Die Vegas Golden Knights feierten am Dienstagabend im Scotiabank Saddledome einen 4:2-Auswärtssieg bei den Calgary Flames. NHL-Top-Scorer Jack Eichel (4-5-9, gleichauf mit Kirill Kaprizov von den Minnesota Wild) half mit einem Doppelpack (2-0-2) dabei, auf einen 0:2-Rückstand zurückzukommen. Einen großen Anteil daran hatte auch der Schweizer Torwart Akira Schmid (19 Saves, 100 Prozent Fangquote), der mit Beginn des zweiten Drittels für den verletzten Adin Hill (acht Saves, 80 Prozent) eingewechselt wurde und einen beachtlichen Temperatur-Wechsel aufs Eis legte.

Schmid kommt kalt rein und läuft heiß

„Er war unglaublich, ist kalt reingekommen und hat wichtige Paraden gezeigt, insbesondere im zweiten Drittel in Unterzahl. Seine Saves kamen zur rechten Zeit und haben uns im Spiel gehalten. Er hat solide gehalten“, lobte Vegas-Verteidiger Kaeden Korczak den 25-jährigen Berner.

„Du willst nicht sehen, dass dein Starter sich verletzt. Ich muss ‚Schmider‘ aber loben, er ist reingekommen und hat eine tolle Leistung gebracht“, hob auch Eichel die Leistung von Schmid hervor. „Er ist ruhig zwischen den Pfosten, seine Präsenz und sein Verhalten ist richtig gut. Es war sicher nicht leicht für ihn, mitten im Spiel reinzukommen. Er hat uns die Chance gegeben, zu gewinnen.“

Und auch Golden-Knights-Trainer Bruce Cassidy sprach in höchsten Tönen vom Schweizer Schlussmann: „Er hat ein paar gute Paraden gezeigt. Es war eine schwierige Situation für ihn, denn wir lagen 0:2 zurück. Er hat uns so lange im Spiel gehalten, bis wir einen Fuß in die Tür bekommen haben. Immer, wenn er spielt, dann hält er gut. Er hat alles unter Kontrolle und wirkt gelassen.“

VGK@CGY: Schmid stoppte alle 19 Schüsse ab dem zweiten Drittel

Eichel dreht das Spiel mit einem Doppelpack

In Calgary erwischten die Flames den besseren Start und gingen dank der Tore von Makael Backlund (8.) und Blake Coleman (13.) mit 2:0 in Führung.

„Nach dem ersten Drittel sah es nicht gut aus“, wusste Cassidy. „Wir haben darüber gesprochen, wie wir spielen wollen, was akzeptabel ist und was nicht. Das waren nicht wir im ersten Drittel. Wir sind nicht gut mit dem Puck umgegangen. Eigentlich sind wir diesbezüglich ein verantwortungsbewusstes Team. Wir wollten damit anfangen, dass sie schwerer zu Chancen kommen. Es war ein harter Kampf, aber die letzten 30 Minuten haben mir gefallen.

Genau bei der Hälfte des Spiels brachte Eichel die Golden Knights auf die Anzeigetafel (31.) und entfachte so ein Fünkchen Hoffnung.

„Wir haben eine Initialzündung gebraucht, was das Tor von Jack bedeutete“, so Cassidy. „Wir lagen nur noch ein Tor hinten und haben uns in dieses Spiel gekämpft. Im dritten Drittel haben wir besser foregecheckt und haben Fehler erzwungen. Korczaks Tor resultierte aus einem starken Forechecking. Wir wussten, dass wir eine Chance haben würden und haben gut gekontert.“

Korczak besorgte den Ausgleich (45.), kurz darauf startete Eichel ein sehenswertes Super-Solo und brachte die Golden Knights per Tunnel mit 3:2 in Führung (47.).

„Er ist ein Elite-Spieler in dieser Liga. Sie machen solche Dinge“, sagte Cassidy über Eichel, der als NHL-Top-Scorer vorneweg geht. „Alles fängt mit seiner Einstellung an: Er war unzufrieden mit seinem ersten Drittel und hat seine Reihe mitgerissen.“

VGK@CGY: Eichel startet ein Super-Solo und trifft per Tunnel

Ein „Empty-Netter“ von Tomas Hertl machte schlussendlich alles klar (60.). Unterm Strich standen also drei Tore bei Gleichzahl.

„Das haben wir heute gebraucht, denn es gab nicht viele Powerplays“, so Cassidy. „Wir haben ein gutes Überzahlspiel. Wenn der Gegner Strafen kassiert, dann lassen wir ihn dafür bezahlen. Aber man sollte sich nicht in jedem Spiel darauf verlassen müssen. Heute war der Gegner sehr diszipliniert.“

Mit Schmid gegen Boston

Dank der erfolgreichen Aufholjagd setzt Vegas (2-0-2) seine Punkteserie fort. Bereits dreimal in der Franchise-Geschichte gelang bereits ein Saisonstart, in dem mindestens vier Spiele in Folge gepunktet wurde (2023/24: 11-0-1; 2020/21: 4-0-0).

Am Donnerstag (10 p.m. ET; Freitag, 4 Uhr MESZ) empfangen die Golden Knights die formstarken Boston Bruins (3-1-0) und ihren deutschen Trainer Marco Sturm. Zwischen den Pfosten soll dann erneut Schmid heißlaufen.

„Ich weiß noch nicht genau, was Adin hat und wie ernst es ist. Es sieht nach einer Unterkörperverletzung aus“, sagte Cassidy. „Akira hat einen guten Job gemacht. Es war ohnehin geplant, dass er am Donnerstag spielt. Die Jungs haben vollstes Vertrauen in ihn.“

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