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Die Vegas Golden Knights sind sicherlich die außergewöhnlichste Geschichte der Saison, doch sie sind nicht das einzige Team, das seinen Fans überraschend große Freude bereitet. Die Colorado Avalanche verpassten die Playoffs in den vergangenen drei Spielzeiten in Folge und waren letzte Saison mit nur 48 Punkten mit Abstand das Schlusslicht der gesamten Liga. Die Erwartungen waren gering, als die neue Spielzeit begann, aber nun sind die Avalanche mitten im Kampf um die begehrten Playoff-Plätze. Nach ihrer 68. Partie der Saison, einem 5:2-Heimsieg gegen die Arizona Coyotes am Samstag, sind sie nun mit 80 Punkten (36-24-8) die stolzen Inhaber der zweiten Wildcard der Western Conference.

Beim jüngsten Sieg zeigte einmal mehr ein Spieler mit zwei Assists seine Fähigkeiten, der in dieser Saison die zentrale Figur der Avalanche ist: Nathan MacKinnon. Der 22-jährige Center begeisterte das Publikum in Denver bereits mit 32 Toren und 49 Assists. Er erreichte damit neue persönliche Rekorde an Toren, Vorlagen und Punkten und führt sein Team in allen drei Kategorien an. Er ist auch der erste Spieler der Avalanche seit der Saison 2006/07, der die Marke von 80 Punkten knackte.
"Er ist ein großartiger Spieler, wie jeder weiß", lobt Mikko Rantanen seinen Teamkollegen. "Es gibt nicht viele gegnerische Akteure, die mit seiner Geschwindigkeit mithalten können. Das ist natürlich gut für uns. Und er hat einen guten Schuss. Es macht Spaß ihm zuzusehen und ich bin froh, ihn in unserem Team zu haben."
Er ist nicht nur der erste Spieler Colorados seit über zehn Jahren, der diesen Wert erreicht, er ist mit 22 Jahren und 180 Tagen auch der jüngste Spieler des Franchise seit Mats Sundin (22 Jahre und 10 Tage, am 23. Februar 1993), dem dies gelingt.

"Man hat seine Fähigkeiten, seine Schnelligkeit und sein Talent immer gesehen. Es ist unglaublich, wie er sich seit letztem Jahr entwickelt hat", zollt auch Chicagos Stürmer Patrick Kane dem jungen Kanadier Respekt. "Er ist der Hauptgrund dafür, dass sein Team so erfolgreich ist."
Tatsächlich war MacKinnon vergangene Saison alles andere als zufrieden mit seinen Leistungen. Er erzielte in 82 Spielen 16 Tore und 53 Punkte. Damit war er zwar der beste Vorbereiter und Scorer der Mannschaft, doch ihm war das zu wenig. Er wollte für sein Team einen größeren Beitrag leisten. In dieser Saison ist er dagegen so überragend, dass er sein gesamtes Team mitreißt und zum Erfolg führt.
"In der Vergangenheit hat er dazu tendiert, frustriert zu werden, wenn die Dinge nicht so liefen wie erhofft", erinnert sich sein Trainer Jared Bednar. "Jetzt bewahrt er einen kühlen Kopf und bleibt konsequent bei seinem Spiel und der richtigen Spielweise. Das macht den großen Unterschied aus, besonders in den letzten Minuten einer Partie."
Mit seiner individuellen Stärke gehört MacKinnon nicht nur bei den Avalanche, sondern auch in der gesamten Liga zu den besten und aufsehenerregendsten Spielern. Er liegt nach Toren auf Rang neun der NHL, nach Assists auf dem elften Platz und ist der viertbeste Scorer.
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"Er ist auf dem Eis einfach dominant", sagt auch Avalanche-Center Tyson Jost. Er ist einfach überlegen und wir wissen, dass wir uns immer auf ihn verlassen können. Es ist super, jemanden wie ihn im Team zu haben. Er ist einfach immer für uns da. Man kann sich sicher sein, dass er in den wichtigen Momenten die großen Aktionen bringt."
Mit MacKinnon haben die Avalanche wieder eine echte Chance auf die Playoffs. Doch selbst wenn sie sich nicht qualifizieren, besitzen sie mit ihm nicht nur einen Kandidaten für den Titel des wertvollsten Spielers der Saison, sondern auch einen jungen Führungsspieler, der Garant für eine gute Zukunft der Avalanche ist.