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Der Start für die reguläre Saison 2020/21 in der NHL ist für den 13. Januar vorgesehen. Zur Einstimmung präsentiert NHL.com/de eine Serie mit den drei wichtigsten Fragen, mit denen sich die 31 Teams auseinandersetzen müssen. Zunächst beschäftigen wir uns mit den sieben Mannschaften, die sich nicht für die Postseason qualifiziert hatten.

In dieser Ausgabe: Ottawa Senators
In den letzten drei Spielzeiten blieben die Ottawa Senators bei den Stanley Cup Playoffs außen vor. In der vergangenen Saison gelangen lediglich 25 Siege. Damit waren die Kanadier die zweitschwächste Mannschaft der gesamten NHL. Die Saison 2016/17, als die Kanadier überraschend ins Eastern Conference Finale einzogen, liegt eine gefühlte Ewigkeit zurück. An diese Leistungen möchte das Team in naher Zukunft wieder anknüpfen. Eigentümer Eugene Melnyk gab die Zielsetzung vor, dass innerhalb von drei Jahren "unsere große Zeit kommen wird."
Ob sich dieses Vorhaben umsetzen lässt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
1. Wird sich Stützle gleich in seiner ersten Saison durchsetzen?
Tim Stützle wurde beim NHL Draft 2020 von den Senators an Gesamtposition 3 ausgewählt und ist somit gemeinsam mit Leon Draisaitl der höchste deutsche Draftpick aller Zeiten. Die Erwartungshaltung in der kanadischen Hauptstadt an ihn ist daher groß. Am Sonntag unterzeichnete der 18-Jährige einen Einstiegsvertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren.

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General Manager Pierre Dorion sagt: "Tim besitzt eine außergewöhnliche Mischung aus Schnelligkeit und Geschicklichkeit sowie Spielmacherqualitäten, die unsere Fans in den kommenden Jahren gerne sehen werden. Er ist ein dynamischer Stürmer, von dem wir erwarten, dass er ein wichtiger Bestandteil unseres Kaders wird, während wir uns weiter auf dem Weg zu einem möglichen Spitzenteam befinden."
Dass er in der Offensive alle drei Positionen einnehmen kann, dürfte Stützle den Einstieg erleichtern. Offiziell ist er zwar als linker Flügelstürmer aufgeführt. Da die Senators auf den Außenpositionen mit Akteuren wie Brady Tkachuk oder Connor Brown bereits stark besetzt sind, könnte Stützle auch als Mittelstürmer auflaufen. "Ich denke, dass ich in Ottawa als Center einplant bin", mutmaßt er selbst über seine Rolle im Team. "Um mich schnell heranzuführen, wäre es auf den Außenpositionen aber wohl einfacher. Wir führen viele Gespräche. Auf alle Fälle planen sie im nächsten Jahr mit mir. Man wird sehen, wie es läuft. Mein Ziel ist es zumindest, in der NHL irgendwann Center zu spielen."
Stützle, der mit der deutschen U20-Nationalmannschaft derzeit die Weltmeisterschaft in Edmonton spielt, kann sich mit dem Konzept der Senators voll identifizieren: "Wir haben viele junge Spieler und sehr gute Prospects in unseren Reihen. Ich glaube, dass das ein sehr guter Weg ist."
2. Sorgt Stepan für Stabilität auf der Spielmacherposition?
Die Senators sind eine junge Mannschaft. Genau deshalb könnte die Verpflichtung von Derek Stepan so wichtig gewesen sein. Der routinierte Center wurde am zweiten Weihnachtsfeiertag im Tausch für einen Zweitrunden-Pick beim NHL Draft 2021 von den Arizona Coyotes geholt.

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"Dereks Verpflichtung bringt uns Stabilität auf der Center-Position", sagt General Manager Pierre Dorion. "Er wird als Führungsspieler und in den Special Teams für unsere Gruppe sehr wertvoll sein."
Stepan spielt seit der Saison 2010/11 in der NHL, war für die New York Rangers sowie zuletzt die Coyotes aktiv und bringt die Erfahrung aus 739 regulären Saisonspielen mit.
Überhaupt unternahmen die Verantwortlichen aus Ottawa in den vergangenen Tagen noch einmal intensive Bemühungen, um die Lücke auf der Spielmacherposition zu schließen. Von den Tampa Bay Lightning wurde der frischgebackene Stanley-Cup-Sieger Cedric Paquette verpflichtet. Der Kanadier hat bislang 377 reguläre Saisonspiele der NHL absolviert und bringt somit ebenfalls eine gewisse Routine und vor allem Erfolgsmentalität mit.
Die Verträge von Stepan und Paquette gelten jedoch erst einmal nur für die kommende Saison. Somit bleibt abzuwarten, ob sich die beiden Center für einen weiteren Vertrag empfehlen können oder ob danach noch mehr auf die vielen jungen Spieler gesetzt wird.
3. Ist Torwart Murray der erhoffte starke Rückhalt?
Die Senators hatten vergangene Saison mit 238 Gegentoren die zweitlöchrigste Defensive der gesamten NHL. Der neu zum Team gestoßene Matt Murray, der einen Vierjahresvertrag in Ottawa unterschrieben hat, soll mit dafür sorgen, die Gegentorflut zu stoppen.
Der 26-jährige Kanadier gewann mit den Pittsburgh Penguins bereits zwei Mal den Stanley Cup. Vergangene Saison schwächelte Murray allerdings ein wenig. Seine Save-Quote von 89,9 Prozent war die schwächste seiner Karriere. Die Folge war, dass er sich seine Spielzeit mit Tristan Jarry vermehrt teilen musste.

MTL@PIT, Sp2: Murrays starker Save gegen Tatar

In Ottawa ist man aber zuversichtlich, dass Murray seine einstige Meisterschaftsform wiedererlangen wird. General Manager Dorion meint: "Matt hat in Hochdruckmomenten gespielt und wird unsere Verteidigung mit seiner Anwesenheit stabilisieren."