Wer nach der schwächsten Saisonleistung seit 22 Jahren tiefgreifende Veränderungen bei den Ottawa Senators erwartet hatte, ist in den vergangenen Wochen eines Besseren belehrt worden. Die Verantwortlichen nahmen lediglich einen einzigen Trade vor und hielten sich auch bei der Free Agency extrem zurück. Ändern könnte sich das Ganze allerdings noch, wenn Verteidiger Erik Karlsson den Klub verlässt. Über einen vorzeitigen Wechsel des Kapitäns, dessen Vertrag nächstes Jahr ausläuft, gibt es seit längerem Spekulationen.
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Der Leistungsabfall der Senators in der abgelaufenen Spielzeit kam überraschend. In den Stanley Cup Playoffs 2017 hatten sie noch das Finale der Eastern Conference erreicht und unterlagen dort erst nach heftiger Gegenwehr dem späteren Champion Pittsburgh Penguins nach sieben Spielen. In der ersten Phase der Saison 2017/18 lag das Team aus der Provinz Ontario erneut in Schlagdistanz zu den Plätzen für die Postseason. Nach den beiden Spielen im Rahmen der NHL Global Series in Stockholm im November folgte jedoch der Einbruch. Am Ende belegten die Senators nach der Hauptrunde mit 67 Punkten den vorletzten Platz im Osten. Nur die Buffalo Sabres waren schlechter.
Dennoch traut die sportliche Leitung um General Manager Pierre Dorion und Coach Guy Boucher der vorhandenen Belegschaft zu, diese Scharte in der neuen Serie auszuwetzen. Darauf lässt zumindest die bisherige Transferpolitik schließen.
Einen nennenswerten Umbau gibt es allerdings in der Offensive. Nicht mehr mit dabei ist künftig Mike Hoffman, der in den zurückliegenden fünf Spielzeiten 107 Tore für Ottawa erzielte. Die Senators tradeten den 28-jährigen Goalgetter am 19. Juni zu den San Jose Sharks, die ihn postwendend an die Florida Panthers weiterreichten. Im Gegenzug sicherten sich die Kanadier die Dienste von Sharks-Angreifer Mikkel Boedker.
Der ebenfalls 28 Jahre alte Däne ist wie Hoffman vornehmlich auf dem linken Flügel zu Hause und soll den so dringend benötigten Speed in die Top 6 der Abteilung Attacke bei Ottawa bringen. In den vergangenen sieben Spielzeiten traf er jeweils mindestens zehn Mal ins Schwarze, einschließlich 2017/18, als er 37 Punkte (15 Tore, 22 Vorlagen) bei seinen 74 Einsätzen verbuchte. In seiner Laufbahn sammelte Boedker bislang 288 Zähler (109 Tore, 179 Assists) in 618 Partien für die Phoenix/Arizona Coyotes, die Colorado Avalanche und die Sharks.