Shea Weber passt zu den Canadiens
Der Neuzugang überzeugt durch Führungsstärke und verbucht Assist beim Sieg gegen die Sabres
von Amalie Benjamin @AmalieBenjamin / NHL.com Redakteurin
Alles an Shea Weber wirkte wie immer: sein Äußeres, die ansehnliche Statur, die Schusskraft, seine Kommandos und der Check, den er Johan Larson im ersten Drittel in der Ecke versetzte. Doch eines stimmte irgendwie nicht: die Farben Weiß, Blau und Rot seines Trikots.
An diese Zusammensetzung muss man sich in der Tat erst noch gewöhnen. Denn Weber steckt seit dieser Saison im Dress der Montreal Canadiens und nicht mehr wie in seiner gesamten Laufbahn zuvor in jenem der Nashville Predators. Ihnen sagte er nach elf Jahren und 763 Hauptrunden-Einsätzen Lebewohl. Er wechselte bei einem Trade am 29. Juni im Tausch mit P.K. Subban die Seiten.
"Ich werde nun für eine lange Zeit hier in Montreal sein. Daher hoffe ich, dass wir als Gruppe zusammen noch viel Erfolg haben. Ich freue mich darauf", sagte Weber. Deshalb ist es auch an der Zeit, sich an den neuen Anblick zu gewöhnen und Weber als festen Bestandteil der Canadiens und nicht irgendeines Trades zu sehen.
Der Start mit seinem neuen Team ist geglückt. 4-1 gewannen die Canadiens zum Auftakt bei den Buffalo Sabres. Montreal führte zu Beginn des letzten Drittels mit 2-0, als der Anschlusstreffer von Matt Moulson nach 35 Sekunden kurz für Unruhe sorgte. Doch die Canadiens holten sich die Kontrolle über die Partie zurück. Weber hatte daran großen Anteil. Seinen Schuss von der blauen Linie fälschte Brendan Gallagher zum vorentscheidenden 3-1 ab. Es war Webers erster Assist für Montreal. Der Neuzugang spielte 24:04 Minuten und wies in der Plus/Minus-Statistik einen Wert von +3 auf. Genau diese Zahlen hatten sich die Canadiens von ihm erhofft.
"Die Präsenz, die Shea vom ersten Tag an in unsere Kabine brachte, hat uns schon in vielen Bereichen geholfen, abseits des Eises, auf dem Eis, vorne und hinten, überall", sagte Gallagher. "Seine Art, wie er das Spiel angeht, wirkt stets überlegt."
Keine Frage: Weber, früher Kapitän bei den Predators, ist eine Persönlichkeit, zu der man aufblickt, ein echtes Vorbild eben. "Er macht mit den Jungs auch mal einen Spaß, er passt einfach gut zu uns. Shea ist genau der Typ Leader, den wir brauchen. Wenn er aufsteht und etwas sagt, hat er sofort den Respekt aller Teammitglieder. Das wird sich weiter positiv auf unsere Mannschaft auswirken", fügte Gallagher hinzu. Nach einem wie Weber habe man bei den Canadiens schon lange Ausschau gehalten.
"Unsere Marschroute ist es, mit viel Speed zu agieren und in der Angriffszone schnell hinter die Verteidigung zu kommen. Davon können wir nicht abrücken. Aber wir können ein paar weitere Komponenten hinzufügen. Dann wird es für andere Teams noch herausfordernder, gegen uns zu spielen", so Gallagher weiter.
Weber ist nicht das einzige neue Gesicht der Canadiens in dieser Saison. Hinzugekommen sind auch die Rookies Artturi Lehtonen und Mikhail Sergachev sowie die gestandenen Neuverpflichtungen Al Montoya, Alexander Radulov und Andrew Shaw. Aber Weber war der größte und wichtigste Fang.
Weber selbst hatte keinen Bammel vor dem ersten Pflichtspiel. "Nein, nicht wirklich. In den Vorbereitungsspielen schon eher", räumte er ein. "Aber gestern hat es Spaß gemacht. Den Druck haben eher die jungen Leute, die ihr allererstes NHL-Spiel bestreiten."
P.K. Subban trauert man in Montreal nicht mehr nach. Das hat nichts mit Geringschätzung zu tun. "Aber P.K. ist jetzt in Nashville und wird dort sicher auch Erfolg haben. Wir haben jetzt dafür Shea. Ich denke, dass beide Klubs von dem Trade profitiert haben. Wir jedenfalls sind glücklich. Ich hoffe, Nashville auch", meinte Gallagher.