Im Gipfeltreffen der jeweiligen Spitzenreiter der Metropolitan und Atlantic Division haben sich die Washington Capitals am Dienstagabend in der Capital One Arena mit 6:3 gegen die Florida Panthers durchgesetzt. Alex Ovechkin erzielte 0,1 Sekunden vor dem Ende sein 25. Saisontor, damit auch seinen 878. NHL-Treffer und rückt dem Allzeit-Tore-Rekord von Wayne Gretzky immer näher.

Rotes Licht, grünes Licht

„Da passiert etwas ganz Besonderes“, glaubt Washingtons Power Forward Tom Wilson. „Seine Ruhe, einen Schuss bei nur noch drei Sekunden auf der Uhr anzutäuschen, und dann ein Zehntel vor Schluss zu treffen, das liegt wohl an Gretzky, schätze ich. Wir werden den Rekord weiter jagen. Es ist überragend zu sehen, dass das Tor so kurz vor Schluss reingegangen ist.“

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Tatsächlich wurde noch einmal der Videobeweis konsultiert, ob Ovechkins Empty-Net-Treffer zum 6:3 Endstand noch innerhalb der Zeit war. Ein schöner Nervenkitzel für alle Capitals-Spieler und -Trainer.

„Wir haben auf das grüne Licht geschaut, was uns immer hilft, diese Situationen einzuschätzen, und gehofft, dass es erst anging, nachdem der Puck im Tor war“, so Headcoach Spencer Carbery. „Wir hatten das Gefühl, dass es ein gutes Tor war. 0,1 Sekunden - das nehmen wir gerne mit.“

The GR8 Chase: Ovechkin erzielt mit einem Empty-Net-Treffer sein NHL-Tor Nummer 878

Weil es am Ende die Lampe rot statt grün leuchtete, baute Ovechkin seine persönliche Tore-Serie auf drei Spiele aus (3-2-5). Zum 19. Mal knackte der 39-jährige Scharfschütze den Meilenstein von 25 Saisontoren, nur Gordie Howe gelang das noch häufiger (20-mal). Ihm fehlen nur noch 17 Treffer, um den Tore-Rekord von Gretzky zu brechen.

„Ein guter Sieg“: Washington gewinnt das Gipfeltreffen

Ovechkins Rekord-Jagd war ein schöner Schlusspunkt einer Partie, die für die US-Hauptstädter mehr Arbeit war, als es das Ergebnis vermuten lässt. Zweimal gingen die Capitals durch Andrew Mangiapane (15.) und Wilson (22., in Unterzahl) in Führung. Hart-checkende Panthers (46:17 Hits) aber kamen dank Sam Bennett (20.) und Aleksander Barkov (25.) jeweils zum Ausgleich.

„Wir gehen mit einem Ausgleich ins dritte Drittel und konnten unser Spiel auf ein höheres Niveau heben“, sagte Washingtons Center Lars Eller. „Es hätte so oder so ausgehen können. Es zeigt, wie gut wir mit solchen Situationen umgehen können.“

Eller selbst traf 2:19 Minuten nach Drittelbeginn zum 3:2 (43.). Nic Dowd erhöhte bei angezeigter Strafe auf 4:2 (47.).

„Normalerweise versuche ich, in solchen 6-gegen-5-Situationen so schnell wie möglich vom Eis zu gehen, damit unsere Powerplayer draufwechseln können“, so Dowd. „Ich habe Dylan Strome gefragt, ob ich runterkommen soll, aber er hat ‚bleib drauf‘ gerufen. ‚Mange‘ ist gut durch die neutrale Zone gekommen, ich bin mit dem Schläger auf dem Eis zum Tor gezogen, dann hat er mich am zweiten Pfosten gefunden.“

Floridas Matthew Tkachuk machte es mit dem Anschlusstreffer zum 3:4 noch einmal spannend (48.) und baute seine Tore-Serie auf vier Spiele (4-3-7) aus. Zwei Empty-Net-Treffer von Aliaksei Protas (59., neun Punkte in seinen letzten acht Spielen) und dem „Buzzer-Beater“ von Ovechkin (60.) sorgten für den Capitals-Sieg im Gipfeltreffen, der ein Ausrufezeichen an die gesamte Liga senden soll.

„Wir haben einen guten Job gemacht, dieses Team zu schlagen“, sagte Carbery. „Es war ein guter Test für uns. Wir mussten alles geben, was wir hatten. Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Das war ein guter Sieg.“

An dem auch Washingtons Starter Logan Thompson einen großen Anteil hatte: Der Torwart zeigte 30 Saves (90,9 Prozent Fangquote) und konnte in seinem 14. Spiel in Serie Punkte festhalten (12-0-2). Seine letzte Niederlage nach regulärer Spielzeit war am 17. Dezember (2:3 gegen die Chicago Blackhawks).

FLA@WSH: Wilson trifft mit einem Laser-Schuss auf einem Knie nach Protas-Pass in Unterzahl

Capitals zehn Punkte vor den Panthers

Mit einer 35-11-7-Bilanz stellen die Capitals die zweitbeste Mannschaft in der gesamten NHL (hinter den Winnipeg Jets) und konnten bislang beide Saisonspiele gegen den amtierenden Stanley Cup Champion gewinnen (4:1 in Florida, 6:3 in Washington).

Die US-Hauptstädter bauten ihre Heim-Punkte-Serie damit auf 14 Spiele (10-0-4) aus. Die Panthers verloren derweil erstmals nach drei Siegen in Folge.

„Wir hatten ein paar gute Chancen, dann haben aber sie ihre Möglichkeiten genutzt. Wir haben ein bisschen zu energisch auf das Tor gedrückt, dadurch viele Alleingänge zugelassen und gute Chancen zugelassen, welche sie nutzen konnten“, sagte Bennett. „Es war wirklich bis ins dritte Drittel ein enges Spiel. Zwei gute Teams, die es sich voll gegeben haben. Es hat sich wie ein Playoff-Spiel angefühlt. Am Ende waren sie ein bisschen besser als wir.“

Florida (32-20-3) bleibt Tabellenführer in der Metropolitan Division, hat insgesamt aber zehn Punkte weniger geholt als Washington.

Die Capitals sind am Donnerstag (7 p.m. ET; Freitag, 1 Uhr MEZ; NHL.tv) bei den Philadelphia Flyers gefordert. Eine Stunde später (Donnerstag 8 p.m. ET; Freitag 2 Uhr MEZ; NHL.tv) treten die Panthers bei den St. Louis Blues an.

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