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Pius Suter unterschrieb im Juli einen Zweijahresvertrag bei den St. Louis Blues. In 16 Spielen gelangen dem Schweizer fünf Tore und vier Assists. Für die Mannschaft allerdings verläuft die Saison bislang nicht erfolgreich. Mit einer 5-8-3 Bilanz stehen sie auf dem letzten Platz der Central Division. In einer kleinen Presserunde, an der NHL.com/de teilnahm, zog der 29-Jährige eine erste Zwischenbilanz.

Hallo Pius, warum hast du dich in der Offseason für die St. Louis Blues entschieden?
Ich glaube, das gegenseitige Interesse war da. Sie haben ihre Hausaufgaben gemacht, sie wussten, was ich ihnen bringen kann. Für mich hat das auch gut gepasst und so konnten wir uns dann finden.

Hattest du viele andere Angebote oder war relativ schnell klar, dass es auf St. Louis hinausläuft?
Nein, es ist natürlich ein Prozess, aber es ging relativ schnell. Am 1. Juli gab es viele Gespräche, manche konkreter, andere mehr, um sich gegenseitig besser kennenzulernen. Am zweiten Tag war dann relativ schnell klar, dass es St. Louis wird.

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Wie bewertest du euren Saisonstart bislang? Ihr hattet eine kleine Durststrecke, aber auch einen Sieg gegen ein Top-Team wie Edmonton.
Natürlich sind wir unzufrieden. Nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Die Durststrecke allgemein war nicht ideal. Wir müssen unser Spiel finden und einen Weg, um regelmäßig zu gewinnen. Daher bin ich unzufrieden.

Die Blues sind bereits deine vierte Franchise, was macht für dich die Blues als Team und vom Umfeld her aus?
Es ist sehr familiär. Rund um das Stadion sind die Leute sehr freundlich, egal ob Security oder andere Mitarbeiter. Die Stimmung ist ruhiger als ich es in den letzten Jahren kannte. Und das Wetter ist wärmer, als ich gedacht habe.

Deine persönlichen Statistiken sehen solide aus. Wie zufrieden bist du mit deinen Punkten und deiner Leistung?
Es ist durchwachsen. Wenn man so viele Spiele verliert, ist man mit den erhaltenen Toren nicht zufrieden. Es gibt noch Luft nach oben, sowohl bei den Punkten als auch im Spielstil, besonders in der Offensive. Die Zeit, die ich in der Offensivzone verbringe und den Puck halte, muss besser werden. Eine zu defensive Spielweise macht es schwer, regelmäßig zu gewinnen. Das gilt auch für mich persönlich.

Wie zufrieden bist du mit deiner Rolle, meistens in der zweiten Linie? Hast du dich gut eingelebt?
Ja, die Teamkollegen lernen mich zunehmend besser kennen. Ich versuche, die Chemie herzustellen und mich besser auf dem Eis abzustimmen. Es gibt viele Wechsel. Letztlich konzentriere ich mich auf mein 1-gegen-1, um dem Team zu helfen.

Euer Trainer Jim Montgomery kam letzte Saison dazu und hat St. Louis auf die Erfolgsspur und in die Playoffs gebracht. Das war noch vor deiner Zeit. Wie würdest du ihn beschreiben?
Er gibt klare Ansagen und versucht, nahe bei den Spielern zu sein. Im Spiel nimmt er Anpassungen vor. Die Mannschaft ist aber noch dabei, sich einzuspielen.

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Du warst vorher in Vancouver, eine der schönsten Städte der Welt. Wie erlebst du die Stadt St. Louis?
St. Louis ist ruhiger, aber sehr schön mit viel Grün. Das Wetter ist besser, als ich erwartet hatte. Die Berge fehlen, aber ansonsten ist es schön hier.

Du hast für die Chicago Blackhawks, die Detroit Red Wings, die Vancouver Canucks gespielt und bist nun in St. Louis. Welche Stadt gefiel dir am besten?
Vancouver war sehr schön. Viele Schweizer sagen, dass die Stadt ähnlich wie die Schweiz ist.

Welche Rolle hast du in der Kabine und im Team in schwierigen Phasen?
Man muss füreinander da sein und sich motivieren. Ich bin zwar älter, aber nicht der Älteste. Ich versuche, Ruhe reinzubringen und Dinge zu vereinfachen. Viele kennen sich gut und kennen solche Situationen. Gemeinsam wollen wir wieder auf die Spur kommen.

Welche Mannschaft von deinen Ex-Teams Chicago, Detroit und Vancouver beeindruckt dich gerade am meisten?
Das ist eine gute Frage. Ich denke, die Blackhawks haben einen guten Start gehabt. Die jungen Spieler werden reifer und dominieren mehr. Es macht einen Unterschied, ob man 18 oder 20 ist. Ich glaube, dass Chicago den nächsten Schritt machen wird.

Die Olympischen Winterspielen Milano Cortina 2026 rücken näher. Wie groß ist deine Vorfreude auf dieses Highlight?
Die Vorfreude ist natürlich groß. Der Fokus liegt zwar noch nicht komplett darauf, aber für viele, die die letzten Male nicht dabei waren, ist es ein besonderes Erlebnis. Für die Nationalmannschaft zu spielen und bei Olympia dabei zu sein, ist immer etwas sehr Spezielles.

Nino Niederreiter sagte kürzlich, er freue sich darauf, mit dir zusammenzuspielen, weil er das bisher noch nie konnte. Seid ihr Schweizer NHL-Spieler während der Saison im Kontakt?
Teilweise mehr, teilweise weniger. Man trifft sich kurz nach dem Spiel oder wenn es zeitlich passt beim Abendessen. Es gibt Spieler, mit denen ich noch nicht zusammengespielt habe. Nino ist einer davon. Ich freue mich darauf. Der Kontakt unter den Schweizern ist da. So viele sind wir ja nicht.

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Was traust du euch als Team bei Olympia zu? Wer sind die Favoriten?
Kanada und die USA sind die Favoriten, denke ich. Wir haben auch ein gutes Team. Es wird spannend, denn bei einem Turnier und einem einzelnen Spiel kann alles passieren.

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