NHL-Spieler werden im Februar an den Olympischen Winterspielen Milano Cortina 2026 teilnehmen. Damit stehen seit 2014 erstmals wieder die besten Spieler der Welt auf der Olympischen Bühne.
Am 5. und 20. jedes Monats bis zum Turnierbeginn wirft NHL.com/de einen detaillierten Blick auf die zehn denkwürdigsten Momente der Olympischen Spiele, an denen NHL-Spieler teilgenommen haben (1998, 2002, 2006, 2010 und 2014).
Heute, Nr. 8: Kanada - Perfektion statt Spektakel in Sotschi 2014
Als die Schlusssirene im Bolschoi-Eispalast von Sotschi ertönte, wussten alle, dass sie Zeuge einer Machtdemonstration geworden waren - aber nicht in der Form, die man gemeinhin mit kanadischem Eishockey verbindet. Kein Offensivfeuerwerk, keine wilden Torfestivals, kein „Run and Gun“. Stattdessen: Kontrolle, Präzision und eine defensive Meisterleistung, die ihresgleichen sucht. Mit einem souveränen 3:0 über Schweden sicherte sich Kanada am 23. Februar 2014 Gold und verteidigte damit erfolgreich den Titel, den man vier Jahre zuvor in Vancouver gewonnen hatte.
Doch der Triumph von Sotschi war anders. Er war das Werk einer Mannschaft, die sich auf das Wesentliche besonnen hatte: verhindern, kontrollieren, dominieren - und dann eiskalt zuschlagen.
Eine goldene Wand
Nur drei Gegentore in sechs Spielen – diese Zahl allein erzählt die Geschichte des Turniers. Kanada stellte eine Defensive auf, die fast hermetisch abgeriegelt war. Kein Team, nicht einmal die traditionell offensivstarken USA oder die technisch brillanten Schweden, fanden auch nur ansatzweise ein Rezept, um Carey Price im kanadischen Tor ernsthaft zu gefährden.
Price, der Goalie der Montreal Canadiens, wurde zum Fels in der Brandung. Mit einer Fangquote von 97,2 Prozent und zwei Shutouts in den entscheidenden Spielen gegen die USA (1:0 im Halbfinale) und Schweden war er der überragende Rückhalt. Er wurde folgerichtig als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet. Doch so brillant Price auch agierte, er war Teil eines Systems, das ihn selten im Stich ließ.
Angeführt von Verteidigungsgrößen wie Drew Doughty, Shea Weber, Duncan Keith und Alex Pietrangelo spielte Kanada eine nahezu fehlerfreie Defensive. Sie war nicht spektakulär, aber unerschütterlich. Eine Mischung aus physischer Präsenz, taktischer Disziplin und technischem Können. Selbst der sonst so kreative schwedische Angriff biss sich im Finale an dieser Mauer die Zähne aus.
Vom Powerplay zum Puckbesitz
Unter Coach Mike Babcock, damals Trainer der Detroit Red Wings, hatte Kanada einen Stil entwickelt, der sich deutlich von früheren goldenen Zeiten unterschied. Anstatt auf pure Offensive und individuelle Brillanz zu setzen, legte Babcock größten Wert auf Struktur, Disziplin und Puckkontrolle.
„Wir wollten den Puck haben und ihn nicht wieder hergeben“, erklärte Babcock später. Und genau das taten die Kanadier. Ihre Defensive begann nicht erst vor dem eigenen Tor, sondern schon weit im gegnerischen Drittel. Aggressives Forechecking, präzises Positionsspiel und permanente Bewegung sorgten dafür, dass die Gegner kaum Zeit und Raum fanden, um ihre Angriffe aufzubauen.
Kanadas Offensivstars - von Sidney Crosby über Jonathan Toews bis Patrick Marleau - übernahmen in diesem System Rollen, die sie aus der NHL kaum kannten. Crosby etwa, der in Vancouver noch mit seinem „Golden Goal“ gegen die USA zum Helden geworden war, spielte in Sotschi vor allem als Defensivanker. Er war einer der besten Forechecker des Turniers, blockte Schüsse, arbeitete tief in der eigenen Zone und krönte seine unermüdliche Arbeit mit einem Treffer im Finale.























