Der starke Januar des Kapitäns verhalf auch den Canadiens zu einem leichten Aufschwung. Die Bilanz von 3-2-2 liest sich nicht überragend und die stark schwankenden Resultate zeugen nicht von großer Konstanz. Glaubt man dem Spielführer, ist eine Formsteigerung aber erkennbar, sah Pacioretty gegen die Capitals doch "ein viel besseres Spiel". "Betrachtet man das Gesamtbild, würde ich sagen, dass wir fünf der letzten sechs Spiel sehr, sehr gut gespielt haben." zeigte sich Pacioretty positiv gestimmt. Zwar konnten die Habs in dieser Phase der Saison prozentual nicht deutlich mehr Siege einfahren (43% im Januar zu 41% zuvor), doch konnte in über 70% der Spiele gepunktet werden, die Quote hierfür lag seit Saisonbeginn nur bei 50%.
Das Ziel aller Teams ist es, die Stanley Cup Playoffs zu erreichen. Auch Montreal schielt noch auf einen der begehrten Spots, der die Chance auf den Titel gibt. Bei noch 36 ausstehenden Spielen liegen die Habs neun Punkte hinter dem letzten Wild-Card-Spot im Osten. Ein mit Sicherheit aufholbarer Rückstand, doch mit fünf Plätzen Rückstand sinkt die Wahrscheinlichkeit drastisch. Mathematische Vorhersagen zeigen hier eine Wahrscheinlichkeit von weit unter zehn Prozent und nur fünf Teams mit schlechteren Chancen. Sollten die Canadiens doch die Playoffs erreichen, würden sie aus famosen Monaten und mit viel Rückenwind in den Kampf um die Trophäe starten, doch hierzu müssten alle Spieler, auch Pacioretty, über sich hinauswachsen.
Montreals Anspruch ist nicht das untere Tabellendrittel und der eher aussichtslose Kampf um die Playoffs. Wähnten die Canadiens sich mit dem Divisions-Titel letztes Jahr, trotz des frühen Aus gegen die Ottawa Senators, auf dem richtigen Weg, so sieht es diese Saison eher aus wie 2015/16, als sie ebenfalls nicht um den Pokal mitspielten.
Marc Bergevin, GM der Habs, steht vor einer schwierigen Entscheidung. Wird der Funke von Pacioretty auf das gesamte Team überspringen und eine Aufholjagd gestartet, oder ist die Spielzeit gelaufen? Sollen sie sich mit einer Saison ohne Best-of-Seven-Serie abfinden, muss Bergevin entscheiden, ob es Zeit ist, einen Umbruch in Montreal zu starten. Vertraut er den Spielern, dass sie mit kleinen Veränderungen nächstes Jahr die Wende schaffen, oder muss ein Neuaufbau angegangen werden?