Die Boston Bruins haben am Dienstag ihren neuen Trainer Marco Sturm bei einer Pressekonferenz vorgestellt. Der Deutsche freut sich einerseits auf die Aufgabe und macht sich andererseits keine Illusionen. „Wenn alles in Ordnung gewesen wäre, hätten die Bruins mich sicher nicht als Coach geholt. Von daher ist mir bewusst, dass eine Menge Arbeit auf mich und mein Team wartet. Aber ich liebe Herausforderungen und kann es kaum erwarten, dass es losgeht“, sagte der frischgebackene Cheftrainer.
Vorige Woche hatte der Traditionsklub die Verpflichtung des gebürtigen Dingolfingers bekanntgegeben. Er ist der 30. Coach in der Geschichte des ruhmreichen Franchise aus Massachusetts.
Für Sturm ist Boston die erste Station als Headcoach in der NHL. Von 2018 bis 2022 war er als Assistent von Todd McLellan bei den Los Angeles Kings tätig. Danach stand er bei deren AHL-Farmteam Ontario Reign als verantwortlicher Mann an der Bande. Nun erfolgt der nächste Karrieresprung des ehemaligen Bundestrainers.
Sturm kennt die Kabine und das Umfeld in Boston aus dem Effeff. Von 2005 bis 2010 trug er als Spieler selbst das schwarzgelbe Trikot. Für die Organisation tätig sein zu können, sei etwas ganz Besonderes, betonte er. Sie habe eine unvergleichliche DNA.
Doch zuletzt war in Boston mächtig Sand im Getriebe. „Natürlich weiß ich um die Probleme des Teams in der vergangenen Saison. Ich habe meine Hausaufgaben gemacht und mir viele Spiele angesehen“, betonte der Coach. Die Bruins hatten den Einzug in die Stanley Cup Playoffs klar verfehlt.
Grundsätzlich erkenne er allerdings viel Potenzial in der Mannschaft. „Ich mag den Kader, so wie er sich momentan darstellt. Wir haben gute Torhüter. Und wenn alle gesund bleiben, gilt das auch für das Defensivcorps“, erläuterte Sturm. Die Offensive und die Special Teams seien dagegen zwei Bereiche, in denen das Team zulegen müsse. „Da werden wir ansetzen. Wir wollen künftig wieder mehr Tore schießen. Wir brauchen dafür mehr Puckbesitz und müssen besser in die gegnerische Zone kommen. Zugleich ist es nötig, die Zahl der Turnover zu reduzieren und mit und ohne Scheibe mit hoher Geschwindigkeit auf dem Eis zu agieren“, umriss Sturm seine Vorstellungen vom Spielstil seiner Schützlinge.