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Wenn sich die Vertreter der Teams zum NHL Draft 2018 im American Airlines Center in Dallas einfinden werden, dann haben sie etliche Namen auf ihren Zetteln. Darunter werden einige Talente sein, um die sich alle Organisationen reißen werden, weil ihnen die besten Voraussetzungen nachgesagt werden. Andere wiederum sind echte Geheimtipps.

Auch beim 56. NHL Draft, der vom 22. bis 23. Juni abgehalten wird, könnte es wieder den ein oder anderen Spieler geben, der erst spät ausgewählt, aber dennoch zu einem absoluten Topstar reifen wird. Ein echter Draft Steal also.
Hier sind einige der besten Draft Steals der NHL-Geschichte:
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Joe Pavelski, San Jose Sharks (2003, Nr. 205)
Vielen ist der NHL Draft 2003 als einer der am stärksten besetzten überhaupt im Gedächtnis. Der Jahrgang konnte mit derartig vielen Toptalenten aufwarten, dass sich so ziemlich jeder Club schon in der ersten Runde einen echten Diamanten angeln konnte. Keine Geringeren als beispielsweise Marc-Andre Fleury, Ryan Getzlaf, Corey Perry, Dustin Brown, Jeff Carter, Thomas Vanek oder Dion Phaneuf wurden in der Auftaktrunde ausgewählt, doch auch die späteren Stunden hatten es in sich.
In der siebten Runde schnappten sich die San Jose Sharks einen ihrer prägendsten Spielern der vergangenen Jahre. Seit er zur Saison 2006/07 für San Jose debütierte, bestritt Joe Pavelski 888 Hauptrundenspiele in denen er 697 Punkte (317 Tore, 380 Assists) erzielte. In bislang 121 Stanley Cup Playoff-Einsätzen für die Sharks erreichte er 91 Punkte (44 Tore, 47 Assists).

Luc Robitaille, Los Angeles Kings (1984, Nr. 171)
Luc Robitaille musste beim NHL Draft am 9. Juni 1984 lange ausharren. Erst in der neunten Runde wurde sein Name aufgerufen, weil ihm die Scouts einfach nicht zugetraut hatten, dass er auf NHL-Niveau Schlittschuh laufen könne. Es ist kaum zu glauben, aber noch bevor sich die Los Angeles Kings für Robitaille entschieden, wählten sie in der vierten Runde den späteren Baseball-Hall-of-Famer Tom Glavin aus.
Robitaille strafte seine Kritiker alsbald Lügen. In seiner Rookie-Saison 1986/87 erreichte er 84 Punkte (45 Tore, 39 Assists) in 79 Spielen und setzte sich im Kampf um die Calder Trophy gegen Ron Hextall durch. Als er nach der Saison 2005/06 seine Schlittschuhe an den Nagel hängte, wies Robitailles Punktekonto stolze 1.394 Zähler (668 Tore, 726 Assists) auf.
Pavel Datsyuk, Detroit Red Wings (1998, Nr. 171)
Wie Robitaille wurde auch Pavel Datsyuk erst an der 171. Stelle ausgewählt. Beim NHL Draft 1998 sicherten sich die Detroit Red Wings in der sechsten Runde einen noch völlig unbekannten Russen.
Drei Jahre später lotsten sie ihn nach Nordamerika, wo er sich neben den Sowjet-Stars Igor Larionov und Sergei Fedorov prompt zurechtfand. Datsyuk entwickelte sich zu einem der wichtigsten Spieler der Red Wings, mit denen er zwei Mal den Stanley Cup holte (2003, 2008).
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Brett Hull, Calgary Flames (1984, Nr. 117)
Im Jahr 1984 landeten die Calgary Flames einen echten Glücksgriff. In der sechsten Runde schnappten sie sich einen gewissen Brett Hull. Das Problem war nur, dass sie gar nicht realisiert hatten, was für ein dicker Fisch da in ihrem Netz gelandet war. In 1988 tradeten ihn die Flames gegen Rick Wamsley und Rob Ramage zu den St. Louis Blues.
Dort entwickelte sich Hull zu einem der gefährlichsten Torjägern, den die Liga je gesehen hatte. In 1.269 NHL-Spielen für die Flames, die Blues, die Dallas Stars, die Detroit Red Wings und die Phoenix Coyotes erreichte Hull 1.391 Punkte (741 Tore, 650 Assists).
Henrik Lundqvist, New York Rangers (2005, Nr. 205)
Es ist kaum Vorstellbar, dass es in New York jemals eine Zeit vor Henrik Lundqvist gab. Lundqvist ist einer der besten Torhüter seiner Generation und das Rückgrat der New York Rangers. Er durchlebte turbulente Zeiten, gewann olympisches Gold und die Vezina Trophy.
Das einzige was ihm in seiner glorreichen Karriere, die beim NHL Draft 2005 in der siebten Runde anfing, noch fehlt, ist der Stanley Cup. Seit der Saison 2005/06 bestritt der mittlerweile 36 Jahre alte Schwede 805 Spiele für die Rangers.

Dominik Hasek, Chicago Blackhawks (1983, Nr. 199)
Neben Lundqvist gibt es einige weitere Torhüter, deren NHL-Karriere eher gemächlich gestartet ist. Das prominenteste Beispiel ist Dominik Hasek. Der Tscheche wurde beim NHL Draft 1983 erst spät ausgewählt und musste sieben Jahre warten, bis er den Sprung über den großen Teich machen konnte.
Aber auch dann hatte er noch einen schweren Stand bei den Blackhawks, wo er lediglich als Back Up von Ed Belfour dienen durfte. Erst als er im Jahr 1992 im Austausch für Stephane Beauregard und einen Viertrunden-Pick zu den Buffalo Sabres wechselte, ging seine Karriere raketenmäßig durch die Decke. Er wurde ein Superstar und der dominierende Torhüter seiner Zeit. Sechs Mal holte er die Vezina Trophy und zwei Mal den Stanley Cup.