FLA @ CAR | Zusammenfassung | ECF, Spiel 1

Gerade einmal 48 Stunden blieben den Florida Panthers Zeit, um nach dem erfolgreichen Spiel 7 in der Zweiten Runde bei den Toronto Maple Leafs (6:1) durchzuschnaufen. Im Lenovo Center in Raleigh in North Carolina wartete mit den Carolina Hurricanes eine heimstarke Mannschaft mit brutalem Schussmanagement, einer engen Manndeckung in der Defensive, einem kaum bezwingbaren Torwart und einem engen Kollektiv, das auf Forechecking und überfallartiges Umschaltspiel setzt. Davon unbeeindruckt zeigten die Panthers keinerlei Anzeichen von Müdigkeit und marschierten einfach weiter…

Mental frischer: Panthers rollen weiter

„Es ging Schlag auf Schlag. Mir gefällt das“, sagte Floridas Torwart Sergei Bobrovsky zu der kurzen Pause, zwischen Spiel 7 in der Zweiten Runde und Spiel 1 im Eastern Conference Finale. „Wir sind gut im Fluss, spielen viel Hockey und haben gar keine Zeit, um nachzudenken. Wir erholen uns einfach und sind bereit für das nächste Spiel.“

Während die Hurricanes vier spielfreie Tage hatten, war es bei den Panthers nur einer. Doch die Gäste aus Sunrise waren trotzdem aggressiv im Forechecking, schalteten blitzschnell um, schonten sich nicht in den Zweikämpfen und machten schlussendlich sogar den frischeren und spielfreudigeren Eindruck.

„Wir hatten in der letzten Serie einen schweren Start und waren direkt mit 0:2 hinten. Das wollten wir jetzt anders machen und das erste Spiel unbedingt gewinnen“, erklärte Angreifer Carter Verhaeghe. „Wir sind mit einer guten Einstellung ins Spiel gegangen.“

FLA@CAR, Sp1: Verhaeghe eröffnet das Eastern Conference Finale mit einem Rückhand-Treffer im Powerplay

Auch Center Sam Bennett verwies auf die mentale Komponente: „Wir lieben es zu gewinnen. Deswegen sind wir hier. Deswegen machen wir diese ganzen harten Dinge, die dafür nötig sind. Darauf werden wir uns auch weiterhin konzentrieren. Wir sind heute gut geskatet, hatten ein gutes Tempo, gute Abstände und haben schnell umgeschaltet.“

Natürlich hat der heiße Tanz bei den Maple Leafs auch Floridas Brust breiter gemacht. „Wir haben viel Selbstvertrauen“, bestätigt der formstarke Stürmer Eetu Luostarinen. „Du vertraust dem Mann neben dir, kannst dich dadurch auf dich selbst konzentrieren und dein Bestes geben.“

Entsprechend lieferte Florida statt einem müden Auftritt die nächste Vollgas-Veranstaltung. „Wir wollten bereit sein für dieses Spiel und wussten, wie hart sie zu Hause spielen“, sagte Kapitän Aleksander Barkov. „Wir konnten uns früh belohnen, hatten einen guten Start und insgesamt ein gutes Spiel.“

Das Powerplay lässt den Motor starten

Die Panthers präsentierten sich effektiv (fünf Tore auf 20 Torschüsse), aggressiv (48:49 Checks) und hatten die besseren Special Teams. Zweimal schlug Florida im Powerplay zu (2/3; 66,7 Prozent Erfolgsquote) und erzielte somit in einem Spiel so viele Überzahl-Tore wie Carolina zuvor in den gesamten Playoffs zugelassen hatte. Gleichzeitig war auf das Penalty Killing trotz 22:8 Strafminuten Verlass (3/4, 75 Prozent Erfolgsquote).

„Unser Powerplay hatte in der Serie gegen Toronto ein paar Probleme. Es ist schön, dass wir wieder in Überzahl getroffen und unser Selbstvertrauen zurückgewonnen haben“, sagte Verhaeghe, der mit seinem Powerplay-Treffer zum 1:0 den Stein überhaupt erst ins Rollen gebracht hatte.

Auch die Scoring-Tiefe der Panthers war angesichts von fünf unterschiedlichen Torschützen, darunter auch ein Verteidiger-Tor von Aaron Ekblad, einmal mehr der ganz große Trumpf.

FLA@CAR, Sp1: Ekblad trifft nach einem Turnover vom linken Faceoff-Punkt zum 2:0

„Unsere Tiefe ist unglaublich, insbesondere in den Playoffs“, weiß Bennett. „Jede Reihe zeigt sich, auch unsere Verteidiger und unser Torwart. Es ist in jedem Spiel ein Team-Erfolg. Es ist so viel einfacher, wenn jeder Einzelne etwas beiträgt.“

Bobrovsky als „Fels in der Brandung“

Mit Sergei Bobrovsky (31 Saves, 93,9 Prozent Fangquote) konnte Floridas Schlussmann das sehnlichst-erwartete Goalie-Duell mit Frederik Andersen (15 Saves, 75 Prozent Fangquote) in Spiel 1 gewinnen.

„Es ist eine gute Herausforderung. Sie haben einen tollen Torhüter, das hat Spaß gemacht“, sagte Bobrovsky hinterher. „Ich will im Moment bleiben und nicht über die Zukunft oder die Vergangenheit nachdenken. Ich gehe es von Schuss zu Schuss an.“

„Er war unser Fels in der Brandung und hat immer dann Paraden gezeigt, als wir sie gebraucht haben“, lobte Luostarinen seinen Torwart.

„Er beeindruckt uns immer wieder aufs Neue mit seiner Ruhe“, stimmte auch Barkov mit ein, „Er gibt uns in jedem Spiel die Chance, zu gewinnen. Wir haben vollstes Vertrauen in ihn. Er ist großartig.“

Maurice will vor Spiel 2 umstellen

Mit einer 1:0-Serienführung können die Panthers mit noch breiterer Brust in Spiel 2 am Donnerstag (8 p.m. ET; Freitag, 2 Uhr MESZ; Sky Sport, NHL.tv) gehen.

Einzig Floridas Trainer Paul Maurice hebt den warnenden Zeigefinger: „Ich habe unser Spiel heute nicht geliebt, aber ich habe es verstanden. Es war ein anderer Stil gegen einen Gegner, der ebenfalls auf Druck gegen den Puck setzt. Wir müssen besser werden und ein paar Dinge umstellen.“

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