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Philipp Grubauers perfekter Saisonstart

Washington Capitals Torhüter Philipp Grubauer startet mit einem zu Null Sieg in die neue Saison

von Stefan Herget / NHL.com/de Chefautor

Hinter einem Vezina Trophy Gewinner die Nummer 2 zu sein, sind normal keine guten Voraussetzungen, um viele Einsätze zu haben. Doch Philipp Grubauer weiß, was er bei den Washington Capitals hat und dass er hier auch im zweiten Glied hinter Stammkraft Braden Holtby sehr gut ausgebildet wird, so dass seine Chance in Zukunft irgendwo in der NHL selbst in die vorderste Front zu rücken gut stehen werden.

"Mein Ziel ist natürlich so viel wie möglich zu spielen und einen guten Eindruck zu hinterlassen, um wieder einen neuen Vertrag zu bekommen", sagte Grubauer im Interview mit NHL.com/de vor der Saison. "Es ist hinter Braden Holtby schwierig, der letzte Saison hervorragend gehalten und zurecht die Vezina Trophy gewonnen hat. Von daher muss bei mir alles passen und meine Spiele, die ich bekomme auch gewinnen."

Einen ersten Schritt dazu hat der 24-jährige Rosenheimer am Dienstag gemacht, als er bei seinem ersten Saisoneinsatz gleich positiv auf sich aufmerksam machen konnte. Mit 18 Saves feierte er beim 3-0 Sieg im Heimspiel gegen die Colorado Avalanche den ersten Shutout seiner NHL Karriere.

"Es hat einige Zeit gedauert, aber das nächste Spiel ist schon sehr nahe, also hake ich das ab und arbeite weiter", lautete die nüchterne Stellungnahme von Grubauer, der seine insgesamt 43. Partie von Beginn an in der NHL absolvierte, im Anschluss, die aber genau seiner Arbeitsauffassung widerspiegelt.

Video: Grubauer stoppt Bourque mit schnellem Reflex

Dass es trotzdem schwer werden wird in Washington weiter Fuß zu fassen ist Grubauer klar, denn Holtby ist in keinem Alter, wo der Ruhestand ein Thema wäre und er hat sich bis zum Ende der Saison 2019-20 an die Capitals gebunden.

"Er ist 89 geboren", sagte Grubauer. "Aber das zeigt, wie gut die Torhüterausbildung die letzten Jahre in Washington war. Varlamov, Neuvirth und Holtby sind alle noch sehr jung und mittlerweile Stammtorhüter."

Auf diese gute Ausbildung zählt der Deutsche, um sich für weitere Aufgaben zu empfehlen, wenn am Saisonende sein derzeitiger Vertrag ausläuft. Aufgrund seines jungen Alters wird er aber nur restricted Free Agent sein, d.h. seine Rechte bleiben in der US-amerikanischen Hauptstadt.

Doch das ist alles Zukunftsmusik. Grubauers Saison hat mit der Olympia-Qualifikation von Deutschland Anfang September gut angefangen. Mit drei starken Spielen, davon zwei Mal zu Null, hat er wesentlich zum Erfolg beigetragen.

Es folgte die Nachnominierung für den World Cup of Hockey, wo er zwar nur Backup für Jaroslav Halak war, aber wichtige Erfahrungen sammeln konnte. "Es ist mal etwas anderes gewesen, weil normalerweise hat man das Training Camp und spielt dann die Preseason", sagte Grubauer ob der ungewöhnlichen Vorbereitung. "Die Olympia-Qualifikation und der anschließende World Cup of Hockey hat einen sofort auf hohem Niveau gefordert. So bin ich mit einem guten Stand nach Washington gekommen."

Es wäre aufgrund der einen Begegnung zu viel des Guten zu behaupten, es hätte ihm gut getan, doch erste Anzeichen dafür sind da. Schließlich geht es für die Capitals auch darum, einen neuen Anlauf auf den ersehnten Stanley Cup zu nehmen, der nach einer überragenden regulären Saison erwartet worden war und mit der Niederlage gegen die Pittsburgh Penguins in der zweiten Playoff Runde jäh endete.

"Wir hatten die Mannschaft dazu, haben aber gegen Pittsburgh nicht unser bestes Spiel gespielt", schaute Grubauer zurück. "Wir haben es in keinem Spiel geschafft 60 Minuten lang zu überzeugen."

Die Erwartungshaltung in Washington hat sich trotz einiger Ab- und Zugänge für die angefangene Saison jedoch nicht geändert. "Im Sommer hat sich mit neuen Spielern wieder einiges getan, aber der Grundkern ist immer noch derselbe und von daher erhoffen wir uns, dass es eine interessante Saison wird."

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