tampa bay lightning

Die Tampa Bay Lightning ziehen an der Spitze der Liga ihre Kreise wie ein kräftiger Greifvogel auf der Jagd, der sich aufgrund seiner Sehschärfe wenig Sorgen machen muss, das nächste Opfer zu erspähen und zu erbeuten, sobald dieses gewagt hat, das Versteck zu verlassen.

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Die Könige der Lüfte strahlen aufgrund ihrer Eleganz und ihres Geschicks eine Faszination für viele Menschen aus; die Mannschaft von Jon Cooper beeindruckt mit den gleichen Eigenschaften jeden Freund der schnellsten Mannschaftssportart. Der bevorzugte Ort des Teams seine Vormachtstellung auszunutzen, sind nicht die alpinen Matten der nördlichen Hemisphäre sondern deren Arenen in der NHL. Die Leidtragenden ihres weniger martialischen Tuns sind jene Konkurrenten, die den Versuch unternehmen, sie auf ihrem Weg zu stoppen.
Bereits zum dritten Mal in dieser Saison befinden sich die Lightning auf einem Triumphzug mit mindestens sieben doppelten Punktgewinnen in Folge. Vom 29. November bis zum 13. Dezember hatten sie eine Serie von acht Siegen hingelegt und diese nach einem Ausrutscher, einer 4:5-Overtimeniederlage bei den Winnipeg Jets, postwendend fortgesetzt. Ihre folgenden sieben Partien bis zum 5. Januar entschieden sie erneut für sich, wodurch die Lightning 16 Spiele hintereinander punkteten (15-0-1).
Die aktuell letzte Niederlage in der regulären Spielzeit kassierte Tampa am 30. Januar. 10-0-1 lautet die beeindruckende Bilanz nach dem 5:2-Erfolg gegen die Philadelphia Flyers am Dienstag. Ungeachtet dessen, ob sie ihre nächsten Auftritte ebenso erfolgreich bestreiten, setzen die Lightning in allen Bereichen so hohe Maßstäbe, wie sie in jüngster Zeit nicht mehr vorkamen.

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In den vergangen zehn Jahren gelang es nur 2012/13 den Chicago Blackhawks zweimal eine Punkteserie aufzustellen, die über mindestens elf Spiele ging. Um eine Mannschaft zu finden, die innerhalb einer Saison öfters als dreimal mindestens sieben Partien hintereinander gewann, muss man noch tiefer im Liga-Archiv kramen. Vier solcher Siegesserien schafften die Edmonton Oilers in der Saison 1983/84.
Wayne Gretzky führte damals in Diensten der Oilers die NHL-Scorerwertung an, heute liegt Nikita Kucherov mit 99 Scorerpunkten (29 Tore, 70 Assists) ganz vorne.
Mit Jarri Kurri war ein 23-jähriger Stürmer der Oilers dabei eine persönliche Bestmarke aufzustellen, heute ist es Brayden Point mit 78 Scorerpunkten (35 Tore, 43 Assists) - er begeht am 16. März sein 23. Wiegenfest.
Grant Fuhr und Andy Moog teilten sich vor über 35 Jahren die Aufgaben im Kasten der Oilers. Die Torhüter, auf die sich die Lightning stets verlassen können, heißen Andrei Vasilevskiy und Louis Domingue.

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Vasilevskiy gilt mit seinem Gegentrefferschnitt von 2,28 und seiner Fangquote von 93,0 Prozent sogar zu den ganz heißen Anwärtern auf die Vezina Trophy, die der beste Schlussmann am Ende der Saison überreicht bekommt. Und mit dem seltener im Tor stehenden Backup Domingue, gewannen die Lightning seit dem 29. November elf Spiele in Serie und deren 14 von 15 seit dem 21. November.
Die Dominanz der Lightning hat etwas Bedrohliches an sich: Ihr Vorsprung auf den ärgsten Verfolger beträgt 17 Punkte. Sie schießen die meisten Tore - im Schnitt 3,90 pro Spiel, sie belegen mit nur 2,64 Gegentoren pro Partie den fünften Platz und sie weisen eine überragende Tordifferenz von +81 aus, die um fast 100 Prozent größer ausfällt, als die zweitbeste der Toronto Maple Leafs und Calgary Flames.
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Fast jedes dritte Überzahlspiel schließen die Lightning mit einem Treffer ab - ihre Powerplayquote von 30,3 Prozent kann kein Team toppen. 85,1 Prozent ihrer Unterzahlsituationen überstehen die Liga-Überflieger schadlos - Platz 2. Und sollte es mal etwas länger dauern bis der Sieger feststeht, dann können sich die Lightning meist auf ihre Penaltyschützen im Shootout verlassen. Mit 80 Prozent (4 von 5) gewonnener Penaltyschießen liegen sie zusammen mit den Buffalo Sabres ganz vorne im Klassement.
Selbstverständlich werden die Lightning nicht jedes noch ausstehende Spiel gewinnen. Auch den Fängen des Adlers entkommt ein Beutetier mit etwas Fortune, wenn er sich ablenken lässt, weil sein Hunger gerade nicht ganz so groß wie üblich ist.