. Denn solche vielseitigen Typen kann jedes Team gebrauchen!