Die San Jose Sharks sichern sich mit einem 3:2-Erfolg gegen die Anaheim Ducks auch das zweite Spiel der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference und führen nach zwei Auswärtssiegen nun mit 2:0 in der Serie der beiden Rivalen.

Nach der 0:3-Niederlage in Spiel 1 kamen die Ducks mit viel Energie aus der Kabine und wollten schnell Wiedergutmachung betreiben. Mit dem ersten Torschuss auf Martin Jons traf Jakob Silfverberg nach nur 40 Sekunden zur Führung für die Ducks. Der Schlenzer von der blauen Linie rutschte dem sonst starken Jones durch, es sollte der einzige Fehler des Sharks-Schlussmanns bleiben. Die Fins zeigten sich ob des Selbstvertrauens aus Spiel 1 unbeeindruckt vom frühen Rückstand und drehten die Partie, noch bevor die Sirene zum ersten Mal erklang. Marcus Sorensen netzte einen von der Bande zurückkommenden Rebound nach 9:41 ein. Exakt fünf Minuten später traf Logan Couture auf Zuspiel von Kevin Labanc und Joe Pavelski im Powerplay, nachdem Brandon Montour eine Strafe wegen Hakens erhalten hatte.
Mit der Führung im Rücken wurden die Sharks noch selbstsicherer und erzielten nach 1:11 im zweiten Abschnitt bereits den späteren Siegtreffer. Tomas Hertl spielte nach einem Pass von Mikkel Boedker die Verteidiger der Ducks schwindlig und schloss nach feinem Stockhandling eiskalt ab. Das Team in Teal setzte seine Spielweise anschließend weiter fort und kam im Verlauf konstant zu mehr Schüssen (35 zu 30) auf den Kasten von John Gibson, ein weiterer Treffer wollte allerdings nicht fallen. In der 28. Spielminute erzielte Hampus Lindholm noch den Anschlusstreffer für die Quackers, der Ausgleich blieb aber sowohl im zweiten Abschnitt als auch im Schlussdrittel aus.
Die letzten 20 Minuten versuchten die Ducks alles, um noch zum Ausgleich zu kommen, doch die wenigen sich ergebenden guten Chancen konnte das Team aus Orange County nicht im Netz unterbringen. Mit noch 3:47 Minuten zu spielen, erwies Corey Perry seinen Farben einen Bärendienst, indem er eine unnötige Strafe wegen Behinderung an Melker Karlsson erhielt. Erst mit Ablauf der zweiminütigen Unterzahl konnten die Ducks erneut zu Chancen kommen. Doch der zuvor bestrafte Perry scheiterte aus dem Slot am starken Jones, der mit einer kleinen Bewegung geschickt den Winkel verkürzte. Die Herausnahme Gibsons zu Gunsten eines sechsten Feldspielers brachte Anaheim keinen Erfolg, so dass auch die zweite Heimpartie verloren ging.
Sharks-Angreifer Couture zeigte sich über den Ausgang der Partie hoch zufrieden. "Nach dem Auftaktsieg wollten wir unbedingt nachlegen. Das ist uns gelungen", sagte er. Zugleich warnte er vor Übermut bei den nun anstehenden zwei Heimspielen. "Wir sind lange genug im Geschäft und wissen, dass die Ducks jederzeit zurückschlagen können."
Anaheims Verteidiger Hampus Lindholm stand in den Katakomben die Enttäuschung über die zweite Niederlage ins Gesicht geschrieben. "Wir dürfen einfach nicht zulassen, dass sie drei Tore schießen. Wenn wir so weitermachen, werden wir kein Spiel gegen die Sharks gewinnen. Wir hatten zwar ein paar ansprechende Aktionen. Es ist uns aber nicht gelungen, die eigene Zone gut zu verteidigen", analysierte er.
Ducks-Coach Randy Carlyle gab sich trotz der Niederlage kämpferisch: "Ich kenne die Lösung für eine solche Situation und garantiere, dass wir nicht aufstecken werden."
Der Druck bei den beiden Auswärtsbegegnungen im Norden Kaliforniens ist für die Ducks nun allerdings extrem hoch. Spiel 3 steigt in der Nacht zu Dienstag im SAP Center (Montag, 16. April 22:30 ET, CNBC, SN1, TVA Sports).