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Die Wege der Chicago Blackhawks und der Vancouver Canucks könnten in dieser Saison kaum unterschiedlicher sein. Während die einen im Tabellenkeller feststecken, haben sich die anderen zu einem ernsthaften Playoff-Anwärter gemausert. Die erste von drei Begegnungen der beiden Teams in dieser Saison am Sonntag war ein Spiegelbild ihrer derzeitigen Lage. Die Blackhawks zogen vor eigenem Publikum im United Center mit 3:4 den Kürzeren und mussten die vierte Niederlage in Folge quittieren. Die Canucks dagegen punkteten im sechsten Spiel nacheinander.

Vancouvers Schweizer Angreifer Pius Suter bekam den Secondary Assist beim Treffer zum 4:2 von Ilya Mikheyev gutgeschrieben. Es war sein erster Punkt im dritten Auftritt nach einer einmonatigen Verletzungspause. Sein Landsmann Philipp Kurashev in Reihen von Chicago tauchte ebenfalls als Scorer im Spielberichtsbogen auf. Er assistierte beim 2:1-Führungstreffer der Einheimischen durch Nick Foligno unmittelbar zu Beginn des zweiten Abschnitts. Sein deutscher Mannschaftskollege Lukas Reichel ging dagegen leer aus. Der Blackhawks-Stürmer wartet nunmehr acht Spielen auf ein Tor oder eine Vorlage.

Die Gäste aus Kanada stellten ihren Erfolg mit einem energischen Zwischenspurt im zweiten Drittel sicher. Innerhalb von zwölf Minuten machten sie aus einem 1:2 ein 4:2. Das dritte Tor ging auf das Konto von Brock Boeser. Mit seinem 23. Treffer in der laufenden Spielzeit schloss er in der Torjägerliste zum Führenden Auston Matthews von den Toronto Maple Leafs auf.

„Es ist ein Sieg des Willens gewesen“, bewertete Boeser den Auftritt der Canucks. „Unser Ziel ist es, vor Weihnachten so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Chicago hat lange dagegengehalten. Es ist uns aber gelungen, den Weg zum Erfolg zu finden. Das ist alles, was am Ende zählt.“

Vancouvers Trainer Rick Tocchet pries die Reaktion seiner Schützlinge auf die seiner Meinung nach schwachen ersten 20 Minuten. „Das Anfangsdrittel von uns hat mir überhaupt nicht gefallen. Im zweiten Durchgang haben wir die richtige Antwort gegeben. Das ist die beste Periode gewesen, die wir in dieser Saison absolviert haben. In dieser Phase haben wir den Sieg sichergestellt“, lautete seine Einschätzung.

Sky Sport-Spielrückblick: Canucks schlagen Blackhawks

Mit dem Auswärtssieg in Chicago festigten die Canucks ihren zweiten Platz in der Pacific Division. Mit 44 Punkten (21-9-2) aus 31 Partien haben sie 15 Zähler Vorsprung auf die an vierter Stelle stehenden Calgary Flames. Die direkte Qualifikation der Westkanadier für die Stanley Cup Playoffs nimmt langsam aber sicher Formen an.

Die Blackhawks bewegen sich dagegen in ganz anderen Gefilden. Mit 19 Punkten (9-20-1) aus 30 Spielen sind sie nicht nur das Schlusslicht in der Central Division, sondern in der gesamten Liga. Obwohl sie sich am Sonntag mit aller Kraft gegen eine weitere Niederlage wehrten, standen sie zum Schluss einmal mehr mit leeren Händen da.

Chicago fehlt im Moment nicht nur das nötige Quäntchen Glück. Die Mannschaft hat auch mit immensen Verletzungsproblemen zu kämpfen. Mit Seth Jones, Jarred Tinordi und Alex Vlasic befinden sich drei Stammverteidiger im Lazarett, neben einigen Stürmern. Zu allem Überfluss mussten beim Aufeinandertreffen mit den Canucks auch noch Defensivspieler Connor Murphy und Stürmer Joey Anderson mit Blessuren vorzeitig vom Eis.

Die dünne Personaldecke zwang Trainer Luke Richardson zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Er ließ in der ersten Powerplay-Formation fünf Stürmer auflaufen.

„Es ist schon bitter, wenn man sieht, wie die Jungs der Reihe nach ausfallen“, sagte Angreifer Connor Bedard. Dem First-Overall-Pick beim NHL Draft 2023 gelangen zwei Assists gegen die Canucks. Damit legte er sein viertes Mehrfach-Punkte-Spiel in dieser Saison hin.

Sein Stürmerkollege Foligno zeigte sich trotz des verlorenen Matches zufrieden mit der Darbietung des Teams. „Es macht mich stolz, wie wir unter diesen Umständen gespielt haben. Wir hatten sogar Chancen, um zumindest noch den Ausgleich zu erzielen“, betonte er.

Auf die Blackhawks wartet am Dienstag ein weiterer schwerer Brocken im United Center. Sie empfangen die Colorado Avalanche (8:30 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 2:30 Uhr MEZ). Für die Vancouver Canucks geht es ebenfalls am Dienstag weiter. Sie setzen einen insgesamt vier Stationen umfassenden Roadtrip mit einem Gastspiel bei den Nashville Predators fort (8 p.m. ET; Mi. 2 Uhr MEZ).

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