Die Ottawa Senators kommen in dieser Saison nicht in Fahrt. Nachdem sie am Donnerstag zu Hause die Seattle Kraken mühevoll mit 4:3 n.P. niedergerungen hatten, zogen sie am Samstag vor eigenem Publikum gegen die New York Islanders mit 4:5 den Kürzeren. Das war die vierte Niederlage in den vergangenen fünf Partien. Dabei lagen die Hausherren im Duell mit der Vertretung aus Long Island mehrfach vorne. Doch individuelle Fehler brachten die Senators um die Früchte ihrer Arbeit. „Wir schießen uns im Moment selbst ins Knie“, kommentierte Tim Stützle die neuerliche Pleite.

Beim Deutschen selbst ist ein Aufwärtstrend unverkennbar. Nachdem Stützle bereits im Duell mit den Kraken den entscheidenden Penalty im Shootout verwandelt hatte, gehörte er auch gegen die Islanders zu den Aktivposten seiner Mannschaft. Er schoss ein Tor und bereitete einen Treffer vor. Damit sind für ihn nunmehr vier Punkte (zwei Tore, zwei Assists) aus sechs Einsätzen registriert.

David Perron und Shane Pinto hatten nach 26 Minuten eine 2:0-Führung für die Senators herausgeschossen. Aber die Islanders ließen sich nicht beirren und glichen durch Emil Heinemann und Bo Horvat binnen 187 Sekunden aus. Stützle stellte den Zwischenstand auf 3:2 für die Hausherren. Nach einem schnellen Gegenstoß nahm er im Slot einen Pass von Nick Jensen auf und schlenzte den Puck ins Netz. Doch die Freude bei ihm und seinen Mitspielern währte nur kurz. Anders Lee sorgte für den erneuten Gleichstand. Dylan Cozens beendete den Torreigen des vogelwilden zweiten Drittels mit dem 4:3 für Ottawa.

NYI@OTT: Stützle hämmert eine Scheibe an Sorokins Fanghand vorbei

Nachdem die Senators in den ersten beiden Durchgängen noch die bessere Mannschaft waren, verloren sie im letzten Abschnitt zusehends den Faden. Die Islanders nutzten die Schwächen ihres Kontrahenten gnadenlos aus. Erst gelang Kyle Palmiere das 4:4 und 63 Sekunden vor Schluss machte Lee seinen Doppelpack und damit den Auswärtssieg der New Yorker perfekt.

Der Stachel der Enttäuschung saß tief bei der Senators. „Wir machen vieles richtig, stehen aber am Ende immer wieder mit leeren Händen da“, bemängelte Stützle. „Wir leisten uns zu viele einfache Turnovers und spielen den Puck nicht tief genug. Gute Teams und gute Spieler lassen einen dafür bezahlen. Es reicht derzeit einfach nicht bei uns. Es ist zwar noch früh in der Saison, aber das darf nicht als Entschuldigung herhalten. Wenn wir in Führung sind, müssen wir cleverer spielen und dürfen dem Gegner nicht ins offene Messer laufen“, erläuterte er.

Die Fehleranalyse von Ottawa Trainer Travis Green ging in die gleiche Richtung. „Jedes Mal, wenn wir vorne lagen, sind wir von unserem Spielplan abgekommen. Vieles von dem, auf das wir in der letzten Saison stolz sein konnten, hat heute nicht funktioniert. Ich denke, die Jungs wissen selbst, was schiefgelaufen ist“, gab er zu Protokoll und wirkte dabei ziemlich zerknirscht. Zufrieden zeigte er sich mit der Vorstellung von Stützle. „Er hat eine ordentliche Leistung geboten“, so Green.

Senators-Stürmer Pinto war ebenfalls angefasst. „Wir hätten diese Partie gewinnen müssen. Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Wir haben uns vor allem auf den Schluss zu nicht klug angestellt. Außerdem fehlt uns die Beständigkeit. Es ist uns in dieser Saison noch nicht gelungen, ein Spiel von Anfang bis Ende konzentriert durchzuziehen. Wir haben uns heute wieder ein paar Aussetzer erlaubt, die der Gegner konsequent ausgenutzt hat. Das muss anders werden“, erklärte er.

NYI@OTT: Lee besorgt den Islanders die späte Führung

Manches sei durchaus gut gelaufen, anderes wiederum nicht, lautete das Fazit von Ottawas Angreifer Perron. „Bei einigen Aktionen, gerade im letzten Drittel, hätte bei uns in den Köpfen die rote Warnlampe angehen müssen. Aber aus diesen Unzulänglichkeiten müssen wir lernen und die nötigen Konsequenzen ziehen“, sagte er.

In der Tabelle der Atlantic Divison liegen die Senators mit einer Matchbilanz von 2-4-0 und vier Punkten aus sechs Begegnungen auf dem siebten und damit vorletzten Platz. In der kommenden Woche ist die Mannschaft dreimal gefordert. Am Dienstag erwarten sie die Edmonton Oilers im Canadian Tire Centre. Zwei Tage später geben dort die Philadelphia Flyers ihre Visitenkarte ab. Am Samstag folgt ein Auswärtsauftritt bei den Washington Capitals.

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