Powerplay-Spezialisten siegen gegen Unterzahlexperten
Im Duell der besten Unterzahlformation der Liga gegen die beste Powerplayformation setzten sich die Überzahlspezialisten aus Winnipeg dank zweier Treffer mit einem Mann mehr auf dem Eis am Ende klar durch (zwei von vier Gelegenheiten wurden von den Jets zu einem Tor genutzt). Auch Niederreiters Tor und Assist entstanden jeweils im Powerplay. Die Jets hatten vor dem Duell der beiden Kontrahenten mit 33,3 Prozent die beste Powerplay-Quote in der NHL, während die Hurricanes ihrerseits mit 86,3 Prozent ligaweit die beste Erfolgsquote in Unterzahl vorzuzeigen hatten.
Jets-Coach Arniel hebt Niederreiter hervor
Kein Wunder also, dass Coach Scott Arniel den Schweizer nach dem Spiel für seinen Beitrag zum Sieg lobte: „Das war eines von Niederreiters besseren Spielen“, befand Arniel. „Er hat schon einige starke Partien absolviert, aber ich fand, dass er heute Abend in allen Bereichen geglänzt hat. Seine Zweikämpfe – wenn er wirklich in Form ist, gewinnt er sie, egal ob bei einem schnellen Gegenzug oder in der Offensive. Er war in vielen Situationen vorne dabei, holte einige Rebounds, gab Tipps und sorgte für Chaos, allein durch seine bloße Anwesenheit. Ich denke, bei Pionks Tor war er derjenige, der an der Bande vorbildlich gekämpft hat, um den Puck zu erobern. Das sind viele gute Dinge, die man von einem Spieler wie ihm, einem großen Power Forward, sehen möchte.“
Comrie beweist seine Klasse im Tor
Neben Niederreiter überzeugte bei den Hausherren in erster Linie auch Torhüter Eric Comrie, der 29 Paraden zeigte und mit seinem ersten Shutout in dieser Saison für seine Bemühungen belohnt wurde. Winnipegs sieben Spiele ohne Gegentor sind die zweitmeisten in der NHL in dieser Saison, nur hinter den Ottawa Senators, die acht haben.
„Es fühlt sich großartig an. Es macht immer Spaß, ein Shutout zu erzielen“, erklärte Comrie nach der Schlusssirene zufrieden. „Das Team war wieder einmal großartig vor mir. Es macht Spaß, mit diesen Jungs zu spielen. Ich meine, das ist unglaublich. Jeden Abend kämpfen sie so hart wie möglich, geben alles, was sie haben, und es ist einfach etwas Besonderes, Teil dieses Teams zu sein. Und ich denke, dass Connor Hellebuyck und ich als Torhüter dieser Mannschaft sehr glücklich sein können, mit dieser Gruppe zu spielen.“
Winnipeg glänzt mit vielen starken Statistiken
Neal Pionk und Rasmus Kupari erzielten ebenfalls jeweils ein Tor für die Jets (38-14-3), die zum dritten Mal in dieser Saison sieben Spiele in Folge gewonnen haben. Winnipeg kann mit 21-5-3 zudem auf die beste Heimbilanz aller NHL-Franchises in dieser Saison verweisen. Auch beeindruckend: Die Jets haben die Gegner in 16 aufeinanderfolgenden Spielen auf weniger als 30 Torschüsse beschränkt. Den Hurricanes gelangen am Dienstag deren 29.
„Es ist eine Liga, in der es schwer ist zu gewinnen. Es braucht einiges, um erfolgreich zu sein“, sagte Niederreiter. „Natürlich wussten wir, wie gut Carolina ist. Sie sind ein Team mit hohem Schussvolumen. Also wussten wir, dass wir einige Blocks setzen mussten. Ich bin froh, dass wir einen Weg gefunden haben, um zu gewinnen.“
Enttäuschung auf Seiten der Hurricanes
Auf der anderen Seite reichten die 27 Saves von Goalie Pyotr Kochetkov den Hurricanes (32-18-4) nicht, um etwas Zählbares aus Winnipeg mitzunehmen.
„Ich meine, sie haben zwei Treffer im Powerplay erzielt. Wir haben keins erzielt“, erklärte Sebastian Aho, der Stürmer aus Carolina. „Beim ersten Tor gab es eine Torwartbehinderung und alles Mögliche, also weiß ich nicht. Ich habe das Gefühl, dass uns die Special Teams das Spiel gekostet haben. Es ist eine schwere Niederlage. Das ist ein gutes Team, sie geben nicht viel auf, aber wir hatten auf jeden Fall unsere Chancen und genug Möglichkeiten, dieses Eishockeyspiel zu gewinnen. Aber offensichtlich waren wir nicht in der Lage, unsere Chancen zu nutzen, und das ist in letzter Zeit hier irgendwie der Trend. Es muss besser werden.“
Carolina startet stark
Die Hurricanes starteten stark und schienen ihrerseits in Führung zu gehen, als sie in der 16. Minute im Powerplay ein Tor erzielt zu haben schienen. Doch Winnipeg legte wegen Torwartbehinderung Einspruch ein, und die Entscheidung, die zunächst auf Treffer lautete, wurde nach Studium der Fernsehbilder revidiert. „Das beeinflusste vielleicht nicht den Spielausgang, aber sicherlich die Perspektive auf das Spiel“, beklagte Hurricanes-Trainer Rod Brind'Amour. „Wenn der Treffer zählt, liegen wir mit einem Tor vorne, und wir fühlen uns ziemlich gut. Aber natürlich wissen wir, wie das läuft. Manchmal gewinnt man, manchmal nicht.“
Niederreiter bringt Jets auf die Siegerstraße
Kurz vor Drittelende schlug dann die Stunde Niederreiters. In Überzahl brachte er die Jets 42 Sekunden vor Ablauf der Uhr mit 1:0 in Führung, als Alex Iafallo ihn mit einem Querpass in Position brachte, sodass er aus kurzer Distanz einschieben konnte.
Pionk erhöhte in der 24. Minute auf 2:0 für die Hausherren. Er nahm einen herrenlosen Puck auf, lief in den Slot und überwand Torhüter Kochetkov mit einem Slapshot über dessen Handschuh. Auch dieser Treffer war das Ergebnis eines Überzahlspiels der Jets. Niederreiter wurde dabei mit einem Assist belohnt. Kuparis Treffer zum Endstand in der 57. Minute hatte dann nur noch statistischen Wert.
Trainer Arniel mit einfachem Erfolgsrezept
Coach Arniel offenbarte nach Spielschluss die Erfolgsformel seines Teams. „Die Fähigkeiten sind bei jedem Spieler anders, aber wir versuchen mit dem gesamten Kader, viele Dinge ähnlich zu tun. Unsere Defensivzonenverteidigung funktioniert immer gleich, und auch unser Spiel ohne den Puck ist konstant. Es gibt nicht einen Weg für die eine Gruppe und einen anderen für die andere. Das ist der Teil, der von allen mitgetragen wird“, erklärte er sein simples Erfolgsrezept.
Der nächste Gegner, der dieses Erfolgsrezept zu knacken versucht, sind am Freitag (8 p.m. ET; Sa. 2 Uhr MEZ; NHL.tv) die New York Islanders, die dann ihre Visitenkarte in Winnipeg abgeben.