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Es kommt nicht häufig vor, dass Spieler der Gästeteams in NHL-Arenen frenetisch bejubelt werden. Shawn Thornton, wurde diese Ehre am Samstag zuteil, als er mit den Florida Panthers im TD Garden gastierte.
Die Ahänger der Boston Bruins grölten und applaudierten lautstark, als Thornton seinen ersten Wechsel in der nominell ersten Sturmreihe der Panthers neben Vincent Trocheck und Jonathan Huberdeau machte.

"Thorty hat jetzt über 700 Spiele gemacht und er hatte viele tolle Momente hier in Boston. Weil er zum Saisonende seine Karriere beenden wird, haben wir gedacht, dass das eine tolle Möglichkeit für ihn ist, seinen Fans Danke zu sagen. Sie sollten ihn hier noch einmal sehen", erzählte Panthers Coach Tom Rowe.
Thornton lief von 2007 bis 2014 für die Boston Bruins auf, mit denen er im Jahr 2011 den Stanley Cup holte. In 480 Spielen für die Bruins erzielte er 34 Tore und 42 Assists. Doch die Rolle des Torjägers war nie seine. Thornton ist ein Tough Guy der alten Schule, stellte sich regelmäßig in den Dienst der Mannschaft und ließ nicht selten die Fäuste für sich sprechen.
Zur Saison 2014 wechselte Thornton zu den Florida Panthers, bei denen er nun zum Saisonende seine Schlittschuhe an den Nagel hängen wird. Für die Chicago Blackhawks, die Anaheim Ducks, die Bruins und die Panthers stand Thornton bei 703 NHL-Spielen auf dem Eis. Dabei sprechen weniger 102 Scorerpunkte (42 Tore, 60 Assists) als 1.103 Strafminuten für den nun 39-jährigen Kanadier.
Selten war Thornton Torjäger, immer war er Kämpfer.

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Mit Thornton verlässt einer der letzten Tough Guys die Liga. Spieler wie er, die sich immer für ihr Team aufreiben und ihre Köpfe (und Fäuste) für die Stars hinhalten, haben die NHL einst zu der gemacht, die sie ist. Heutzutage sind sie eine aussterbende Rasse.
Doch das bedeutet nicht, dass ihre Beliebtheit eingebüßt hat. Thornton genießt unter den Anhängern seines Ex-Vereins weiterhin große Beliebtheit.
Nachdem Spiel am Samstag, dass seine Florida Panthers mit 5-2 verloren, wurde Thornton zum third Star der Partie gewählt. Diese Ehre wurde ihm weniger für seine Leistungen des Abends - mit 8:05 Minuten hatte er die wenigste Eiszeit seines Teams - als für die seiner Karriere zu teil.
Diese schöne Geste der Bruins machte der TD Garden mit stehenden Ovation zu einem sehr emotionalen Moment.
Der ansonsten so harte Kerl Thornton, gab sich später sichtlich berührt:
"Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich das erleben durfte. Die Leute haben mir zugerufen und applaudiert, als ich rausgekommen bin. Ich glaube, so nah wurde ich noch nie an den Punkt gebracht, sprachlos zu sein. Es ist sehr emotional, mir wäre tatsächlich fast der Atem ins Stocken geraten", sagte Thornton.
"So richtig angekommen ist es bei mir erst, als Patrice [Bergeron] rüberkam und zu mir sagte, dass er mich liebt."